Coronavirus: Experten des Bundes informierten über die aktuelle Lage
Seit dem 16. März befindet sich die Schweiz in der «ausserordentlichen Lage». Heute informierten die Experten des Bundes wieder in einer Pressekonferenz.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz wurden bisher 13'213 Personen positiv getestet, 235 sind verstorben.
- Das Land befindet sich seit dem 16. März in einem Teil-Lockdown.
- Heute informierten Experten des Bundes wieder über die aktuelle Lage zum Coronavirus.
Das sind die wichtigsten Punkte der Pressekonferenz zusammengefasst:
- Ob die Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus wirken, ist offen. Eine Erfolgsmeldung gibt es doch. «Die schlimmsten Prognosen, die wir von ein paar Wochen gemacht haben, sind nicht eingetreten», sagte Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit (BAG).
- In der Schweiz sind mittlerweile 13’213 Fälle von Covid-19-Erkrankungen registriert, 1052 mehr als am Vortag. 235 Personen sind an den Folgen des Virus gestorben – 141 davon sind Männer und 94 Frauen, alle zwischen 32 und 100 Jahre alt . 280 Menschen werden derzeit künstlich beatmet.
- Bisher wurden ungefähr 106'000 Personen in der Schweiz auf das neue Virus getestet. Bei 12 Prozent, also bei etwa jeder achten Person, war das Resultat positiv. Die höchste Inzidenz, nämlich rund 485 Fälle auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner, hat der Kanton Tessin.
- Bis Freitagabend sind 757'000 Gesuche von 59'000 Betrieben eingereicht worden. Das entspricht rund 15 Prozent aller Erwerbstätigen in der Schweiz. Besonders zu kämpfen und von der Kurzarbeit betroffen sind die Branchen Gastronomie/Hotellerie, Kunst/Kultur, Transport und Handel.
- Die Lage bei den blockierten Lieferungen von Schutzausrüstungen ist laut Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch «generell entspannt». Deutschland kenne keine Exporteinschänkungen mehr, auch in Frankreich konnten die Güter grösstenteils freigegeben werden. «Die meisten Waren sind entweder unterwegs oder bereits in der Schweiz angekommen.»
- Rund 3000 Armeeangehörige bleiben mindestens bis zum 30. Juni im Dienst. Betroffen sind vier Spitalbataillone, acht Sanitätskompanien und zahlreiche Durchdiener von Sanitätsformationen.
14.51: Die Pressekonferenz ist beendet.
14.50: Nur fünf bis zehn Schweizer seien im Ausland vom Coronavirus betroffen (gewesen). Das sei sehr wenig. Selbstverständlich seien aber mehrere in Quarantäne gewesen.
14.45: Die Lage in den Asylzentren sei folgende, so Koch: Das SEM habe bereits Massnahmen ergriffen, es stünden doppelt so viele Plätze zur Verfügung wie normalerweise. Es sei aber in gewissen Asylzentren sehr schwierig, die Distanz zu wahren und die Massnahmen umzusetzen. Die Asylzentren würden aber alles daran setzen, dass dies so gut wie möglich eingehalten werde. Es gebe Fälle in den Zentren, jedoch aber keine grössere Ausbreitung.
14.36: Seit dem 15. März haben wir in der Schweiz eine Erhöhung der Arebeitslosenquote um 0,3 Prozent. Bei der Stellensuchenden-Quote seien es 0,5 Prozent. Das sei der Stand von gestern Abend, so Ineichen-Fleisch.
14.28: Es sei noch zu früh, um eine Schlussfolgerung bezüglich der Zahl der Infizierten und dem weiteren Verlauf der Coronavirus in der Schweiz ziehen zu können. Koch hofft, dass dies innerhalb der nächsten Tagen gelingen werde. Die schlimmsten Prognosen, die vor Wochen gemacht wurden, seien aber sicher nicht eingetreten.
14.25: Mittlerweile werden genesene Personen untersucht. Es gäbe noch keine Auflagen für die neuen Immunisierungs-Tests. Die kämen erst gerade auf den Markt. Sie würden vor allem gebraucht um zu schauen, wie gross die Immunität in der Bevölkerung sei. Die Tests werden nicht zur Diagnostik verwendet, sondern dafür, um zu kontrollieren, ob jemand die Krankheit schon durchgemacht habe oder nicht.
14.24: Die Fragerunde beginnt.
14.20: Raynald Droz übernimmt. Das Sanitätsmission sei in Gang. Man sei daran, weitere Truppen bereitzustellen. Man habe bis zum 30. Juni sämtliche Sanitäter der Armee mobilisiert.
14.14: Christian Bock übernimmt. Die Situation an der Grenze sei ruhig. Die Leute halten sich daran und tragen zu einem guten Verkehrsfluss bei, sie würden ihre Ausweise meistens schon bereit halten. Viele hätten aber noch immer nicht verstanden, dass momentan das Einkaufen im Ausland einfach nicht möglich sei. Es sei auch schlichtweg nicht möglich, geschlossene Grenzübergänge zu umfahren.
