Coronavirus: Passagiereinbruch beim Flughafen Zürich im März
Wegen der Coronakrise ist die Zahl der Reisenden im März am Flughafen Zürich um 63,2 Prozent gesunken.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zahl der Reisenden am Flughafen Zürich sank im März auf 890'000.
- So wenig Reisende dürfte es letztmals in den 1970er Jahren gegeben haben.
- Das Volumen der Frachtflüge sank um knapp 40 Prozent.
Die Coronavirus-Pandemie hat beim Flughafen Zürich zu einem Einbruch bei den Passagierzahlen im März geführt. Insgesamt sackte die Zahl der Reisenden um 63,2 Prozent auf 890'000 ab. Schuld am Einbruch sind die Notmassnahmen des Bundesrates zur Eindämmung der Seuche und der Sturzflug der Luftfahrtbranche.
Die Hauptkundin Swiss hat von 88 Fliegern nur noch sechs in Betrieb. Der Rest ist am Boden geparkt, was dem grössten Schweizer Flughafen so wenige Flüge wie schon ganz lange nicht mehr und einen herben Passagierverlust bescherte.
Die Anzahl der Flüge sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um 49,5 Prozent auf 11'135 Starts oder Landungen, wie der Flughafen Zürich am Dienstagabend bekannt gab. Im Durchschnitt waren nur noch 97,6 Fluggäste an Bord einer Maschine. Das ist über ein Fünftel weniger als vor einem Jahr. Nur noch 56,5 Prozent der Sitzplätze waren belegt, 19 Prozentpunkte weniger als vor zwölf Monaten.
Letztmals wohl in den 1970er Jahren so wenig Passagiere
Dies ist der grösste Einbruch seit Jahrzehnten: «Wir gehen davon aus, dass es letztmals anfangs der 1970er Jahre so wenige Passagiere gegeben hat», sagte eine Flughafen-Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Genau sagen könne sie dies nicht - im Papierarchiv sei derzeit niemand tätig, weil alle Angestellten zu Hause arbeiten würden. Seit 1998 seien die Zahlen elektronisch verfügbar und seither habe es nie so tiefe Zahlen gegeben.
Die Zahl der Umsteigepassagiere brach um 69,2 Prozent auf 231'000 ein. Bei den Lokalpassagieren fiel sie um 60,6 Prozent auf gut 656'000. Nicht ganz so schlimm war der Taucher bei der Fracht. Hier sackten die Volumen um knapp 40 Prozent auf 25'500 Tonnen.
In den ersten beiden Aprilwochen ging der Sturzflug weiter. Die Anzahl Flüge und Passagiere sackten gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um über 95 Prozent ab.
Flughafen Zürich bleibt offen
Trotzdem bleibe der Flughafen Zürich offen und stelle die Verbindung der Schweiz mit der Welt sicher, schrieb die Flughafengesellschaft. «Dadurch können die durch das Aussendepartement EDA organisierten Rückholflüge durchgeführt und einige internationale Verbindungen aufrechterhalten werden, unter anderem nach Frankfurt (Lufthansa), London (Swiss), Helsinki (Finnair) und Amsterdam (KLM).»
Zudem fänden Ambulanzflüge statt und die Logistikketten würden dank Frachttransporten aufrechterhalten, hiess es weiter. Die meisten Shops und Restaurants am Flughafen Zürich sind indes geschlossen.