Coronavirus: Impf-Trödler lassen sich jetzt doch piksen
Ab Montag gilt hierzulande die erweiterte Zertifikatspflicht. Nau.ch hat vor dem Impfzentrum in Uster ZH nachgefragt, warum dies nun Anlass zum Impfen gibt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat hat sich für eine erweiterte Zertifikatspflicht ausgesprochen.
- Diese tritt ab kommendem Montag in Kraft.
- Der Arbeitsplatz ist einer der Gründe, weshalb sich Schweizer nun impfen lassen.
Kino, Restaurant und Zoo gibt es ab Montag nur noch mit gültigem Covid-Zertifikat. So der es Wille des Bundesrates. Wer an Freizeitaktivitäten und am sozialen Leben teilhaben will, für den gilt: geimpft, genesen oder getestet. Reicht dies als Motivation für die Impfung gegen das Coronavirus?
Arbeitgeber verlangt Impfung
Nau.ch hat beim Impfzentrum in Uster ZH nachgefragt, weshalb sich Schweizerinnen und Schweizer jetzt impfen lassen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich.
So liess etwa Gaby sich impfen, weil ihr Arbeitgeber dies so will. «Wir brauchen effektiv ein Zertifikat, weil ich nicht Homeoffice machen kann», erklärt sie. Die Frisch-Geimpfte habe sich lange dagegen gewehrt und müsse sich jetzt dem Zwang beugen. «Jetzt wurde ich in die Enge getrieben.»
Was Gaby am meisten auf die Palme bringt, ist die Spaltung der Gesellschaft. «Da kam ein Shitstorm daher», empört sie sich.
«Fühle mich nicht besser»
Yasser und Seline liessen sich auch auf Druck hin impfen. «Ich verstehe, dass man zur Normalität zurückkehren möchte. Doch der Druck vom Bundesrat ist relativ stark und kommt sehr schnell», sagt Seline.
Yasser selbst arbeitet in der Fitnessbranche. Auch er benötigt das Zertifikat für die Arbeit.
Vorteile in der Impfung sehen die beiden nicht. «Mit den PCR- und Antigen-Schnelltests fühlte ich mich sicherer. Mit der Impfung fühle ich mich nicht besser», erklärt Seline.
Weder Impfung noch Test aufs Coronavirus
Angelina hingegen will sich nicht impfen lassen. «Ich will dieser Spaltung der Gesellschaft nicht beitreten. Der gesellschaftliche Druck ist nicht korrekt», so die Impfgegnerin. Sie selber werde standhaft bleiben und sich nicht impfen lassen.
Dies bedeutet für die Zukunft, dass sie sich auch nicht mehr testen lasse. «Ich bin gesund und habe ein intaktes Immunsystem. Ich bleibe gesund. Das ist das, was ich tun werde», so Angelina, die anonym bleiben möchte.
Zu viel Individualismus
Voll und ganz hinter der Impfung steht Markus aus Uster. «Ich kann es empfehlen», sagt der gerade vollständig Geimpfte. «Wir sind hierzulande zu individualistisch eingestellt. Ich finde den Weg des Bundesrates ok», so Markus.
Einige finden den Druck genau richtig, andere beugen sich der neuen Zertifikatspflicht. Und wieder andere, die sagen immer noch klar Nein zur Impfung. Es scheint, als würde die Spaltung der Gesellschaft noch lange kein Ende finden.