Coronavirus: Befürchtete Krawallnacht bleibt aus
In der Nacht auf Samstag wurden in Schweizer Städten Krawalle angekündigt - die Jugend wollte gegen die Corona-Massnahmen rebellieren. Passiert ist aber wenig.
Das Wichtigste in Kürze
- Die angekündigten Krawalle in Zürich und St. Gallen blieben aus.
- Der Abend verlief ruhig, in St. Gallen wurden 90 Personen weggewiesen.
- Auch die Zürcher Stadtpolizei führte den ganzen Abend lang Kontrollen durch.
In Zürich, St. Gallen und weiteren Städten wurden via sozialen Medien zu Krawallen gegen die Massnahmen gegen das Coronavirus aufgerufen. Damit es nicht zu erneuten Ausschreitungen wie Ende März oder am Karfreitag in St. Gallen kommt, waren die Polizeien mit Grossaufgeboten vor Ort.
Das Fazit des Freitagabends: Viel Lärm um nicht viel. In St. Gallen ist es am Freitagabend trotz Aufrufen zu Gewalt zu keinen Ausschreitungen oder Sachschäden gekommen. 90 Personen wurden aber aus der Stadt weggewiesen.
Rund ein Drittel der Weggewiesenen seien Minderjährige gewesen, teilte die Kantonspolizei St. Gallen kurz nach Mitternacht mit. Die meisten wohnen demnach nicht in St. Gallen, sondern in anderen Teilen der Ostschweiz.
Auch aus Bern, Kriens, Luzern oder Landquart reisten Personen an. Die Wegweisungen wurden zwischen 18 Uhr und Mitternacht ausgesprochen.
Eltern mussten ihre Kinder abholen
40 Personen wurden gemäss Mitteilung eingebracht, um Abklärungen zu möglichen Straftatbeständen durchführen zu können. Dabei handle es sich fast ausschliesslich um Missachtungen von Wegweisungen. Diese waren bei den Ausschreitungen in den Wochen zuvor ausgesprochen worden.
Deren Eltern wurden informiert, um die Jugendlichen abzuholen. Bei den Kontrollen wurden eine Schreckschusswaffe, Vermummungsmaterial und diverse Betäubungsmittel sichergestellt.
Auch in Zürich blieb die Lage ruhig. Die Stadtpolizei hatte im Voraus erhöhte Präsenz besonders in den Bereichen Bellevue, Utoquai und Stadelhofen angekündigt.
Tatsächlich führt die Stapo bereits den ganzen Abend viele Kontrollen durch.