Coronavirus: Darum nimmt Anteil der Ungeimpften im Spital ab

Der Anteil der gegen das Coronavirus geimpften Patienten in Schweizer Spitälern ist zuletzt angestiegen. Jetzt erklärt das BAG, warum.

Coronavirus Hospitalisationen Spital
Pflegepersonal im Universitätsspital der Insel Gruppe kümmern sich auf der Intensivstation um einen Covid Patienten, am Mittwoch, 16. Dezember 2020, in Bern. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der Hospitalisationen ungeimpfter Personen sinkt seit zwei Monaten.
  • Seit Anfang Oktober ist die Zahl der geimpften Personen in den Spitälern leicht gestiegen.
  • Laut dem Bundesamt für Gesundheit kann das viele Ursachen haben.

Die Zahl der wegen des Coronavirus hospitalisierten Personen ist zwischen Mitte August und Anfang Oktober deutlich gesunken. Seit Beginn des laufenden Monats stagnieren die täglich gemeldeten Hospitalisationen. Interessant ist dabei auch der Anteil der gegen das Coronavirus geimpften Personen.

Dieser hat seit Anfang Oktober deutlich zugenommen: Am ersten Oktober-Tag betrug der Anteil der geimpften Corona-bedingten Hospitalisationen rund 19 Prozent. Genau drei Wochen später lag der Anteil bei 33 Prozent.

Das hat einen einfachen Grund. Beim Blick auf die absoluten Zahlen zeigt sich: Es sind die Hospitalisationen ungeimpfter Personen, die seit Mitte August gesunken sind. Die Zahl der geimpften Personen bewegt sich im gleichen Zeitraum hingegen auf einem relativ konstanten Niveau.

Merklicher Anstieg der Hospitalisationen bei über 80-Jährigen

Die Fallzahlen mit dem Coronavirus seien in der Schweiz und in Liechtenstein Ende Juni in fast allen Altersklassen angestiegen. Ein Mediensprecher des Bundesamts für Gesundheit (BAG) sagt dies auf Anfrage von Nau.ch. Bei den 60-Jährigen und Älteren habe die Inzidenz zeitlich verzögert zugenommen.

Ebendiese Altersklassen hätten im Vergleich die niedrigste Fall-Inzidenz verzeichnet. «Die Zunahme bei den Fällen hat insbesondere bei den 80-Jährigen und Älteren zu einem merklichen Anstieg der Inzidenz der Hospitalisationen geführt.»

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Die Inzidenzen der Corona-Fälle bei den unter 60-Jährigen hätten im Laufe des Augusts und Septembers dann abgenommen. Gleichzeitig hätten sie aber bei den 60-Jährigen und Älteren stagniert. «Diese Stagnation war relativ zu den anderen Altersklassen auf niedrigem Niveau. Jedoch ist in diesen Altersklassen das Risiko für einen schweren Verlauf höher», erklärt der Sprecher.

«Eine erhöhte Vorsicht unter Ungeimpften nicht auszuschliessen»

Der Anteil der nicht-geimpften Hospitalisierten sei aber in allen Altersklassen deutlich höher gewesen als der Anteil der geimpften. Der Anteil der teilweise geimpften Patienten schwanke beträchtlich, da immer nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung teilweise geimpft sei.

Dennoch habe auch bei den 60-Jährigen und Älteren die Inzidenz der Hospitalisationen bei nicht-Geimpften schneller abgenommen als bei vollständig Geimpften. Jedoch von einem deutlich höheren Niveau.

Coronavirus Hospitalisationen Geimpfte Ungeimpfte
Eine Pflegefachfrau impft einen Mann gegen das Coronavirus. Die Wirksamkeit der in der Schweiz verfügbaren Impfstoffe ist sehr hoch. Sie bieten einen wirksamen Schutz gegen symptomatische In - Keystone

«Das kann viele Ursachen haben. Nicht auszuschliessen ist eine erhöhte Vorsicht bei ungeimpften Personen, nachdem in den Medien umfassend besprochen wurde, dass viele ungeimpfte Personen im Zusammenhang mit einer SARS-CoV-2-Infektion hospitalisiert wurden», meint der Sprecher.

Coronavirus: Keine Anzeichen auf Durchseuchung

Erste Anzeichen auf eine mögliche Durchseuchung der Ungeimpften sieht das BAG aber nicht: «Seit Ende Juni haben nicht so viele ungeimpfte Personen eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht, dass es zu einer Verhinderung der Ausbreitung bei ungeimpften Personen kommen würde.»

Eine weitere Angleichung der Hospitalisationsraten von Ungeimpften und Geimpften hänge entscheidend von der Entwicklung der Fallzahlen bei den 30-Jährigen und Älteren ab. «Derzeit steigen die Fallzahlen in allen Altersklassen wieder.»

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