Coronavirus: Kanton Bern korrigiert Bund – kein junger Mann tot

Am Freitag vermeldete das BAG zunächst den Tod eines jungen Berners am Coronavirus. Am Abend korrigiert der Kanton Bern: Es ist eine Fehlinformation.

coronavirus spital schweiz
Ein Coronavirus-Patient wird in einem Spital in Locarno behandelt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Freitag vermeldete das BAG den Tod eines jungen Berners.
  • Später meldet sich der Kanton Bern zu Wort und spricht von einer Fehlinformation.
  • Diese sei aufgrund von Unklarheiten auf der klinischen Meldung erfolgt.

Die Schweiz hat ihre nächste Kommunikations-Panne im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Am Freitagmittag bestätigte der Bund, dass im Kanton Bern ein junger Mann zwischen 20 und 29 Jahren am Coronavirus verstorben sei.

An der Medienkonferenz am Freitagnachmittag gab das BAG dann bekannt, dass der Mann nach aktuellen Kenntnissen nicht unter Vorerkrankungen litt.

Kanton Bern: Fehlinformation!

Doch am Freitagabend meldet sich der Kanton Bern zu Wort: Der vermeintliche Todesfall sei gar keiner! «Dabei handelt es sich um eine Fehlinformation, die aufgrund von Unklarheiten auf der klinischen Meldung einer Person erfolgte, die sich in Isolation befindet und keine schweren Covid-19-Symptome hat.»

Es sei vom Kanton Bern keine Todesfallmeldung an das BAG gesandt worden. Das BAG werde die Todesfallstatistik der Covid-19-Fälle morgen um -1 korrigieren.

Auf Anfrage von Nau.ch bestätigt Gundekar Giebel, der Leiter Kommunikation der Berner Gesundheitsdirektion: «Ein Formular wurde unklar ausgefüllt». Im Feld, das normalerweise bei Todesfällen angekreuzt wird, befand sich zwar kein Kreuz – dafür eine Zahl.

Keine Zeit zum Intervenieren

Das BAG vermeldete daraufhin einen Todesfall, ohne die Unklarheiten mit den kantonalen Behörden zu klären oder Rücksprache zu nehmen.

Da das BAG den Todesfall direkt an der Pressekonferenz bestätigte, blieb keine Zeit zum Intervenieren. Die Abklärung des Vorfalls hat dabei einige Zeit in Anspruch genommen, meint Giebel. Der Kanton musste demnach die Unterlagen nach dem vermeintlichen Todesfall durchsuchen, bevor der Fehler entdeckt wurde.

Nicht erste Panne

Es ist leider bei weitem nicht die erste Panne des BAG im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Anfang August musste es eine Korrektur bei den Ansteckungsorten bekannt geben – die meisten Corona-Ansteckungen passierten in Familien und nicht wie zuerst kommuniziert in Clubs.

Auch wurden im Mai schon falsche Infektionszahlen kommuniziert.

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