Coronavirus: Swiss streicht Flüge - Uni Bern setzt auf Live-Streams

In der ganzen Schweiz werden immer mehr Fälle des Coronavirus bestätigt. Wir halten Sie über die wichtigsten Entwicklungen auf dem Laufenden.

Corona
Nach den jüngsten Ereignissen rund um das Coronavirus wird in den Läden erst richtig gehamstert. - TikTok

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Anzahl bestätigter Coronavirus-Fälle liegt gemäss Bundesrat bei 15 Personen.
  • Das BAG hat eine 24-Stunden-Hotline eingerichtet. Sie ist unter 058 463 00 00 erreichbar.
  • Der Bundesrat verbietet sämtliche Gross-Events wie die Basler Fasnacht.
  • Alle relevanten Informationen finden Sie im Liveticker.

22:26: Im Wallis ist der erste Fall einer Coronavirus-Infektion festgestellt worden. Er muss noch vom nationalen Referenzzentrum in Genf bestätigt werden, wie die Walliser Staatskanzlei am Freitagabend meldete. Beim Patienten handelt es sich um einen etwa 30 Jahre alten Oberwalliser.

21:08: Die Universität Bern unternimmt Vorsichtsmassnahmen. In Absprache mit den kantonalen Behörden habe man sich auf ein Massnahmenpaket entschieden.

Demnach müssen Personen, die aus betroffenen Gebieten zurückgekehrt seien auch ohne Symptome für 14 Tage zu Hause bleiben und im Home-Office arbeiten.

Zudem werden Vorlesungen in Hörsälen mit über 250 Plätzen durch digitale Lösungen ersetzt. Kongresse mit bedeutender internationaler Beteiligung und grössere öffentliche Veranstaltungen werden grundsätzlich abgesagt.

19:45: Swiss reduziert die Frequenzen der Flüge nach Italien. Dies schreibt die Airline in einer Mitteilung. Dies solle bis Ende März gelten. Passagiere, deren Flug gestrichen wurde, könnten kostenfrei umbuchen oder würden eine Erstattung ihres Tickets erhalten.

18:26: Da schmerzt das Berner Fasnachtsherz. Kaum begonnen ist die Berner Fasnacht wegen dem Coronavirus schon wieder vorbei. Die Stände in der Altstadt wurden heute bereits wieder entfernt.

17:39: Vom Coronavirus betroffen ist auch das Hallenstadion in Zürich. Drei Grossveranstaltungen müssen verschoben werden. Unter anderem das Konzert von Gitarren-Legende Santana. Die Konzerttickets bleiben aber gültig, wie der Veranstalter schreibt.

hallenstadion
Konzertverschiebung infolge Coronavirus im Hallenstation. - Screenshot/Hallenstadion

14.58: Auch die 13. Swiss Music Awards von heute Abend müssen Einschränkung in Kauf nehmen. Die Verleihung des wichtigsten Musikpreises der Schweiz findet im KKL Luzern statt. Jetzt wird die Veranstaltung fast zur Geister-Show.

SWISS MUSIC AWARD
Die Swiss Music Awards im Luzerner KKL finden am Freitagabend mit reduziertem Publikum statt. - keystone

Die Organisatoren teilen auf ihrer Webseite mit: «Der Anlass findet mit reduziertem Publikum statt und die Auflagen des Bundesrates und der kantonalen Behörden werden dabei voll umgänglich erfüllt. Gäste und Mitwirkende, die sich in den letzten 20 Tagen in den Risikogebieten China, Südkorea, Norditalien, Iran und Singapur aufgehalten haben, dürfen an der Veranstaltung nicht teilnehmen.»

Stargäste wären etwa Rapperin Loredana, Musiker Bligg und Host Hazel Brugger.

Die SMA-Award-Show wird auf SRF zwei um 20.10 Uhr übertragen.

14.46: Die Meldungen zum Coronavirus in der Schweiz überschlagen sich. Dies zeigt sich im Verhalten der Bevölkerung: Die Hamsterkäufe nehmen neue Ausmasse an. Wie etliche Aufnahmen auf den sozialen Medien zeigen, decken sich Schweizer derzeit mit Dosen, Milch oder Chips ein.

13.43: Eine positive Nachricht aus dem Kanton Tessin. Der erste bestätigte Coronavirus-Infizierte konnte das Spital wieder verlassen. Der Spitalaufenthalt des 70-jährigen Patienten sei gut verlaufen.

