Coronavirus live: Polizei löst Demo gegen Corona-Einschränkungen auf
In der Schweiz sind 1467 Personen am Coronavirus gestorben, 29'817 sind infiziert. Der Bundesrat hat die «ausserordentliche Lage» ausgerufen.
Das Wichtigste in Kürze
- 29'817 Personen wurden bisher in der Schweiz positiv getestet, 1467 sind verstorben.
- Neueste Zahlen vom 2. Mai: +112 Infizierte +32 Tote innerhalb von 24 Stunden.
- Hier im Ticker finden Sie alle nationalen und internationalen News zum Coronavirus.
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18.35: In Teilen der Millionenmetropole New York könnte bereits mehr als jeder vierte Mensch mit dem neuen Coronavirus infiziert gewesen sein. Das geht aus neuen vorläufigen Zahlen einer ersten Antikörper-Studie hervor, die der Gouverneur des Bundesstaats am Samstag vorgestellt hat.
Coronavirus: Über 27 Prozent der Getesteten im Stadtteil Bronx mit Antikörpern
Demnach seien im besonders heftig betroffenen Stadtteil Bronx bei zufälligen Stichproben bei 27,6 Prozent der Getesteten Antikörper festgestellt worden. Im reicheren Manhattan war dies bei 17,3 Prozent der Stichproben der Fall. Insgesamt wurden in der Stadt bei 19,9 Prozent der Überprüften Antikörper gefunden, die nach einer Infektion mit dem Coronavirus entstehen. Für den Bundesstaat New York lag dieser Wert bei 12,3 Prozent von 15'000 zufällig Getesteten.
In New York waren bis Freitag laut Zahlen des Gouverneurs offiziell rund 170'000 positiv getestete Fälle festgestellt worden. Die Daten der Studie deuten darauf hin, dass die tatsächliche Zahl rund zehnmal so hoch gelegen haben könnte. Täglich starben in der vergangenen Woche rund 300 Menschen im Bundesstaat New York an den durch das Virus ausgelösten Krankheiten. In der Grossstadt leben rund 8,4 Millionen Einwohner.
18.02: Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga besuchte am Samstag das Tessin. An einer Medienkonferenz rief sie zum Optimismus für die Zukunft auf: Man solle derzeit nicht an eine zweite Welle des Coronavirus denken. Hier finden Sie den ausführlichen Artikel.
16.18: Die Polizei hat am Samstagnachmittag auf dem Bundesplatz in Bern eine verbotene Kundgebung aufgelöst. Diese richtete sich gegen die Einschränkungen im Zuge der Coronavirus-Pandemie. Zuvor seien die Teilnehmenden wiederholt aufgefordert worden, den Platz zu verlassen, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage.
Die Polizei hatte bereits kurz vor 14 Uhr festgestellt, dass sich zahlreiche Menschen auf dem Bundesplatz versammelt hatten. Dies sagte ein Sprecher der Berner Kantonspolizei.
Zur Teilnehmerzahl machte die Polizei keine Angaben. Laut Augenzeugen dürften es über 100 Menschen gewesen sein. Auf dem Online-Portal der «Berner Zeitung» war die Rede von rund 300 Teilnehmenden.
Anzeige droht
Die Kundgebungsteilnehmenden seien darauf aufmerksam gemacht worden, dass die geltende Bundesratsverordnung das Demonstrieren verbiete. Anschliessend seien die Menschen wiederholt aufgefordert worden, den Platz zu verlassen. Ein Grossteil der Teilnehmenden habe diesem Aufruf jedoch nicht Folge geleistet, so dass die Polizei den Bundesplatz schliesslich geräumt habe.
Bei den Kundgebungsteilnehmenden seien anschliessend Personenkontrollen durchgeführt worden. Ihnen drohe eine Anzeige.
Coronavirus: Grössere Geschäfte in Österreich wieder offen
15.39: In Österreich sind im Zuge weiterer Lockerungen von Corona-Auflagen seit Samstag auch grosse Geschäfte wieder geöffnet. In mehreren Regionen blieb der grosse Ansturm auf die Läden jedoch aus.
Während Baumärkte, Gartencenter und kleine Geschäfte bereits am 14. April wieder öffnen durften, mussten grosse Einzelhändler und Einkaufszentren bis Anfang Mai warten. Nun dürfen alle Geschäfte und fast alle Dienstleister wie Friseure wieder öffnen. Mitte Mai folgen dann die Restaurants, Ende Mai die Hotels.
