Coronavirus: Restaurant in Emmen LU trickst bei Regeln
Das Hotel Ferus in Emmen LU macht auf seiner Homepage Werbung für sogenannte «Proforma»-Zimmer. So will es die Massnahmen gegen das Coronavirus umgehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit heute gilt in der Schweiz wegen des Coronavirus die nationale Sperrstunde um 19 Uhr.
- Ein Luzerner Hotel bietet seinen Gästen nun an, diese zu umgehen – mittels eines Tricks.
- Und zwar können dort sogenannte «Proforma»-Zimmer gebucht werden.
Die Gastronomie ächzt unter den neuen Massnahmen gegen das Coronavirus. Die nationale Sperrstunde um 19 Uhr bedeutet für viele nämlich nichts Gutes – die Angst vor einem Konkurs ist riesig.
Ein Luzerner Hotel versucht nun, eben diese Sperrstunde auszudehnen oder zu umgehen – gelinde gesagt. Im Hotel Ferus in Emmen können die Gäste nun nämlich ein Hotelzimmer für 30 Franken buchen. Normalerweise kostet ein Zimmer bis zu fünfmal soviel.
Der Vorteil des Angebots: Gemütlich bis 23 Uhr im Restaurant essen und sitzen. Denn: Restaurants in Hotels dürfen trotz den neuen Massnahmen wegen des Coronavirus für Gäste bis 23 Uhr geöffnet bleiben.
Das Restaurant ferus in Emmen bietet Fake-Reservierungen für Hotelzimmer an, um bis 23 Uhr essen zu können. Wir, die die Regeln einhalten, sind die Doofen.#CoronaInfoCH #Massnahmen #Corona pic.twitter.com/WfE5q5bOF6
— S. Leutenegger (@salegen) December 11, 2020
Ausgeschrieben war das Angebot im Newsletter von Sinnvoll Gastro Luzern, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet. Und zu dieser Gruppe gehört eben auch das Hotel Ferus.
Auf Twitter geht das Angebot derweil viral und sorgt für einen mächtigen Shitstorm.
CEO: «Ausdruck ‹Proforma› ist schlecht gewählt»
Sinnvoll-Gastro-CEO Philippe Giesser wiegelt gegenüber der «Luzerner Zeitung» ab. «Der Ausdruck ‹Proforma› ist schlecht gewählt. Natürlich ist schon gedacht, dass die Gäste im Hotel übernachten.» Man habe lediglich ein Angebot schaffen wollen, um den Betrieb offen behalten zu dürfen.
«Schlussendlich muss ich schauen, dass ich irgendwie die Löhne zahlen kann. Und wir haben zu jeder Zeit die Corona-Regeln eingehalten», so Giesser zur Zeitung.