Coronavirus: Immer mehr Impftermine geraten in Vergessenheit
Das Wichtigste in Kürze
- Tausende Impftermine waren innert weniger Minuten schweizweit ausgebucht.
- In den letzten Tagen aber geraten viele dieser Termine in Vergessenheit.
- Das ganze dürfte mit den Lockerungen und dem Wetter in Zusammenhang stehen.
Die Sonne scheint, was das Zeug hält, und nebenbei kickt Ronaldo sich mit Portugal durch die Fussball-Europameisterschaft 2020. In diesen Tagen kommt wenig Lust auf, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Das kriegen auch die Impfcenter in Zürich zu spüren. Dort steigt die Zahl der «No-Shows» – also der verpassten Impftermine.
Ronaldo oder Impfung gegen das Coronavirus?
Wie die «Zürichsee Zeitung» schreibt, fallen pro Tag rund 40 Termine ins Wasser. In Horgen sind es laut Mediensprecherin Melanie Roche sogar ganze 5 Prozent aller Termine. Besonders in den letzten zwei Wochen sei die Zahl der No-Shows deutlich angestiegen.
Rolf Gilgen, operativer Leiter des Impfzentrums in Meilen, hat zwei Erklärungen dafür. Einerseits würden die unentschuldigten Absenzen mit dem schönen Wetter zusammenhängen. Und andererseits wisse man, dass heuer genügend Impfstoff und entsprechend Termine vorhanden seien.
Nichts landet im Abfall
Doch Melanie Roche mutmasst noch über einen dritten Absenzgrund: die Fussball-Europameisterschaft. Manch ein Fan möge lieber dem Public Viewing frönen, als sich eine Impfung verabreichen lassen.
Trotz No-Shows landen die Impfdosen nicht etwa im Abfalleimer, wie die Zeitung schreibt. Jokerlisten sind die Lösung des Problems in Meilen. Impfwillige, die ganz in der Nähe wohnen, können spontan aufgeboten werden.
Zudem gibt es vor Ort täglich ab 18.30 Uhr die Möglichkeit auf eine Walk-In-Impfung. Verspätungen würden immer toleriert, so Gilgen. «Wer an besagtem Tag einen Impftermin hat, der wird auch geimpft.»