Coronavirus
Der Eingang der Klinik Moncucco in Lugano, wo sich der erste Coronavirus-Patient der Schweiz befand. - Keystone

Er habe während seines Aufenthalts in der Luganeser Privatklinik Moncucco weder andere Patienten noch das Personal gefährdet. Dies teilt die Klinik in einem Communiqué mit.

13.07: Im Kanton Genf gibt es einen weiteren bestätigten Coronavirus-Fall. Ein 55-jähriger Italiener, der in Genf bei einer internationalen Organisation arbeitet, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Der Mann, der in Frankreich lebt, war gerade erst aus Mailand zurückgekehrt. Der infizierte Mann zeigt demnach nur sehr wenige Symptome. Er wurde vorsichtshalber ins Unispital Genf (HUG) verlegt. Seine Familie wurde zuhause unter Quarantäne gestellt.

Der Mann arbeitet in einem Grossraumbüro mit rund vierzig Personen. Für alle 300 bis 400 Mitarbeiter der Organisation wurde eine medizinische Befragung angeordnet. Für einige wurden Quarantänemassnahmen verfügt. Andere wurden aufgefordert, von zuhause aus zu arbeiten.

11.50: Immer mehr Meldungen über abgesagte Gross-Events erreichen uns. Neben sämtlichen Spielen der Super League ist nun auch der Autosalon in Genf offiziell abgeblasen.

11.35: Nun ist ist auch der letzte Funken Hoffnung bei Berner und Basler Fasnächtlern geplatzt. Wie das Basler Fasnachts-Comité in einer Mitteilung schreibt, sei diese offiziell begraben. «Mit grossem Bedauern müssen wir Euch mitteilen, dass die Fasnacht 2020 aufgrund der Verbreitung des Corona-Virus abgesagt ist.»

Fasnacht
Das Fasnachts-Comité der Basler Fasnacht bestätigt die Absage. - fasnachts-comite.ch

Das Komitee hat gar seine Webseite vom Netz genommen und stattdessen unter einem neuen Link die Mitteilung mit der Absage aufgeschalten. Auch das Berner Tourismusbüro bestätigt: Per sofort ist die Fasnacht abgesagt.

Das Tourismusbüro von Bern bestätigt: «Die Berner Fasnacht ist abgesagt.» - Screenshot Twitter

11.18: Die Pressekonferenz lässt viele Fragen offen. Klar ist: Der Berner oder Basler Fasnacht wird mit dem Bundesrats-Entscheid der Garaus gemacht. Die Verantwortlichen der Basler Fasnacht, welche nächsten Montag hätte starten sollen, haben für 12 Uhr eine Pressekonferenz angesagt.

Darf man demnach noch ÖV fahren? Diese Frage stellen sich viele auf den sozialen Medien, wie etwa ein Berner GLP-Politiker.

Coronavirus
Ist auch der öffentliche Verkehr eingeschränkt? Diese Frage beschäftigt viele Twitter-User. - Screenshot Twitter

Die SBB versichert auf Anfrage, dass der gesamte öffentliche Verkehr derzeit ausgeklammert sei. «Einzige Auswirkungen gibt es bei den Extrazügen für Gross-Events, wie beispielsweise den abgesagten Autosalon in Genf», erklärt ein Sprecher. Diese fallen weg – das Geld werde den Kunden zurück erstattet.

Doch auch die SBB bleibt auf der Hut: «Wir sind im ständigen Austausch mit dem BAG.»

10.30: Während offiziell 11 positive Coronavirus-Fälle kommuniziert wurden, spricht der Bundesrat gar von 15 Fällen. Innenminister Alain Berset hat am Freitagvormittag an einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz bekanntgegeben, dass sich mehr als hundert Personen in Quarantäne befinden.

Coronavirus Bundesrat
Bundesrat Alain Berset zieht nach den jüngsten Entwicklungen rund um das Coronavirus Konsequenzen. - keystone

10.11: Hammer-Meldung vom Bundesrat! Aufgrund des Coronavirus hat dieser an einer ausserordentlichen Sitzung heute beschlossen, dass ab sofort für die ganze Schweiz die «besondere Lage» gilt. Diese ist im Epidemiengesetz definiert. Ab sofort bis mindestens am 15. März sind damit Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Personen verboten.

Der Bundesrat informiert ab 10.15 Uhr über die Konsequenzen. Hier können Sie die Konferenz live mitverfolgen.

