Coronavirus: Optiker erklärt, wie Brille trotz Maske klar bleibt
Seit Montag gilt im ÖV wegen dem Coronavirus die Maskenpflicht. Doch was tun, wenn die Brille nun beschlägt? Nau.ch hat bei einem Experten nachgefragt.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Montag gilt in der Schweiz die Maskenpflicht im ÖV.
- Brillenträger beschweren sich, da die Brille beschlägt.
- Tipps gibt es vom Experten.
Viele Brillenträger dürften gestern Montag die Erfahrung gemacht haben, wie umständliche eine Gesichtsmaske ist. Denn: Sitzt die Maske falsch, beschlägt die Brille.
Nau.ch hat bei einem Optiker nachgefragt, was gegen den Brillen-Gau hilft – oder eben nicht.
Der «Taucherbrillen-Trick» helfe wenig, erklärt Thomas Käch, Optometrist bei Himmelrichoptik Luzern. «Spucke verschmiert die Brille und ist absolut nicht Corona-konform.» Auch bei Antibeschlags-Sprays sei der Effekt nach kurzer Zeit verpufft und deshalb unbefriedigend. Das einzige was wirke, sei die Maske richtig zu tragen.
Um das Beschlagen zu verhindern, muss die Luft hinter dem Glas zirkulieren können, so der Experte.
Maske und Brille, ich hasse das jetzt schon pic.twitter.com/OVYJrC8a8k
— Jenny | Uryuu (@DevUryuu) April 23, 2020
Damit die Luft hinter dem Glas zirkulieren kann, hilft es laut dem Experten, die Brille etwas nach vorne zu schieben. Die Maske wird dann hinter dem Brillenglas positioniert.
Auch ein Hut oder ein Cap sei wenig hilfreich, da die warme Luft weniger gut entweichen kann. Wichtig sei, die Maske bündig der Nase und den Wangen entlang sauber anzupassen. Dies, damit die Wärme nach vorne durch die Maske und nicht nach oben entweicht.
Sollte die Brille dennoch anlaufen, keinesfalls die Maske unter die Nase schieben und nur den Mund bedecken. Dann nützt die Maske nichts mehr gegen das Coronavirus.
Auch Brillenhygiene wegen Coronavirus wichtig
Dominic Ramspeck vom Branchenverband Optikschweiz macht auch auf die Brillenhygienepflicht aufmerksam. Die regelmässige Reinigung gehöre zur täglichen Hygiene – «in Zeiten des Coronavirus erst recht», so Ramspeck.
«Aufgrund ihrer exponierten Position mitten im Gesicht, der Nähe zu Mund und Nase und der häufigen Berührung durch die Hände sind Fassung wie Gläser von einer Vielzahl an Mikroorganismen besiedelt.» In der Regel würden diese zumeist vom eigenen Körper stammen und stellen für Gesunde kein Problem dar. Eine aktuelle Studie der Hochschule Furtwangen weise aber auch typische Umweltkeime nach, die über die Luft auf Brillen gelangen können.
Dabei wirke «eine sanfte Reinigung mit lauwarmen Wasser und Seife nach aktuellem Stand des Wissens auch effizient gegen Viren».
«Für Horn- oder Holzbrillen, aber auch für die Reinigung unterwegs sind feuchte, tensidhaltige Brillenreinigungstüchlein die Lösung», so Ramspeck. Auch sie würden die Keimbelastung laut Studien um bis zu 95 Prozent senken.