Coronavirus: Höchste Lehrerin offen für Maskenpflicht an Schulen

Chiara Schlenz
Chiara Schlenz

Bern,

Aufgrund des Coronavirus fordern einige Epidemiologen auch eine Maskenpflicht an den obligatorischen Schulen. Die oberste Lehrerin würde diese akzeptieren.

Coronavirus Maskenpflicht
Die Stadt Luzern führt ab Montag eine generelle Maskenpflicht für Schüler ab der 5. Klasse ein. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Epidemiologen und Virologen pochen auf mehr Forschung bei Kindern und Corona.
  • Die oberste Lehrerin der Schweiz würde eine Maskenpflicht in Schulen einsehen.
  • Bei jüngeren Kindern könnte diese aber zu Problemen führen.

Die Rolle der Kinder in der Corona-Pandemie ist immer noch nicht vollends geklärt. Dieses Leck in der Erforschung des Coronavirus ist vielen Epidemiologen ein grosser Dorn im Auge. So auch bei Isabella Eckerle, Leiterin des Zentrums für Viruserkrankungen in Genf.

Gegenüber Nau.ch erklärte Eckerle jüngst: Das BAG gehe davon aus, dass Kinder kaum infiziert werden und das Virus nicht übertragen. «Diese Annahme rührt aus Erkenntnissen zu Beginn der Pandemie her. Sie war auf symptomatische Patienten ausgerichtet.»

Isabella Eckerle
Isabella Eckerle, Leiterin des Zentrum für Viruserkrankungen am Universitätsspital Genf. - Keystone

Nun empfiehlt Eckerle eine Maskenpflicht an Schulen, auch bei jüngeren Kindern. In der Vergangenheit sorgten Vorschläge wie diese für Unmut bei Lehrern und Eltern. Die oberste Lehrerin der Schweiz hat ihre Haltung dazu offensichtlich geändert.

Wegen Coronavirus ist Maskenpflicht vorstellbar

Denn Dagmar Rösler ist sich sicher, dass die Experten hier die richtige Entscheidung treffen werden. «Die Schulen haben die Anordnungen der Experten umzusetzen», stellt sie auf Anfrage klar. Unter diese Anordnungen würde somit auch eine Maskenpflicht an den Schulen fallen.

Schulschwänzer Dagmar Rösler
Dagmar Rösler, Zentralpräsidentin des Dachverbandes Schweizer Lehrerinnen und Lehrer. - Keystone

Sie weiss: «Je älter Kinder werden, desto mehr kann man von ihnen verlangen.» Trotzdem würde Rösler eine Maskenpflicht in den obligatorischen Volksschulen nicht auf die leichte Schulter nehmen.

«Aus pädagogischer Sicht wäre eine Maskenpflicht in der Oberstufe zwar nicht angenehm aber durchführbar. Bei jüngeren Kindern wird sich das als eher schwierig gestalten.» Insbesondere bei jüngeren Kindern könne die Maske auch zu Konzentrationsproblemen und Atemschwierigkeiten führen, sorgt sich Rösler.

Junge Kinder sind auf Mimik angewiesen

«Nicht nur die Konzentration würde sinken, auch sind vor allem junge Kinder oftmals auf die Mimik angewiesen. Mit einer Maske würde dieser Teil wegfallen.» Daher würde Rösler eine Maskenpflicht für die unteren Schulstufen eher weniger begrüssen, sei aber bereit diese trotzdem durchzuführen.

Schulunterricht Maske
Schülerinnen und Schüler tragen Masken im Unterricht. - AFP/Archiv

Denn für die oberste Lehrerin steht fest: Eine erneute Phase mit Fernunterricht aufgrund des Coronavirus solle unbedingt vermieden werden. «Wenn man mit einer Maskenpflicht einen erneuten Fernunterricht vermeiden kann, ist die Maskenpflicht das kleinere Übel.»

In einer Sache sind sich Rösler und Eckerle einig: Kinder müssen in Sachen Pandemie dringend genauer unter die Lupe genommen werden. «Man sollte bei Kindern nun genauer hinschauen, wie sie zu der Entwicklung der Pandemie beitragen», so Rösler abschliessend.

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