Coronavirus: Immer mehr Impftermine geraten in Vergessenheit

Andrea Schweizer
Andrea Schweizer

Zürich,

Erst gab es einen Run auf die freien Impftermine. Jetzt gibt es einen Run auf Public Viewings. Der Termin für den Pieks wird dabei nicht selten vergessen.

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Fussball oder die Impfung gegen das Coronavirus? Für viele keine einfache Entscheidung. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Tausende Impftermine waren innert weniger Minuten schweizweit ausgebucht.
  • In den letzten Tagen aber geraten viele dieser Termine in Vergessenheit.
  • Das ganze dürfte mit den Lockerungen und dem Wetter in Zusammenhang stehen.

Die Sonne scheint, was das Zeug hält, und nebenbei kickt Ronaldo sich mit Portugal durch die Fussball-Europameisterschaft 2020. In diesen Tagen kommt wenig Lust auf, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Das kriegen auch die Impfcenter in Zürich zu spüren. Dort steigt die Zahl der «No-Shows» – also der verpassten Impftermine.

Ronaldo oder Impfung gegen das Coronavirus?

Wie die «Zürichsee Zeitung» schreibt, fallen pro Tag rund 40 Termine ins Wasser. In Horgen sind es laut Mediensprecherin Melanie Roche sogar ganze 5 Prozent aller Termine. Besonders in den letzten zwei Wochen sei die Zahl der No-Shows deutlich angestiegen.

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Ist Ronaldo der Grund, wieso viele Impftermine nicht wahrgenommen werden? - Keystone

Rolf Gilgen, operativer Leiter des Impfzentrums in Meilen, hat zwei Erklärungen dafür. Einerseits würden die unentschuldigten Absenzen mit dem schönen Wetter zusammenhängen. Und andererseits wisse man, dass heuer genügend Impfstoff und entsprechend Termine vorhanden seien.

Nichts landet im Abfall

Doch Melanie Roche mutmasst noch über einen dritten Absenzgrund: die Fussball-Europameisterschaft. Manch ein Fan möge lieber dem Public Viewing frönen, als sich eine Impfung verabreichen lassen.

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Wer den Termin für die Impfung nicht wahrnehmen kann, sollte ihn besser verschieben. - Keystone

Trotz No-Shows landen die Impfdosen nicht etwa im Abfalleimer, wie die Zeitung schreibt. Jokerlisten sind die Lösung des Problems in Meilen. Impfwillige, die ganz in der Nähe wohnen, können spontan aufgeboten werden.

Zudem gibt es vor Ort täglich ab 18.30 Uhr die Möglichkeit auf eine Walk-In-Impfung. Verspätungen würden immer toleriert, so Gilgen. «Wer an besagtem Tag einen Impftermin hat, der wird auch geimpft.»

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