Coronavirus: Mutationen breiten sich in der Schweiz aus

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Bern,

Zuerst Verbier VS, dann Wengen BE und jetzt St. Moritz GR: Die Mutationen des Coronavirus breiten sich hierzulande rasant aus.

Coronavirus
Eine gesamte Schulklasse muss in Schwyz SZ in Quarantäne (Symbolbild). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die mutierten Varianten des Coronavirus breiten sich in der Schweiz aus.
  • Auch an Schulen gibt es diverse Fälle.
  • Sowohl die Variante aus Grossbritannien, wie auch jene aus Südafrika, expandieren schnell.

Zuerst Verbier im Kanton Wallis, dann Wengen im Kanton Bern und jetzt St. Moritz im Kanton Graubünden: Die ansteckenderen Mutationen des Coronavirus aus Grossbritannien und Südafrika breiten sich in der Schweiz aus, knapp 300 wurden bisher gefunden. In Bremgarten im Kanton Bern wurden deshalb am Montag 120 Kinder in Quarantäne geschickt.

Die Quarantäne-Anordnung in Bremgarten geht auf zwei Kinder zurück. Sie wurden nach der Rückkehr aus den Skiferien in Wengen positiv getestet.

Sorge in St. Moritz und im Tessin

Neben den Schülerinnen und Schüler sind auch die Familie der beiden Kinder sowie Kontaktpersonen der Familie in Quarantäne geschickt worden. Dies sagte der Bremgartener Gemeindepräsident Andreas Schwab am Montagmittag auf Schweizer Radio SRF.

Auch in St. Moritz tauchte eine der Mutationen auf, dort aber jene aus Südafrika. Das Gesundheitsamt des Kantons Graubünden stellte zwei Fünf-Sterne-Hotels unter Quarantäne, wie die Staatskanzlei Graubünden bekanntgab.

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In St. Moritz fehlen derzeit wegen der Coronakrise die Touristen. Doch die aktuelle Buchungslage lässt die Touristiker hoffen. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA BELLA

Darüber hinaus werden in St. Moritz die Schulen sowie die Skischulen bis auf weiteres geschlossen.

Anlass zur Sorge geben die Mutationen auch im Tessin. In den letzten Tagen war die britische Variante zuerst in einem Altersheim und dann an einer Tessiner Mittelschule bestätigt worden. Die Tessiner Regierung bat den Bundesrat daher am Montag, an der Südgrenze erneut systematische Kontrollen durchzuführen.

Trotz Coronavirus keine Schulschliessungen

Auch im Kanton Basel-Landschaft war vergangene Woche die Mutation festgestellt worden, nämlich in Oberwil. Bei der infizierten Person handelte es sich um eine erwachsene Person. Bei den Tests der Kontaktpersonen sei aber auch ein Schulkind positiv auf das Virus getestet worden.

Die Fälle an den Schulen würden zeigen, dass auch Kinder und Jugendliche von der Coronavirus-Pandemie betroffen seien. Dies sagte Dagmar Rösler, die oberste Lehrerin der Schweiz, am Montagmorgen in den Nachrichten von Radio SRF. Handeln sei daher jetzt angezeigt.

Coronavirus Schulen
Schulschliessung sind wohl nicht mehr nötig. Trotz der Mutationen des Coronavirus. - Keystone

Eine Schulschliessung mit Fernunterricht hält Rösler nicht für nötig. Vorstellen könnte sie sich aber eine Maskenpflicht ab der fünften Primarschulklasse. Bei jüngeren Kindern wäre eine Maskenpflicht schwierig umzusetzen.

Insgesamt wurden in der Schweiz bislang 297 Ansteckungen mit einer mutierten Form des Coronavirus bekannt. Dies teilt das BAG Keystone-SDA auf Anfrage mit. 208 sind der britischen Variante zuzuordnen und 13 der südafrikanischen.

Bei 76 Fällen kann nicht genau bestimmt werden, um welche Variante es sich handelt. Am Freitag hatte das BAG noch 199 Ansteckungsfälle mit mutierten Viren gemeldet.

RS im Homeoffice

Weil diese Mutationen dem Bundesrat Sorgen bereiten, ordnete er ab Montag wieder eine Homeoffice-Pflicht an. Dies machte sich im Strassenverkehr bemerkbar: An neuralgischen Stellen, etwa am Gubrist bei Zürich, hätten sich die Fahrzeuge am Morgen kaum gestaut. Dies sagte Barbara Roelli vom Verkehrsinformationsdienst Viasuisse zu Keystone-SDA. Die SBB stellten lediglich einen leichten Rückgang von Passagieren fest, wie Sprecher Raffael Hirt mitteilte.

Doch nicht nur die Arbeitnehmenden durften nicht ins Unternehmen. Auch die Armee hat aufgrund der Corona-Pandemie für 40 Prozent der angehenden Soldaten einen Homeoffice-Start der Rekrutenschule angeordnet.

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Smartphone und Marschbefehl auf einem Tisch. - Keystone

Der Start im im Homeoffice missglückte jedoch: Die angehenden Soldatinnen und Soldaten konnten sich nicht ins System einloggen. Im Learning Management System sei eine technische Störung aufgetreten, sagte Armeesprecher Stefan Hofer gegenüber Keystone-SDA. Bis zum frühen Abend konnten sich laut Hofer aber erst etwas mehr als 3000 der 5000 Rekruten einloggen.

Mit der Homeoffice-Pflicht und dem gestaffelten Einrücken soll die Ausbreitung des Coronavirus gebremst werden. In den Zahlen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) lassen sich die Folgen der ansteckenderen Form des Coronavirus derzeit nicht ablesen.

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