Polizeibeamte werden angehustet und angespuckt. Diese Vorfälle häufen sich. Der Verband für Schweizerische Polizeibeamte kennt das Problem.
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Immer wieder werden Polizisten physisch angegangen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Polizistinnen und Polizisten werden im Alltag physisch angegangen.
  • In Zeiten von Corona ergibt sich so eine gefährliche Ausgangslage.
  • Der Schutz der Beamten ist kompliziert und Luft nach oben noch vorhanden.
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Polizeibeamte patrouillieren durch die Stadt, um die Covid-19-Massnahmen des Bundes umzusetzen. Eine Gruppe Männer pöbelt derweil ein paar Ecken weiter Passanten an. Den Mindestabstand von 1,5 Metern ignorieren sie dabei. Es ist an der Polizei, die Situation zu entschärfen und die Pöbler auf ihren Verstoss hinzuweisen.

Coronavirus vergrössert Gefahr im Job

In der Folge eskaliert die Situation, ein 58-Jähriger hustet einen Beamten mit voller Absicht an. Der Vorfall ereignete sich vergangenen April in Winterthur. Ähnliche Übergriffe ereignen sich immer häufiger – nicht immer gehen sie gut aus.

Die Stimmung in der Bevölkerung ist angespannt. Viele sind «Corona-müde», wie Johanna Bundi Ryser weiss. Die Präsidentin des Verbandes Schweizerischer Polizei-Beamter VSPB sagt: «Die Leute sind sich teilweise der Problematik nicht mehr bewusst.»

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Johanna Bundi Ryser ist Präsidentin des Verbandes Schweizerischer Polizei-Beamter VSPB. - VSPB

Die Frustration und Aggression über die aktuelle Situation greife vermehrt von der Bevölkerung auf die Beamten über, sagt Bundi Ryser. «Das fängt mit Beleidigungen an, dann wird gepöbelt, gehustet oder gespuckt.»

«Die Gefahr im Job angesteckt zu werden, ist gross», sagt Bundi Ryser. Die Durchsetzung der Regeln berge eine zusätzliche Gefahr, zum ohnehin schon vorhandene Berufsrisiko.

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Die Gefahr einer Corona-Infektion ist besonders bei Ausseneinsätzen erhöht. - Keystone

Zu den Massnahmen gehört meist eine Maskenpflicht. Sie gilt überall dort, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. So auch bei Patrouillen im Fahrzeug oder Kontrollen auf der Strasse.

Empfehlung oder Vorschrift

Hygienemasken und Einweghandschuhe sind längst selbstverständlich geworden. «Die Polizisten können sich nicht aussuchen, ob sie den Mindestabstand zu einer randalierenden Person einhalten wollen. Sie haben den Auftrag für Ruhe und Ordnung zu sorgen, und müssen diesen einfach erfüllen.»

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Die Hygienemaske gehört zum Alltag der Polizei dazu. - Keystone

Die Stadtpolizei Zürich setzt zudem auf eine möglichst geringe Durchmischung der Teams. Dieser Umstand werde auch bei der Arbeitsplanung berücksichtigt, wie Mediensprecher Marc Surber verrät.

In Zürich wurden bisher 16 Corona-Infektionen erfasst. Das gesamte Korps umfasst 2200 Polizistinnen und Polizisten, wobei nicht alle auf Streife unterwegs sind. Vier Mitarbeiter der Stadtpolizei würden sich derzeit (Stand Dienstag) in Quarantäne befinden.

Vorrang im Test-Center

«Aufgrund der rasant steigenden Infektionszahlen muss alles dafür getan werden, die Funktionsfähigkeit der Polizei zu bewahren und unsere Mitglieder bestmöglich zu schützen», sagt die Verbandspräsidentin.

«Dies würde auch das Risiko für die Familienmitglieder der Polizistinnen und Polizisten verkleinern», so Bundi Ryser.

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Vorrang im Testzentrum würde auch das Infektionsrisiko für die Familien der Polizistinnen und Polizisten verringern. - Keystone

Der Fall aus Winterthur ging glücklicherweise glimpflich aus. Eine Infektion mit dem Coronavirus hat nicht stattgefunden. Der Huster wurde aber wegen «Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte» angezeigt.

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