15.04: In den USA sind Wissenschaftlern zufolge seit Beginn der Coronavirus Pandemie mehr als 65'000 Menschen durch eine Corona-Infektion gestroben. Das ging am Samstagvormittag (Ortszeit) aus den Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor.
Die Zahl der bestätigten Infektionen in den USA lag demnach bei mehr als 1,1 Millionen. Etwa ein Drittel der weltweit mehr als 3,3 Millionen Fälle.
US-Präsident Donald Trump hatte noch am 17. April gesagt, seine Regierung rechne mit 60'000 bis 65'000 Toten infolge der Coronavirus Epidemie in den USA. Diese Schwelle ist nun überschritten. Frühere Modelle, die das Weisse Haus vorgestellt hatte, hatten mindestens 100'000 Tote in den USA vorhergesagt.
15.02: Die EU kommt mit dem Aufbau einer strategischen Reserve an Schutzausrüstung in der Corona-Krise voran. Sie liefert weitere 330'000 FFP2-Masken nach Spanien, Italien und Kroatien. Dies teilte EU-Krisenkommissar Janez Lenarcic am Samstag mit.
Reserve für alle EU-Staaten
Deutschland und Rumänien hätten sich als erste EU-Staaten zur Lagerung des gemeinsamen Vorrats bereit erklärt.
Wegen der Knappheit und der Verteuerung hatte die EU-Kommission den Aufbau einer strategischen Reserve für alle EU-Staaten angekündigt.
14.08: Trotz der grössten Rückholaktion in der EU-Geschichte sind wegen der Corona-Krise immer noch rund 50'000 EU-Bürger im Ausland gestrandet. Dies geht aus Zahlen hervor, die der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell der Zeitung «Die Welt» (Samstag) nannte.
Ursprünglich seien rund 600'000 EU-Bürger betroffen gewesen. Bis 1. Mai seien mehr als 550'000 zurückgeholt worden, rund 90 Prozent der Betroffenen, sagte Borrell. Allein Deutschland hat nach eigenen Angaben rund 240'000 Menschen nach Hause geholt.
12.51: Die Zahl der neu mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infizierten Menschen in Russland hat einen neuen Rekord erreicht. In den vergangenen 24 Stunden seien 9623 neue Fälle hinzugekommen - so viele wie nie zuvor.
In Russland starben bisher 1222 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus
Das teilten die Behörden am Samstag in Moskau mit. Damit gibt es nun landesweit mehr als 124'000 nachgewiesene Infektionen. Bisher starben 1222 Menschen mit dem Virus. 15'000 erholten sich wieder.
Seit Tagen steigen die Infektionszahlen in dem flächenmässig grössten Land der Erde rasant. Trotz Ausgangssperren, mit denen eine weitere Ausbreitung des Erregers verhindert werden sollte. Russland liegt laut der Statistik der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität mittlerweile weltweit auf Platz sieben der Infektionsfälle.
11.56: Der Bundesrat soll ab sofort auf Notrecht verzichten und weitere Eingriffe in die Wirtschaft während der Corona-Krise tunlichst vermeiden. Weitere Gelder müssten zwingend den Weg übers Parlament nehmen. Das fordert die SVP-Fraktion.
Sie hat am Samstag ihre thematischen Schwerpunkte für die ausserordentliche Session von kommender Woche definiert. Die SVP wehrt sich gegen weitere staatliche Eingriffe, inbesondere bei den Geschäftsmieten, wie sie in einer Mitteilung schreibt. Mieterlasse wären «nichts anderes als eine staatlich angeordnete Enteignung».
Coronavirus Pandemie zu Anfang überschätzt
Die grösste Fraktion im Parlament kritisiert den Bundesrat für seine restriktiven Massnahmen der vergangenen Woche scharf. Die Gefährlichkeit der Pandemie sei anfänglich überschätzt worden. «Die prognostizierte Katastrophe ist nicht eingetroffen.» Mit einem Vorstoss verlangt die SVP deshalb, dass auch bei einer allfälligen zweiten Corona-Welle auf einen Lockdown verzichtet wird.
Die Personenfreizügigkeit ist laut der Fraktion weiter auszusetzen. Von den Unternehmen wird erwartet, dass sie zuerst arbeitslose Schweizer einstellen.
