Coronavirus Schweiz: 400 neue Fälle in den letzten 24 Stunden
In der Schweiz sind 858 Personen am Coronavirus gestorben, 25'300 sind infiziert (Stand 12.4.). Der Bundesrat hat die «ausserordentliche Lage» ausgerufen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz aus. Erfahren Sie alle News im Ticker.
- 25'300 Personen wurden bisher positiv getestet, 858 sind verstorben.
- Neueste Zahlen vom 12. April: +400 Infizierte, +27 Tote innerhalb von 24 Stunden.
- Unter 058 463 0000 hat das BAG eine Hotline aufgeschaltet.
Hier geht es zu den aktuellsten Coronavirus News.
13.13: Im Kanton Tessin sind in den vergangenen 24 Stunden weitere 15 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben. Der Kanton zählt nach Angaben seines Führungsstabes nun 244 Covid-19-Todesopfer.
Damit sind im Tessin wieder mehr Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben. Am Samstag hatte der Kanton noch 2 neue Todesfälle vermeldet; am Freitag und am Donnerstag je acht. Neuansteckungen gab es in den vergangenen 24 Stunden 51.
12.32: Der Präsident des Filmfestivals Locarno, Marco Solari, ist nach einer Intensivbehandlung wegen einer Coronavirus-Infektion wieder aus dem Spital entlassen worden. Er wurde knapp drei Wochen lang in einer Tessiner Klinik behandelt.
Er habe den Tod vor Augen gehabt, sagte der 76-jährige Solari dem «SonntagsBlick». «Die Sichel hat mich nicht getroffen, aber ich habe ihr Zischen gehört.»
Nach dem positiven Corona-Befund wurde er am 10. März ins Regionalspital La Carità in Locarno gebracht. Er lag mehrere Tage auf der Intensivstation. Die Freude, wieder am Leben zu sein, sei aber nicht ganz ungetrübt, sagte der frühere Tessiner Tourismusdirektor. Neben ihm seien Menschen gestorben, während er überlebt habe
11.51: Das BAG hat die aktuellen Fallzahlen kommuniziert. In der Schweiz gibt es mittlerweile 25'300 bestätigte Coronavirus-Fälle. In den letzten 24 Stunden wurden 400 Neuinfektionen gemeldet.
#CoronaInfoCH #Coronavirus
— BAG – OFSP – UFSP (@BAG_OFSP_UFSP) April 12, 2020
12.04 Aktueller Stand sind 25'300 laborbestätigte Fälle, 400 mehr als am Vortag.https://t.co/RTWF8jbM2p pic.twitter.com/m6U18XRsPt
08.58: Der Präsident der Evangelisch-reformierten Kirchen Schweiz, Gottfried Locher, hat im Kampf gegen das Coronavirus die Christen zu Solidarität und zum Handeln aufgerufen. Zudem will er, dass die Kirchen bald wieder zugänglich sind.
«Kirchen sind Kraftorte. Und Kraftorte brauchen wir jetzt erst recht», sagte Locher im Interview mit der «NZZ am Sonntag». Er hoffe, dass der Bundesrat die Kirchen so schnell wie möglich wieder öffne, natürlich unter Einhaltung der Abstandsregeln. Das ginge vielerorts ohne Probleme.
«Corona lässt sich nicht wegbeten»
Kein Verständnis hat der 53-jährige ordinierte Pfarrer dafür, wenn Evangelikale oder ein katholischer Weihbischof behaupten, der Glaube stehe über dem Corona-Virus: «Auf dieser Erde regieren Fakten. Corona lässt sich nicht wegbeten.»
Selbst der Glaube Jesu sei nicht über dem Faktischen gestanden, wie die Karfreitagsgeschichte zeige. «Jesus ist am Kreuz umgebracht worden, real und brutal.» Locher appellierte zur Solidarität mit Alten und Kranken.
05.45: Lockerungen bei den Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus müssen nach Ansicht von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga von einem Schutzkonzept begleitet werden. Voraussetzung dafür sei, dass es keine Zunahme bei den Ansteckungen mehr gebe. Beim Schutzkonzept gehe es etwa um Themen wie den Einsatz von Gesichtsmasken, sagte Sommaruga in einem Interview mit dem «SonntagsBlick».
Ferner stelle sich die Frage, wie viel getestet werde. Für sie sei es jedoch unvorstellbar, Risikogruppen vollkommen zu isolieren. Der Vorschlag stammt aus Kreisen der Wirtschaft.
