Coronavirus: Gyms bieten wegen Zertifikatspflicht Abo-Pause an

Carine Meier
Carine Meier

Zürich,

Fitnessstudios befürchten wegen der Zertifikatspflicht zum Coronavirus Abonnenten zu verlieren. Daher bieten kreative Gyms jetzt eine Abo-Unterbrechung an.

Zertifikatspflicht Coronavirus
Ab Montag gilt auch in Fitnessstudios die Zertifikatspflicht wegen des Coronavirus. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Fitnessstudios fürchten, wegen der Zertifikatspflicht Kunden zu verlieren.
  • Daher bieten einige Gyms jetzt Abo-Pausen bis zum Ende der Pflicht.
  • Für andere, wie etwa Kieser Training kommt dies jedoch nicht infrage.

Nun hat der Bundesrat entschieden: Ab Montag gilt die Zertifikatspflicht. Betroffen sind unter anderem auch die Fitnesszentren, die deswegen bereits reihenweise Kunden verloren haben. Jetzt bringen einige Betreiber kreative Lösungen für alle, die nicht gegen das Coronavirus geimpft, getestet oder genesen sind.

Activ Fitness bietet «Timestop»

So bietet zum Beispiel Activ Fitness den Besuchern seiner 85 Studios einen sogenannten «Timestop». Wer ab Montag kein Zertifikat vorweisen möchte, erhält die Möglichkeit, sein Abo bis zum Ende der Pflicht auszusetzen.

Vorerst gelte der Timestop bis zum 24. Januar 2022, erklärt die Fitnesskette in einer Mail an ihre Abonnenten. Bezahlt werden muss dafür allerdings eine kleine Gebühr: 50 Franken kostet es, sein Abo pausieren zu lassen.

Würden Sie einen solchen Timestop beim Fitness-Abo nutzen?

Mit diesem Angebot will das Unternehmen vor allem eine Abwanderung von Nicht-Zertifizierten verhindern. So hofft Activ Fitness, dass diese ab Ende der Zertifikatspflicht wieder in die Studios zurückkehren.

Fitnessstudio
Training in einem Fitnessstudio - AFP/Archiv

Diese Option einzuführen, sei eine Selbstverständlichkeit gewesen, heisst es auf Anfrage: «Wir wollen schliesslich allen Kunden nur das Beste bieten.» Daher sei auch klar: Falls die Zertifikatspflicht verlängert würde, werden auch die Abo-Pausen verlängert – ohne weitere Gebühren.

Am Donnerstagmorgen verrät die Fitnesskette ausserdem: Erste Abo-Besitzende haben in den wenigen Stunden seit der Ankündigung bereits einen Timestop beantragt.

Auch Migros ermöglicht Abo-Pause

Auch Migros Fitness ermöglicht eine Aussetzung des Abos. Auf Anfrage erklärt die Kette: «Mitglieder ohne gültiges Covid-Zertifikat haben die Möglichkeit, ihre Mitgliedschaft gegen einen Beitrag von 60 Franken zu unterbrechen.» Die Kunden seien ebenfalls bereits gestern nach der bundesrätlichen Pressekonferenz zum Coronavirus informiert worden.

Bei anderen Fitnessstudios ist eine Aussetzung des Abos wegen der Zertifikatspflicht keine Option. Let's Go Fitness schreibt auf seiner Support-Webseite, dass Kunden ihr Abo nur regulär aussetzen können.

Dies war bereits vor der Coronavirus-Pandemie möglich, erlaubt sei eine Abo-Pause von bis zu 90 Tagen. Weiter heisst es bei der in der Westschweiz verbreiteten Fitnesskette: «Wir laden Sie auch ein, direkt in die Clubs zu kommen, um mit unseren Trainern eine Lösung zu besprechen.»

Let's Go Fitness
Ein Studio von Let's Go Fitness - keystone

Bei den Studios von Kieser Training gilt hingegen: «Die Kunden können trainieren, also ist die Notwendigkeit für eine Zeitgutschrift nicht gegeben.» Die internationale Kette erklärt auf Anfrage, eine solche Abo-Pause habe man nur angeboten, als die Studios geschlossen waren.

Da das Durchschnittsalter bei Kieser-Abonnenten mit 59 Jahren relativ hoch sei, seien die meisten sowieso bereits geimpft. Und: Wer sich nicht impfen lassen wolle, könne immer noch einen Covid-Test machen.

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