Coronavirus: Schüler bangen wegen möglicher Schuljahr-Wiederholung
Das Wichtigste in Kürze
- Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz immer mehr aus.
- 15'475 Personen wurden bisher positiv getestet, 295 sind verstorben.
- Unter 058 463 0000 hat das BAG eine Hotline aufgeschaltet.
- Erfahren Sie alle News im Ticker.
Hier gibt es die aktuellen Corona-News!
21.00: Seit zwei Wochen darf an allen Schweizer Schulen kein Präsenzunterricht mehr stattfinden. Diese Vorgabe kommt vom Bundesrat, der damit die Ausbreitung des Coronavirus bekämpfen will. Kommende Woche wird entschieden, ob der Unterrichtsstopp, der bis zum 4. April gilt, ausgeweitet werden soll.
Viele vermuten, dass eine Verlängerung des Schulverbots womöglich drastische Folgen für die obligatorische Schule haben könnte. Insbesondere Primarschüler, die im Fernunterricht das Gelernte in erster Linie «nur» vertiefen, befürchten eine Wiederholung des Schuljahres.
Die oberste Schweizer Lehrerin, Dagmar Rösler, streitet es nicht ab, bereits von einer Wiederholung des Schuljahres gehört zu haben. «Ja, das ist mir auch zu Ohren gekommen», sagt sie auf Anfrage von Nau.ch.
«Aber das kommt nicht von offizieller Seite und war vermutlich einfach laut gedacht.» Zum jetzigen Zeitpunkt sei es noch viel zu früh, über solche Dinge zu reden. «Zumal wir ja nicht mal wissen, wie lange die «Zwangspause» überhaupt andauert», so Rösler.
Die Schulen seien im Moment daran, den Fernunterricht bis zu den Frühlingsferien aufrecht zu erhalten, erklärt die oberste Lehrerin der Schweiz. «Pläne und Massnahmen werden wohl politisch bereits diskutiert, sind aber noch nicht für die Öffentlichkeit gedacht.»
16.56: Am Montagnachmittag startete auf dem Gelände der BEA in Bern der Betrieb mit einem Bus zur Abnahme von Coronavirus-Tests. Ärztinnen und Ärzte im Kanton Bern, die nicht selber testen können oder die eine alternative Testinfrastruktur benötigen, können ihre Patientinnen und Patienten, welche die Kriterien gemäss BAG erfüllen, an den mobilen Testbus überweisen.
Personen, die aus eigenem Antrieb einen Test machen wollen, können nicht getestet werden. Eine ärztliche Überweisung ist zwingend, teilt die Staatskanzlei Bern mit.
Ab heute Nachmittag sind erste Tests möglich – und ab Dienstag kann der Betrieb vollständig aufgenommen werden. Je nach Entwicklung der Situation wird entschieden, ob der Testbus in Bern verbleibt oder an einen anderen Ort verschoben wird.
Ebenfalls einen neuen Weg eingeschlagen hat die Stadt Luzern vergangene Woche. Dort steht auf der Allmend ein Zelt für Drive-In-Tests.
Die zu testenden Personen fahren mit dem Auto beim «Drive-In» vor, dann wird ein Rachenabstrich durch das geöffnete Fenster vorgenommen.
16.44: Nachdem Lidl heute schon Sonderprämien für die Mitarbeitenden in Höhe von über 1 Million verkündete, belohnt nun auch Aldi Suisse seine über 2500 Mitarbeitenden. Diese erwarten Warengutscheine im Wert von bis zu 400 Franken pro Person, wie Aldi Suisse mitteilt.
16.39: Aussenminister Ignazio Cassis bekräftigte an einer Medienkonferenz in Bellinzona die Unterstützung des Tessins durch die Landesregierung. Der Bundesrat sei sich bewusst, dass die Pandemie nicht alle Kantone gleich stark treffe.
Bern stehe dem Tessin in diesen Wochen bei und habe es auch nie vergessen. Der Südkanton sei an jeder Bundesratssitzung ein Thema, sagte Cassis. Die Landesregierung habe die Situation im Tessin zu keinem Zeitpunkt unterschätzt.
16.33: Die Freiburger Kantonspolizei hat bislang 61 Personen gebüsst, die gegen Corona-Vorschriften des Bundes verstossen haben. Zumeist ging es um nicht eingehaltene Abstände oder Versammlungen von mehr als fünf Menschen.
