Coronavirus: Polizei kontrollierte Demonstrierende bis 1 Uhr

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Bern,

Gestern demonstrierten Hunderte gegen die Massnahmen gegen Corona. Die Polizei umstellte sie bereits am Bahnhof Bern und sprach hunderte Wegweisungen aus.

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Etwa hundert Demonstrierende wurden auf dem Berner Bahnhofsplatz von der Polizei eingekesselt. - Nau.ch/Aydemir Hüseyin

Das Wichtigste in Kürze

  • Über 100 Personen folgten dem Aufruf zu einer unbewilligten Corona-Demo in Bern.
  • Die Polizei kesselte sie im Bahnhof ein und wies sie weg.
  • Sie musste wiederum Reizgas und Gummischrot einsetzen.

Es ist ein fixer Termin im Kalender der Gegner der Massnahmen gegen das Coronavirus: Am Donnerstagabend treffen sie sich seit einigen Wochen jeweils in Bern. Doch neben den Skeptikern ist auch die Polizei vor Ort – und reagiert immer schneller.

Am gestrigen Donnerstag kesselte sie die Demonstranten bereits im Bereich des Bahnhofs Bern ein. Die Kritiker der Massnahmen gegen Corona skandierten wieder «Liberté», schwangen Fahnen und hatten auch Fackel dabei. Nur eine kleinere Gruppe von rund 50 Personen schaffte es, sich vom Bahnhof zu entfernen. Den Bundesplatz oder die Altstadt erreichten sie aber nicht.

Die rund 200 umstellten Personen wurden kontrolliert und bis Freitagmorgen aus der Berner Innenstadt weggewiesen. Viele hielten sich aber nicht an die Vorgaben und müssen nun mit einer Anzeige rechnen, wie die Kantonspolizei Bern mitteilte.

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Polizisten, darunter einige in Zivil, nehmen Massnahmengegner fest. - Nau.ch/Aydemir Hüseyin

Mehrere Personen wehrten sich auch gegen die Festnahme oder versuchten, die Kontrollen zu stören. Die Polizei setzte daraufhin – wie schon in den Wochen zuvor – Tränengas und Gummischrot ein.

Auch nach weit Mitternacht waren die Kontrollen noch nicht abgeschlossen. Einige Demonstranten sangen und tanzten – von der Polizei umstellt – im Bereich des Bahnhofs Bern.

Am Freitagmorgen teilt die Polizei auf Twitter mit: «Bilanz bisher: 534 Personenkontrollen, 510 Wegweisungen, rund 2 Dutzend Anzeigen, Ermittlungen dauern an.»

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