10.00: Auch Zürich meldet den zweiten Fall des Coronavirus. Im Triempli Spital sei ein 45-jähriger Mann, der sich zuvor in Mailand aufgehalten hatte, positiv getestet worden. Auch hier steht die Bestätigung des nationalen Referenzzentrums in Genf noch aus, wie die Gesundheitsdirektion in einer Mitteilung schreibt.

Damit sind bisher 11 Personen in der Schweiz positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bei dreien steht die Bestätigung aus Genf noch aus.

09.50: Nicht nur in Apotheken werden die Gesichtsmasken zum raren Gut, auch in Spitälern. So musste das Inselspital Bern Mitarbeiter rüffeln, wie Nau.ch aus sicheren Kreisen erfahren hat. Da sich auch intern viele Mitarbeiter an Gesichtsmasken und Hygienemitteln bedient haben, wurde eine Mitteilung an alle Mitarbeiter verschickt.

Insel
Das Team um Florian Singer vom Inselspital in Bern berichtet über die zuverlässigen Prognosen. (Symbolbild) - Keystone

Mediensprecher Adrian Grob bestätigt den Aufruf auf Anfrage. «In den letzten zwei Tagen hat das Mitnehmen von Gesichtsmasken und Desinfektionsmitteln stark zugenommen», schildert Grob. Daher wurde ein Aufruf an alle Mitarbeiter verschickt, «denn es ist hier kein Selbstbedienungsladen».

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Gesichtsmasken sind aufgrund des Coronavirus schon beinahe zu einer Rarität geworden. - dpa

Punktuell betreffe dies auch Besucher, welche sich bedient hätten. Gehen dem Inselspital etwa bald die Gesichtsmasken aus? Grob verneint: «Derzeit haben wir noch keine Knappheit. Aber unser Vorrat ist nicht unerschöpflich, daher mussten wir alle Mitarbeiter mahnen.»

08.35: Im Kanton Basel-Landschaft wurde der erste Fall des neuen Coronavirus im Labor bestätigt. Bei dem Patienten handelt es sich um einen 23-jährigen Mann, wie die Volkswirtschafts- und Geesundheitsdirektion in einer Mitteilung schreibt. Es handle sich um den Partner der Frau, die in Basel positiv auf den Coronavirus getestet wurde. In beiden Fällen ist der Referenztest des Genfer Labors noch ausstehend.

Beide Erkrankten hätten sich kürzlich in Mailand aufgehalten. Der Patient ist derzeit in Spitalpflege isoliert. Er befindet sich in gutem Gesundheitszustand.

Bis Donnerstagabend neun Fälle in der Schweiz registriert

In der Schweiz sind mittlerweile neun Fälle von Coronavirus bekannt: In den Kantonen Tessin, Graubünden, Genf, Aargau, Zürich, Waadt und Basel-Stadt. Um die 130 Fälle müssen noch abgeklärt werden.

Der letzte gemeldete Fall wurde am Donnerstagabend im Kanton Waadt gemeldet. Dort wurde das Virus bei einem 49-jährigen Mann festgestellt. Der Mann wurde isoliert. Auch bei seiner Frau gibt es einen Verdacht, wie der Kanton mitteilt.

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Das ist der Urheber der Lungenkrankheit: Das Coronavirus unter dem Mikroskop. - Keystone

Kurz zuvor wurde bekannt, dass die neuartige Lungenkrankheit bei einer jungen Frau im Kanton Basel-Stadt festgestellt. Sie befindet sich aktuell im Universitätsspital Basel in Isolation.

Sie ist von Beruf Fachfrau in der Betreuung von Kindern und Kleinkinder und war entsprechend mit vielen Kindern in Kontakt. Diese müssten nun 14 Tage in Quarantäne, teilte das Basler Gesundheitsdepartement mit.

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Coronavirus: Interview mit Pascal Strupler, Direktor Bundesamt für Gesundheit. - Nau.ch

Zusätzlich zum ersten bestätigten Basler Fall liegt ein positives Testergebnis des Universitätsspitals Basel für einen jungen Mann mit Wohnsitz in einem anderen Kanton vor.

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Die Anzahl der bestätigten Fälle des Coronavirus häufen sich in der Schweiz. - Keystone

Er war gemeinsam mit der erkrankten Kinderbetreuerin und weiteren Personen auf einer Reise in Mailand. In beiden Fällen von Coronavirus ist der Referenztest des Genfer Labors noch ausstehend.

Die restlichen Entwicklungen des gestrigen Tages, wie etwa die Absage des Engadiner Skimarathons, können sie Hier nachlesen!

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