Das teilte die Kantonspolizei am Montag mit. Im Allgemeinen würden die Massnahmen von der Bevölkerung respektiert, heisst es weiter. Allerdings habe man einige Parks und öffentliche Gärten einzäunen müssen, um «unangemessene Zusammenkünfte» zu vermeiden.
14.40: Eine ausserordentliche Session im April ist definitiv vom Tisch. Nach Angaben der Parlamentsdienste vom Montag haben nur 12 Mitglieder des Nationalrats im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie eine solche gefordert.
Wenn ein Viertel der Mitglieder eines Rats eine ausserordentliche Session fordert, muss eine solche innerhalb von drei Wochen durchgeführt werden, um die vom Bundesrat beschlossenen Kredite zu genehmigen. Im Nationalrat wären das 50 Personen.
Der Bundesrat und 32 Mitglieder des Ständerats hatten eine ausserordentliche Session gefordert, den genauen Zeitpunkt liessen sie aber offen.
14.33: Nach den SBB hat auch die Rhätische Bahn (RhB) am Montagmorgen den grenzüberschreitenden Reiseverkehr von und nach Italien bis auf weiteres eingestellt. Die Bahnen reagierten auf entsprechende Anordnungen der italienischen Behörden im Zusammenhang mit dem Coronavirus.
14.00: Nach zwei Wochen «Lockdown light» informiert das BAG erneut über die Entwicklungen in der Schweiz. Unter anderem wurde schon ein Drittel des 20-Milliarden-Pakets für die Wirtschaft ausbezahlt, wie das SECO Bilanz zieht. Den Livestream und Ticker der Pressekonferenz finden Sie hier.
13.10: Die Corona-Krise fordert auch grossen Einsatz der Mitarbeitenden von Detailhändlern. Als erster Detailhändler bedankt sich Lidl Schweiz nun bei seinen Mitarbeitenden und zahlt Sonderprämien in Höhe von über 1 Million aus.
Dies in Form von Sonderprämien an alle Filial- und Lagermitarbeitenden. Der erste Teil der Prämie in Höhe von CHF 350.- wurde bereits vor drei Wochen ausbezahlt, im April folgt nun die zweite Tranche. Von der Prämie, welche in Einkaufsgutscheinen bezahlt wird, profitieren 3500 Mitarbeitende, schreibt Lidl.
12.46: Ein Flugzeug aus China mit 92 Tonnen medizinischer Schutzausrüstung im Frachtraum soll nächste Woche in Genf landen. Mit der privaten Initiative sollen Spitäler in der Westschweiz und im Tessin während der Coronavirus-Krise unterstützt werden.
Drei weitere solche Flüge sollen folgen, wie Vertreter der französischsprachigen Sektion der Handelskammer Schweiz-China und der Genfer Kammer für Handels-, Industrie- und Dienstleistungen (CCIG) am Montag einen Bericht des Westschweizer Radios RTS bestätigten.
12.32: Das BAG hat soeben die neusten Zahlen veröffentlicht. Im Vergleich zum Sonntag wurden 1201 Neuinfizierte registriert, damit sind es insgesamt 15'475 Personen. Die Anzahl der Todesfälle stieg von 257 auf (Stand Montagmittag) 295.
12.29: Der Bund rät von der Benutzung des öffentlichen Verkehrs ab, Bahn- und Busunternehmen haben den Fahrplan ausgedünnt. Im Hintergrund laufen nun die Verhandlungen über eine Entschädigung für Inhaberinnen und Inhaber von Abonnementen.
Ein 2.-Klasse-Generalabonnement (GA) kostet über 320 Franken pro Monat. Eine Gegenleistung erhalten die meisten Abonnentinnen und Abonnenten derzeit nicht. Während eines Monats kann das GA hinterlegt werden. Weil die ausserordentliche Lage voraussichtlich länger dauert, ist die Unsicherheit gross.
«Es wird eine Lösung geben», verspricht Thomas Ammann, Sprecher der öV-Branchenorganisation Alliance SwissPass auf Anfrage von Keystone-SDA. Im Moment liefen die Gespräche zwischen den verschiedenen Akteuren. Im Wesentlichen sind das der Bund, die Kantone und die verschiedenen Transportunternehmen.
