Coronavirus: Das ist die aktuelle Situation in den Grenzregionen
Das Wichtigste in Kürze
- Seit heute Montag sind die Grenzen wieder offen – doch wie ist die Corona-Situation?
- Die Grenzregionen Deutschlands und Österreichs haben durchgehend niedrige Zahlen.
- Deutlich höher liegt die Infektionszahl in den Grenzregionen Italiens und Frankreichs.
Seit Gestern dürfen wir wieder in die Nachbarländer reisen. Doch nicht überall ist die Lage gleich: Die einzelnen Regionen jenseits der Grenzen bleiben unterschiedlich schwer vom Coronavirus betroffen.
Der meistverbreitete Indikator für die Verbreitung des Coronavirus ist mittlerweile die 7-Tage-Inzidenz: Sie gibt an, wie viele Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner in der vergangenen Woche registriert wurden. Schweizweit beträgt dieser Wert aktuell 1,6.
Deutschland: Tiefe Zahlen in Bayern und Baden-Württemberg
Die Grenz-Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg gehörten neben dem bevölkerungsreichen Nordrhein-Westfalen zu den Bundesländern mit den höchsten Infektionszahlen: Alleine in Bayern starben über 2500 Personen am Coronavirus.
Mittlerweile ist die Situation in beiden Bundesländern jedoch unter Kontrolle: Die 7-Tage-Inzidenz beträgt in Bayern aktuell 1,9. In Baden-Württemberg gab es in den letzten 7 Tagen gar nur noch einen Corona-Fall pro 100'000 Einwohner: Das ist einer der tiefsten Werte unter den Nachbarregionen. Einkaufstouren nach Konstanz oder Lörrach sind somit ähnlich sicher wie in der Schweiz.
Frankreich: Teils höhere Zahlen in den Grenzgebieten
Die aktuellen Zahlen aus Frankreich sind etwas älteren Datums: Die aktuellsten Zahlen zur 7-Tage-Inzidenz stammen vom 11. Juni. Dennoch zeigt die Statistik der offiziellen Plattform «Santé Publique France» ein positives Bild.
Im Département Haut-Rhin, welches die Grenzgebiete um Basel umfasst, wurden 2,9 Fälle verzeichnet. In den an die Juraregion angrenzenden Départements Doubs und Territoire de Belfort liegen die Werte höher: Hier sind es 4,3 und 4,4 Fälle pro 100'000 Einwohner über 7 Tage.
Die Grenzregionen des Waadtlands und Genfs sind wieder sicherer: Das Département Jura verzeichnet 1,6 Fälle, Ain (mit Lyon) verzeichnet 2,9 Fälle. In Haut-Savoie am Genfersee sind es nur 1,1 Fälle.
Italien: Lombardei erholt sich nur langsam
Die Lombardei erlebte einen der schwersten Ausbrüche in Europa – die Region mit der Hauptstadt Mailand verzeichnete über 90'000 Fälle. In der vergangenen Woche kam es in der Lombardei offiziell zu 1463 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Das entspricht einer 7-Tage-Inzidenz von 14,5 – Höchstwert unter den Schweizer Grenzregionen.
Ganz anders im Aostatal: Die ans Wallis grenzende Region registrierte zuletzt keine einzige Neuinfektion. Die 7-Tage-Inzidenz ist Null. Im Piemont liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 4,7, im an Graubünden grenzenden Trentino-Südtirol bei 1,1.
Österreich: Wenige Fälle im Vorarlberg
Die österreichische Grenzregion, das Vorarlberg, verzeichnet gemäss «Der Standard» nur noch 10 aktive Fälle: In den vergangenen sieben Tagen kamen noch 5 neue Fälle dazu. Hochgerechnet entspricht das einer 7-Tage-Inzidenz von 1,3.
Die Grenzen zu Liechtenstein blieben durchwegs offen: Das kleine Nachbarland folgte in der Krise dem Kurs des Schweizer BAG. Das Fürstentum vermeldete bisher 82 Corona-Fälle. Seit mehreren Wochen gab es keinen neuen Fall.