Es gehe hier um sehr viele Menschen. Da seien zunächst jene, die über 65 Jahre alt seien. Hinzu kämen jene, die bereits unter einer Vorerkrankung wie Krebs, Diabetes oder Bluthochdruck litten. All diese von der Aussenwelt abzuschneiden, sei nicht praktikabel.
Auf die Frage, ob die Schweiz bei den Neuansteckungen das Gröbste hinter sich habe, sagte Sommaruga, sie hoffe es. Bei den verordneten Massnahmen sei die Landesregierung weder übervorsichtig noch leichtsinnig gewesen, sondern realistisch.
Um die Krise zu meistern garantiere der Bundesrat mit historisch hohen Beträgen, dass die Löhne weiterhin bezahlt werden könnten und die Liquidität vorhanden sei. Aber die Zeiten blieben hart. Wenn im Ausland die Wirtschaft einbreche, schlage das auf die Schweiz zurück.
Vor diesem Hintergrund habe die Schweiz rasch gehandelt - so rasch wie die Regierung in kaum einem anderen Land. Das gelte auch für die Kantone. Impulse werde es aber brauchen, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Und diese Impulse würden kommen.
«Wir werden viel Geld in den Unterhalt der Eisenbahn investieren. Da sprechen wir von Milliardenbeträgen. Wir wollen die erneuerbaren Energien und die Gebäudesanierung fördern, was dem Gewerbe Aufträge und Arbeit sichert. Indem wir Projekte vorziehen, können wir sinnvolle Impulse geben», sagte Sommaruga.
04.00: Gesundheitsminister Alain Berset musste sich einem Test unterziehen, nachdem eine Person aus seinem Departement am Dienstag positiv auf Corona getestet worden war. Der Freiburger musste daher am Mittwochmorgen der Bundesratssitzung fernbleiben und diskutierte aus der Ferne per Telefon mit.
«Tatsächlich war es so, dass sich Herr Bundesrat Berset am Mittwochmorgen einem Test unterzog und daher für einen Teil der Bundesratssitzung telefonisch zugeschaltet wurde», wird Vizekanzler und Bundesratssprecher André Simonazzi in einem Artikel des «SonntagsBlicks» zitiert.
Als das negative Testergebnis vorlag, habe Berset «wieder normal» an der Sitzung teilgenommen. Dies sei ungefähr gegen Mittag der Fall gewesen.
Laut Simonazzi war Berset nicht der erste Bundesrat, der in den vergangenen Wochen auf das Coronavirus getestet wurde. Welche Mitglieder der Landesregierung bisher zum Test mussten, wird jedoch nicht kommuniziert. Nur so viel: Kein Bundesrat ist erkrankt.
Laut dem Bericht wäre die Landesregierung jedoch darauf vorbereitet, in Krisenzeiten die Regierungsgeschäfte weiterführen zu können. Jeder Bundesrat ist demnach zugleich Stellvertreter eines anderen.
21.30: Gemäss dem EDA ist am Samstag Abend eine Maschine der Edelweiss-Fluggesellschaft in Zürich gelandet. Das Flugzeug brachte 80 Schweizer aus Casablanca nach Hause.
Zusätzlich waren neben den Schweizer Reisenden auch 43 Passagiere aus anderen Ländern an Bord. 21 davon haben ihren Wohnsitz in der Schweiz, 22 wohnen in anderen europäischen Staaten, schreibt das EDA
Der Flug war der zweite Rückholflug für Schweizer aus Casablanca. Zudem seien 14 kommerzielle Flüge aus Marokko durch diplomatische Interventionen durchgeführt worden, schreibt das EDA. Der Flug vom Samstag war der insgesamt siebte Sonderflug aus Afrika.
Daniel Koch: «Sind über den Berg, Weg ist aber noch lang»
In der Schweiz sind am Oster-Samstag, 11. April, 24'900 positive Coronavirus-Fälle bekannt. Davon sind rund 831 verstorben. Im Vergleich zum Vortag bedeutet dies eine Zunahme von 592 Infizierten.
Bei einer Experten-Pressekonferenz des Bundes hat Daniel Koch, Leiter des Departements für übertragbare Krankheiten beim BAG, seine Zufriedenheit mit dem Schweizer Volk und dem Umsetzen der angeordneten Massnahmen ausgedrückt.
Man sei «über den Berg, wenn es denn der letzte ist». Koch prognostiziert der Schweiz aber noch einen langen Weg aus der Corona-Krise. Es sei darum absolut notwendig, sich weiter an die Anordnungen des Bundes zu halten.