Er mahnt: «Bleiben sie Zuhause!» 27'000 Personen wurde die Einreise in die Schweiz verweigert. Das ist eine Zunahme um 11'000 Fälle innerhalb einer Woche. Auch Bussen zwischen 100 und 300 Franken wurden verteilt. Der Autoverkehr sei um 78 Prozent zurückgegangen. Der Handelswarenverkehr funktioniere weiter normal.
Angehörige der Armee würden vor allem an Nord- West- und Ostgrenze eingesetzt.
14.11: Johannes Matyassy übernimmt. Die Rückholaktion des EDA werde mit hohem Tempo fortgesetzt. Mit fünf Flügen aus Lateinamerika und Afrika wurden die gestrandeten Schweizer in die Schweiz zurückgebracht. Sie konnten ihre Reisen nicht mehr selbst organisieren. Für morgen sei ein Rückflug aus Algerien vorgesehen. ein Flug aus Chile soll morgen mit rund 300 Personen an Bord in Zürich landen, der grösste Teil davon Schweizer.
Man plane noch weitere Flüge in den nächsten Tagen und Wochen. Man sei sich vor allem der schwierigen Situation der Schweizer in Peru bewusst und man tue alles, um ihnen zu helfen. Man müsse die Leute zuerst nach Lima bringen, um dann von dort aus weiter handeln zu können.
14.08: Martin Dumermuth übernimmt. Der Bundesrat hat heute entschieden, dass besondere Kantone bestimmte Ausnahmeregelungen treffen dürfen – namentlich das Tessin im Bereich der Wirtschaft. Diese Ermächtigung sei aber sachlich begrenzt. Es ginge wirklich nur um den wirtschaftlichen Bereich.
14.03: Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch übernimmt das Wort. Sie präsentiert die neusten Zahlen zur Kurzarbeit. Im März wurden bis gestern Abend für 775'000 Arbeitnehmende Kurzarbeit angemeldet. 59'000 Betriebe seien das schweizweit. Das seien rund 15 Prozent aller Erwerbstätigen in der Schweiz. Im Tessin seien 39 Prozent der Erwerbstätigen betroffen. Es handle sich vor allem um Mitarbeitende in den Bereichen Gastronomie und Hotellerie, Luftfahrt und Handel. Die Arbeitslosigkeit nahm um 13'500 Personen zu. Die Zahl der Stellensuchenden stieg um 19'300 Personen.
15'930 abgeschlossene Kreditvereinbarungen seien bis gestern Abend eingegangen.
Mittlerweile konnten die Beschlagnahmungen der Schutzanzüge und -masken durchs Ausland auf ein Minimum gesenkt werden.
14.02: Daniel Koch übernimmt das Wort. Er bestätigt die 13'213 positiven Fälle und die 235 Toten. Allerdings möchte er auch betonen, dass 280 Patienten momentan unter einem Beatmungsgerät seien. Sie kämpfen um ihr Leben, hunderte Pfleger machten dies möglich. Keine der Intensiv-Pflegestationen sei überlastet, alle hätten noch Kapazitäten. Es könnten also noch immer weitere Personen beatmet werden.
14.00: Die Pressekonferenz beginnt.
Die Coronavirus-Fallzahlen steigen in der Schweiz von Tag zu Tag. Gemäss den offiziellen Zahlen von heute Samstag sind inzwischen 235 Personen an Covid-19 gestorben, 13'213 sind infiziert.
Gestern informierte der Bundesrat in einer Medienkonferenz über die wirtschaftlichen Entwicklungen. Einerseits wurde klar, dass die Bezahlfrist bei Mietzinsen temporär von 30 auf 90 Tage erhöht wird, wenn der Mieter aufgrund der Bundesmassnahmen gegen das Coronavirus in Zahlrückstand gerät.
Andererseits wurde entschieden, dass der 31. März als Umzugstermin bestehen bleibt und Umzüge weiter erlaubt bleiben. Bisher haben 51'000 Unternehmen für 656'000 Arbeitskräfte Kurzarbeit beantragt. Das entspricht rund 13 Prozent aller Arbeitnehmenden in der Schweiz.
Ausserdem soll das Tessin aufgrund der epidemiologischen Situation die Möglichkeit haben, kurzzeitig die Tätigkeit ganzer Wirtschaftsbranchen einzuschränken oder einzustellen.
Heute Nachmittag um 14 Uhr informieren nun Experten des Bundes in einer Pressekonferenz erneut über die aktuellsten Entwicklungen zum Coronavirus. Wir informieren Sie im Stream und Ticker.
Die Teilnehenden sind:
- Daniel Koch, Leiter Abteilung Übertragbare Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit BAG
- Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch, Staatssekretärin beim Staatssekretariat für Wirtschaft SECO
- Johannes Matyassy, Direktor der Konsularischen Direktion beim Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA
- Christian Bock, Direktor Eidgenössische Zollverwaltung beim Eidgenössischen Finanzdepartement EFD
- Martin Dumermuth, Direktor Bundesamt für Justiz beim Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement EJPD
- Raynald Droz, Brigadier, Stabschef Kommando Operationen beim Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS
- Ueli Haudenschild Leiter Ernährung und Heilmittel BWL beim Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF
- Martin Tschirren, Direktor Bundesamt für Wohnungswesen beim Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF
- Cipriano Alvarez, Leiter Recht, Bundesamt für Wohnungswesen beim Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF