Coronavirus: Rote Köpfe bei ÖV-Fahrgästen wegen Skeptiker-Demo
Gestern haben erneut Gegner der Massnahmen zum Coronavirus ohne Bewilligung in Bern demonstriert. Bei Bernmobil kam es zu Ausfällen und Verspätungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Demonstranten zogen am Donnerstagabend ohne Bewilligung durch die Strassen von Bern.
- Das legte grosse Teile des öffentlichen Verkehrs in der Stadt lahm.
- Laut Bernmobil richtet sich der Ärger vor allem gegen die Demonstranten.
Zum zweiten Mal in Folge kam es am Donnerstagabend in Bern zu einer nicht bewilligten Corona-Demo. Mehrere hundert Gegner der Massnahmen zum Coronavirus zogen erneut durch die Bundesstadt.
Die Polizei hatte vorsorglich beim Bundeshaus einen Zaun aufstellen lassen und am Abend mehrere Wege abgeriegelt. Zeitweise hatten sich die Gegner der Massnahmen zum Coronavirus auf mehrere Orte verteilt.
Dies führte wie bereits die Woche zuvor bei Bernmobil zu vielen Verspätungen und Ausfällen. «Es waren alle Linien betroffen, die über den Bahnhof führen», erklärt Rolf Meyer, Leiter Kommunikation bei Bernmobil.
«Ärger richtet sich vor allem gegen die Demonstranten»
Zwischen Hirschengraben und Zytglogge hätten die betroffenen Haltestellen zwischen 19.30 und 22.20 Uhr nicht mehr bedient werden können.
Unterbrüche und Umleitungen aufgrund von Demonstrationen würden regelmässig zu negativen Kundenreaktionen führen, so Meyer. Weil die Fahrgäste dadurch längere Fahrzeiten, Umwege oder sogar Fussmärsche in Kauf nehmen müssten. «Bei den Corona-Demos ist zu beobachten, dass sich der Ärger vor allem gegen die Demonstranten und weniger gegen Bernmobil richtete.»
Coronavirus: Demo führt zu weniger Einnahmen
Zudem führte die Corona-Demo dazu, dass Bernmobil Kunden verloren hat. Konkrete Zahlen dazu habe man keine. Doch Meyer geht davon aus, dass «gestern Abend sicher deutlich weniger Fahrgäste unser Angebot benutzt haben als üblich.»
Aufgrund dieser geringeren Nutzung entgehen Bernmobil deshalb einerseits Einnahmen, wie Meyer erläutert. «Andererseits entsteht für uns ein erheblicher Zusatzaufwand in der Vorbereitung und Begleitung eines solchen Ereignisses.»