Coronavirus: Gymi-Lehrer wollen Matura-Prüfungen durchziehen
Der Kanton Zürich will wegen dem Coronavirus keine Maturaprüfungen durchführen. Für andere Gymi-Lehrer ist dies nicht nachvollziehbar.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kanton Zürich will keine schriftlichen Maturaprüfungen abhalten.
- Ein Antrag der Erziehungsdirektorenkonferenz ist beim Bundesrat hängig.
- Die Gymnasiallehrer können diesen Wunsch nicht nachvollziehen.
Wie die meisten Westschweizer Kantone und das Tessin will nun auch der Kanton Zürich die Maturaprüfungen ausfallen lassen. Das, insofern dies der Bundesrat erlaubt. Demnach würden ausschliesslich die Erfahrungsnoten für den Abschluss der Gymi-Schüler zählen.
Die Erziehungsdirektorenkonferenz stellte am 21. April beim Bundesrat den Antrag. Eine Antwort ist noch hängig.
Für die Gymi-Lehrer sei ein vollständiger Verzicht auf Prüfungen nur schwer nachvollziehbar, sagt Lucius Hartmann. Er ist Präsident des Vereins Schwiezerischer Gynmasiallehrerinnen und Gymnasiallehrer VSG.
Mehrheit der Kanti-Lehrer für Durchführung von Maturaprüfung trotz Coronavirus
Die Präsidien der Kantonal- und Fachverbände des VSG hätten sich mit klarer Mehrheit für die Durchführung von Maturitätsprüfungen ausgesprochen. Dies, sofern eine optimale Vorbereitung für die Maturanden sichergestellt sei und die Vorgaben des BAG eingehalten werden können, konkretisiert Hartmann. Die Gesundheit aller Beteiligten habe wegen des Coronavirus selbstverständlich «höchste Priorität».
Klar, die Folgen der Pandemie in den einzelnen Kantonen seien ganz unterschiedlich und erforderten daher unterschiedliche Massnahmen. Trotzdem bedaure es der VSG, «dass es nicht möglich war, einen gesamtschweizerischen Kompromiss zu finden. Ein Kompromiss, welcher der Forderung nach einer Gleichwertigkeit der Schweizer Matur Genüge getan und gleichzeitig die Chancengleichheit gewahrt hätte».
«Hätte versuchen können, Teile der Prüfungen durchzuführen»
Mit Rücksicht auf die jeweiligen kantonalen Situationen hätte man zumindest versuchen können, Teile der Prüfungen durchzuführen. «Insbesondere mündliche Prüfungen», so ist Hartmann überzeugt. Zumal ja bei der Berufsbildung auch praktische Prüfungen stattfinden sollen.
Doch nun sei es wohl zu spät: «Die Zeitverhältnisse erlauben es kaum, den bereits getroffenen Entscheid einzelner Kantone zu überdenken oder wieder rückgängig zu machen.»