Im Laufe des Samstags wollten sich weitere Fraktionen im Hinblick auf die ausserordentliche Session verlauten lassen. Die Karten des Bundesrats liegen auf dem Tisch. Dies seit er am Freitag sämtliche rund vierzig Vorstösse, die in den Räumen der Bernexpo behandelt werden, beantwortet hat.
EU kritisiert Hindernisse für Medien
11.54: Vor dem Tag der Pressefreiheit hat die Europäische Union Hindernisse für Medien in der Corona-Krise scharf kritisiert. «Es ist sehr bedenklich, dass die Coronavirus Pandemie benutzt wird, um der Pressefreiheit Beschränkungen aufzuerlegen», heisst es in einer Erklärung. Diese gab der Aussenbeauftragte Josep Borrell am Samstag im Namen der 27 EU-Staaten ab.
Am Sonntag wird weltweit an den Wert der Pressefreiheit erinnert. Unlängst hatte die Organisation Reporter ohne Grenzen vor weiteren Einschränkungen in der Krise gewarnt. Sie erhob zudem unter anderem Vorwürfe gegen China. Auch im EU-Land Ungarn fürchten Kritiker nach der Verschärfung von Strafen für sogenannte Falschnachrichten um die freie Berichterstattung.
11.43: In der Schweiz und in Liechtenstein haben sich innerhalb eines Tages 112 Personen mit dem Coronavirus angesteckt. Am Freitag hatte das BAG 119 Neu-Fälle gemeldet, am Donnerstag 179.
Insgesamt gab es nach Angaben des BAG vom Samstag 29'817 laborbestätigte Fälle. Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit jeweils tieferen Zahlen am Wochenende.
Coronavirus: 1467 Todesopfer in der Schweiz
Das BAG gab die Zahl der Todesopfer mit 1467 an. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien und Ärzte bis am Samstagmorgen übermittelt hatten. Die Zahl könne deshalb von den Zahlen der Kantone abweichen, schreibt das BAG. Pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner gab es 347 Infektionen.
#CoronaInfoCH #Coronavirus #COVID19
— BAG – OFSP – UFSP (@BAG_OFSP_UFSP) May 2, 2020
02.05 Aktueller Stand sind 29'817 laborbestätigte Fälle, 112 mehr als am Vortag.https://t.co/RTWF8jbM2p pic.twitter.com/HWn1U02Y23
Bisher wurden mehr als 276'000 Tests durchgeführt. Davon waren nach Angaben des BAG 13 Prozent positiv. Eine Person kann mehrere Male getestet worden sein. Das BAG empfiehlt Tests für alle Patienten mit Symptomen von Covid-19.
09.05: Verbraucher haben aus Angst vor dem Coronavirus Vorräte angelegt. Eine Studie aus Deutschland zeigt, dass vor allem junge Menschen hamsterten. Unterschiede gab es aber auch bei Bildungsgrad und Einkommen.
Die Studie des Marktforschers Nielsen befragte Mitte April rund 1000 Menschen. Demnach gaben 43 Prozent der 18- bis 29-Jährigen an: Arzneien über die in normalen Zeiten beschaffte Menge hinaus gekauft zu haben. Bei den 30- bis 39-Jährigen waren es 34 Prozent.
Dagegen hamsterten nur 15 Prozent der 50- bis 59-Jährigen sowie 9 Prozent der über 60-Jährigen Medikamente. Damit lagen die älteren Menschen deutlich unter dem Durchschnitt von 23 Prozent.
Zu viel Seife oder Toilettenpapier
Nicht nur bei Arzneien zeigte sich, dass gerade jüngere Menschen auf Vorrat kauften. So gaben 53 Prozent der 18- bis 29-Jährigen an: Produkte des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel, Seife oder Toilettenpapier über das gewöhnliche Mass beschafft zu haben.
Grosse Haushalte mit drei bis vier sowie über fünf Personen hamsterten demnach besonders, ebenso solche mit einem hohen Bildungsgrad. Haushalte mit wenig Einkommen hielten sich zurück.
Verantwortungsgefühl als Grund
Eine Ursache für das Einkaufsverhalten sei, dass Eltern Vorräte auch für ihre Kinder angelegt hätten, so die Marktforscher. Das könne erklären, warum relativ junge Menschen bei Lebensmitteln und Arzneien verstärkt zuschlugen. Sie fühlten sich verantwortlich für andere Personen im Haushalt - etwa, wenn diese an Krankheiten litten.