Coronavirus: Ein Überblick über die Zahlen der letzen zwei Jahre
Bereits seit zwei Jahren prägt das Coronavirus das Leben der Schweizerinnen und Schweizer. Hier gibt es eine Übersicht über die wichtigen Zahlen.

Das Wichtigste in Kürze
- Nach fünf Wellen und milliardenhohen Ausgaben vom Bund gibt es einen Zahlen-Überblick.
- Die Schweizer Bevölkerung lebt bereits seit zwei Jahren mit der Corona-Pandemie.
Fünf Ansteckungswellen, eine Impfkampagne, Ausgaben in Milliardenhöhe vom Bund und über 380'000 Armee-Diensttage. Nachfolgend einige Zahlen aus zwei Jahren Pandemie:
Ansteckungen: 2,5 Millionen Schweizer positiv getestet
In der Schweiz gab es seit der ersten nachgewiesenen Ansteckung am 25. Februar 2020 rund 2,65 Millionen positive Tests. In der Schweiz und Liechtenstein wurden seither insgesamt 30'403 Fälle pro 100'000 Einwohner gezählt.
Mit dem starken Anstieg der Fallzahlen um den Jahreswechsel dürfte auch die Dunkelziffer der nicht erfassten Fälle gestiegen sein. Weltweit gab es um die 417 Millionen bestätigte Ansteckungen.

Todesfälle: Die Spanische Grippe forderte mehr Tote als das Coronavirus
Über 5,8 Millionen Menschen sind bisher weltweit an oder mit dem Coronavirus gestorben. In der Schweiz waren es bisher über 12'600 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Die meisten verstarben zwischen Herbst 2020 und Januar 2021.
Zum Vergleich: Die Spanische Grippe forderte 1918 und 1919 fast 25'000 Tote in der Schweiz, dies bei einer deutlich kleineren Bevölkerung.
Hospitalisationen: Rund 45'000 Menschen mussten ins Spital
Fast 45'500 Menschen wurden in der Schweiz bisher im Zusammenhang mit dem Coronavirus in einem Spital behandelt. Pro 100'000 Einwohner und Einwohnerinnen die meisten Spitaleintritte gab es in der zweiten Welle Ende 2020 und Anfang 2021.

Immunität: Fallzahlen gehen zurück
Zum Stand der Immunität und dem Abflauen der mittlerweile fünften Welle äusserte sich Mitte Februar der Berner Virologe Christian Althaus: «Zum ersten Mal gehen die Fallzahlen in der Schweiz nicht aufgrund von Massnahmen oder der Saisonalität zurück. Dieses Mal ist die Immunität in der Bevölkerung ausschlaggebend für den Rückgang.» Das bedeute nicht, dass die Infektionen nicht irgendwann wieder steigen würden.
Impfkampagne: Weniger als die Hälfte der Bevölkerung ist geboostert
Die Impfkampagne gegen das Coronavirus begann Ende 2020. 68,7 Prozent der gesamten Bevölkerung sind doppelt geimpft, gut 41 Prozent haben auch einen sogenannten «Booster», erhalten. Für das laufende Jahr stehen der Schweiz rund 34 Millionen Impfdosen zur Verfügung. 4 Millionen Impfdosen von Astrazeneca wurden der internationalen Impfinitiative Covax gespendet.
Impfkosten: Die Kosten für die Impfstoffe sind (noch) geheim
Was die Beschaffung der Impfstoffe den Bund genau kostet, ist nicht bekannt, denn die Beschaffungsverträge mit den Herstellern sind geheim. Ende Juni 2022 will sie das BAG auf Empfehlung des Eidgenössischen Datenschützers zugänglich machen. Im Juni werde die Beschaffung für das Jahr 2023 abgeschlossen sein, begründete das BAG den Zeitpunkt.
Kosten: Der Bund verspricht 106 Milliarden Franken
Der Bund bisher insgesamt rund 106 Milliarden Franken gesprochen oder auf den Entscheidungsweg geschickt. So will er Wirtschaft, Kultur, Sport und Verkehr und die Beschaffung von Sanitätsmaterial einschliesslich Impfstoffe unterstützen. Zudem möchte er auch für die Deckung von Bürgschaftskrediten sorgen. 42,8 Milliarden der Summe sind für die Deckung von Solidarbürgschaften für Unternehmen vorgesehen.

Gebraucht wurde allerdings in den Jahren 2020 und 2021 weit weniger: Nämlich nach vorläufigem Stand rund 29,1 Milliarden Franken in den Jahren 2020 und 2021. Zudem ging der Bund Verpflichtungen von 17,5 Milliarden im Zusammenhang mit Bürgschaften ein.
Armee: Soldaten halfen insbesondere im Gesundheitswesen
Über 380'400 Diensttage leisteten Armeeangehörige wegen der Pandemie, davon über 252'900 im Gesundheitswesen. Dreimal wurde die Armee zum Assistenzdienst beigezogen, im Frühling und im Spätherbst 2020 und schliesslich ab Dezember 2021.
In der ersten Welle waren die Armeeangehörigen in 18 Kantonen und in Liechtenstein im Einsatz. Damals leisteten sie die weitaus meisten Diensttage. In der zweiten Welle halfen sie in sieben Kantonen und in der dritten in bisher neun.

Bei den ersten zwei Einsätzen lagen die Schwergewichte in der Westschweiz. Die Armeeangehörigen waren in der ersten Corona-Welle unter anderem auch für Kontrollen der zeitweise geschlossenen Landesgrenzen im Einsatz. Ende 2021 und Anfang 2022 halfen sie vor allem beim Impfen gegen das Coronavirus.
Aufbereitung: Ausserordentliche Lage im Frühling 2020 ist im Fokus
Noch bevor die Krise ganz ausgestanden ist, beschäftigten sich verschiedene Aufsichtsgremien mit der Aufarbeitung der Krise. Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) fokussiert auf die wirtschaftlichen Aspekte. Die Geschäftsprüfungskommissionen von National- und Ständerat (GPK-N/S) will alle möglichen Themen durchleuchten.
Der Schwerpunkt der GPK-Abklärungen soll auf dem Zeitraum der ausserordentlichen Lage im Frühling 2020 liegen. Rund ein halbes Dutzend Berichte über die Auswirkungen des Coronavirus werden im Laufe des Jahres erwartet.