Coronavirus: Langsame Kantonen könnten weniger Vakzine erhalten
Die Impfung gegen das Coronavirus ist auch ein Wettlauf gegen die Zeit. Nun könnten Kantone, die langsamer impfen als andere, benachteiligt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Einige Kantone impfen viel schneller als andere.
- Das könnte bald Konsequenzen mit sich ziehen.
Nach Biontech-Pfizer ist in der Schweiz nun auch der Moderna-Impfstoff zugelassen. Damit steigt im ganzen Land der Druck, rasch zu impfen. Nun könnte sich der Wettbewerb zwischen den Kantonen noch weiter verschärfen.
Denn Kantone, die ihre Bevölkerung zu langsam gegen Covid-19 impfen, könnten bald weniger Coronavirus-Impfstoffe erhalten. Dies berichtet die «NZZ am Sonntag». Die Zeitung beruft sich dabei auf mehrere voneinander unabhängige Quellen aus regierungsnahen Kreisen.
Speditive Kantone sollen belohnt werden
Habe ein Kanton weniger als die Hälfte der Coronavirus-Impfdosen verabreicht, könnte er künftig keine Coronavirus-Vakzine mehr erhalten, hiess es. Kantone, die ihre Impfdosen dagegen schnell verabreichen würden, könnten dagegen mehr von dem begehrten Impfstoff bekommen.
Es habe sich zudem gezeigt, dass einige Kantone nicht in der Lage seien, die Coronavirus-Vakzine zügig an die Bevölkerung zu bringen. Im Rückstand seien etwa die Kantone Waadt und das Wallis.
Beide hätten erst rund ein Viertel des Coronavirus-Impfstoffs verimpft, den ihre Kantonsapotheken an Lager hätten. Ein gutes Beispiel beim Tempo sei das Tessin, sagt Nora Kronig vom BAG.
Tauschaktion soll Problem mildern
Wie Gesundheitsdirektoren-Präsident Lukas Engelberger der Zeitung sagt, beraten Fachleute über eine Tauschaktion. Kantone ohne eingespielte Impfstrukturen könnten einen Teil ihrer Dosen abgeben an andere, die sie rasch verimpfen können.