11.43: Seit Donnerstag können Schweizer KMU Corona-Überbrückungskredite beantragen. Der Ansturm ist enorm: Innert weniger Stunden wurden tausende Kredit beantragt.
Informationen über die Kredite macht der Bund auf der Webseite Easygov.swiss. Als «Online-Schalter für Unternehmen» wurde die Plattform bei der Lancierung 2017 bezeichnet. Doch dieser Schalter war heute Vormittag zu: Wer die Webseite aufrief, landete im Nirgendwo – offenbar ist das Interesse an den Covid-Übergangskrediten nach wie vor sehr hoch.
Womöglich hat der erneute Ansturm damit zu tun, dass Ueli Maurer am Sonntag in einem Interview erklärte, dass das Interesse riesig sei und man in zehn Tagen «ausgeschossen» sei, wenn der Ansturm so weitergehe.
Doch der Bundesrat betonte mehrfach, dass man notfalls mehr Geld zur Verfügung stelle. Kurz nach Mittag funktionierte die Seite wieder.
11.01: Die Schweizer Tourismusbranche leidet stark unter der Coronakrise: «Nicht einmal der starke Franken hat der Branche derart zugesetzt wie das Coronavirus», sagte Hotellerie-Suisse-Präsident Andreas Züllig am Montag in einem Interview mit der Zeitung «Blick».
Der Tourismus stehe derzeit komplett still: «Wir dürfen zwar noch Kunden beherbergen, die aus wirtschaftlichen Gründen unterwegs sind», so Züllig, der selbst Hotelier in der Lenzerheide ist. Das reiche jedoch bei weitem nicht aus, um die laufenden Kosten zu decken. Den Hotels gehe daher das Geld aus. 50 Prozent der Betriebe, so Zülligs Schätzung, dürften Ende April Mühe haben, ihre Rechnungen zu begleichen. «Die Existenzängste sind gross», sagte er.
10.34: EasyJet lässt ab Montag die ganze Flotte am Boden, wie die Airline mitteilt. Dies betrifft auch die Schweizer. Aufgrund der Reisebeschränkungen und den nationalen Ausgangssperren in verschiedenen europäischen Ländern habe sich easyJet dazu entschlossen, die Flotte still zu legen.
In den letzten Tagen hat der Billigflug-Anbieter die Rückführung von Kunden unterstützt und über 650 Rückführungsflüge durchgeführt. Man werde weiterhin mit Regierungsbehörden zusammen arbeiten, um zusätzliche Rückführungsflüge nach Bedarf durchzuführen.
10.32: Im Kanton Tessin sind in den letzten 24 Stunden erneut 12 Personen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. 125 Personen sind neu positiv auf das Virus getestet worden. Insgesamt wurden bis Montagmorgen im Kanton Tessin 1962 Personen positiv auf das Virus getestet. 105 Menschen verloren ihr Leben.
10.00: Ein vertraulicher Einblick soll zeigen: Zürich plant mit einem Lockdown bis Ende des Sommers. Wie der «Sonntagsblick» berichtete, zeige ein vertraulicher Lagebericht von Schutz & Rettung Zürich, dass die Stadt den Lockdown «massiv verlängere». Die Dienstabteilung des städtischen Sicherheitsdepartements glaube, die Pandemie könne nicht genügend eingedämmt werden.
Doch die Stadtpolizei gibt Entwarnung. Gemäss der «NZZ» seien zwar am Samstag rund 80 Meldungen betreffend den Ausgangsbeschränkungen eingegangen, hätten sich meistens jedoch als falsch entpuppt. Die meisten Zürcherinnen und Zürcher nähmen die Vorschriften ernst und würden sich daran halten.
Auch Schutz und Rettung Zürich betont gegenüber der Zeitung, die Vorschriften des BAG seien im Bewusstsein der Bevölkerung angekommen. Die vom «Sonntagsblick» zitierten Einschätzungen würden vom letzten Dienstag stammen und seien nicht mehr aktuell. Die Lage werde täglich neu beurteilt.
Dabei stütze man sich auf Berichte und Erhebungen des BAG sowie aus Ländern und Regionen, welche schon länger vom Coronavirus betroffen seien.