In der Schweiz sind inzwischen 641 Personen am Coronavirus gestorben, 22'242 sind infiziert. Der Bundesrat hat die «ausserordentliche Lage» ausgerufen.
Coronavirus
Daniel Koch während einer Pressekonferenz zum Coronavirus in Bern. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz aus. Erfahren Sie alle News im Ticker.
  • 22'242 Personen wurden bisher positiv getestet, 641 sind verstorben.
  • Neueste Zahlen vom 7. April: +590 Infizierte, +57 Tote innerhalb von 24 Stunden.
  • Unter 058 463 0000 hat das BAG eine Hotline aufgeschaltet.
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Hier geht es zu den aktuellsten Coronavirus News.

16.05: In Freiburg sind am Dienstag über 30 Tonnen Sanitätsmaterial aus China eingetroffen. Es handelt sich um Masken, Handschuhe, Kittel und Schutzbrillen, um einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu entgehen.

Die Materialbestellung hatten mehrere Kantone der lateinischen Schweiz gemeinsam koordiniert. Das Material traf am Montag in Genf ein, wurde kontrolliert und anschliessend verteilt. Das Material für den Kanton Freiburg wurde von fünf Lastwagen transportiert.

30 Tonnen Schutzmaterial ist in Freiburg eingetroffen. Das Material stammt auch China. - Keystone

Im Einzelnen handelt es sich um 995'400 Chirurgenmasken, 299'680 FFP2-Atemschutzmasken, 220 000 Schutzbrillen und 1'347'000 nicht gepuderte Nitril-Handschuhe in verschiedenen Grössen.

13.59: Das Wetter am Osterwochenende wird wieder wunderschön. Sonnenschein und warme Temperaturen laden zum gemütlichen Flanieren ein. Eigentlich. Nicht aber momentan. Denn jetzt sollte man Zuhause bleiben.

Die Tessiner befürchten, viele Schweizer könnten über die Feiertage in den Süden reisen und somit die raschere Verbreitung im am meisten vom Coronavirus betroffenen Kanton sowie im Rest der Schweiz begünstigen.

Coronavirus
Den üblichen Kilometer-langen Gotthardstau an Ostern soll es dieses Jahr nicht geben. - Keystone

Schon gestern sagte die Tessiner Polizei gegenüber Nau.ch, man hoffe, einen «Osterexodus» dieses Jahr nicht mitmachen zu müssen. Heute nun informierten die Urner und die Tessiner Kantonspolizei in einer Pressekonferenz über das weitere Vorgehen am Gotthard.

Die Polizei kontrolliere auch über Ostern, ob sich die Bevölkerung an die Vorgaben halte. Die Botschaft laute nun: «Wenn Sie den Kanton Tessin lieben, bleiben Sie jetzt Zuhause», so der Sprecher der Urner Polizei.

Momentan sei noch rund 20 Prozent des üblichen Verkehrs auf dieser Strecke der A2 unterwegs. Es handle sich fast ausschliesslich um den Berufsverkehr. Man gehe nicht davon aus, dass der übliche Reiseverkehr über Ostern – normalerweise über zehn Kilometer – von Touristen aus dem Ausland produziert werde. Aber: Viele Schweizer hätten im Tessin eine Ferienwohnung und würden wohl die Feiertage im Süden verbringen wollen.

Triage vor dem Nordportal

Deshalb lanciere man eine Sensibilisierungskampagne. Man werde den Verkehr in Richtung Süden vor dem Nordportal stoppen und eine Triage durchführen. Dort würden Warenverkehr, Berufsverkehr und Personen mit Wohnsitz im Tessin von den restlichen unterschieden.

Am Osterwochenende werden die Autos vor dem Gotthard ganz genau kontrolliert (Symbolbild). - Keystone

Die, die nicht im Tessin wohnen oder nicht des Berufs wegen in den Süden reisen, würden auf einen Kontrollplatz geführt. Es würden dann Gespräche stattfinden und die Leute sensibilisiert. Die Polizei werde dabei betonen, dass sich eine Reise ins Tessin jetzt nicht lohne.

Man überlasse aber den Reisenden den Entscheid, ob sie den Worten der Polizei Folge leiste, oder ob die Reise in den Süden fortgesetzt werde, erklärten die Urner Polizisten vor den Medien.

13.02: Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) rechnet mit enormen Kosten durch die Covid-19-Pandemie. Anhand verschiedener Szenarien haben die Forscher versucht, die kurzfristigen Kosten für die Schweizer Volkswirtschaft zu beziffern.

Im «schärfsten» Szenario könnte sich demnach die Schweizer Wertschöpfung gegenüber einer normalen Entwicklung um knapp 15 Prozent verringern, was einem Verlust von 35 Milliarden Franken entsprechen würde.

Im günstigsten der vier zugrunde gelegten Szenarien ergibt sich nach der KOF-Berechnung immer noch ein Verlust von rund 22 Milliarden, wie es in einer am Dienstag veröffentlichten Studie hiess.

Bundesrat Coronavirus
Die Massnahmen des Bundesrats sind nicht alleine Schuld an den hohen Kosten des Lockdowns. - Keystone

Die Massnahmen des Bundesrats zur Bekämpfung der Pandemie würden nur einen Teil des Rückgangs ausmachen. Ein beträchtliche Rückgang des Wertschöpfungsniveaus sei auf die krankheitsbedingten Arbeitsausfälle wegen Covid-19 und die Abkühlung der internationalen Konjunktur zurückzuführen.

Weitaus mehr als die Hälfte aller kurzfristigen Einbussen machen in den meisten Szenarien internationale Nachfragerückgänge und Lieferengpässe aus.

12.43: Das Bundesamt für Gesundheit BAG hat die neusten Corona-Zahlen kommuniziert. Der aktuelle Stand sind 22'242 laborbestätigte Fälle, 590 mehr als am Vortag. 57 Personen sind innerhalb von 24 Stunden am Virus gestorben.

11.39: Die Absage sportlicher und kultureller Grossereignisse sowie markante Einbussen bei den Werbeeinnahmen haben gravierende finanzielle Auswirkungen auf die SRG.

Die Geschäftsleitung der SRG habe deshalb nach sorgfältiger Abwägung beschlossen, für einen Teil der betroffenen Mitarbeitenden Kurzarbeit zu beantragen. Dies teilt das Unternehmen am Dienstag mit.

SRG
600 Mitarbeiter der SRG sind von der Kurzarbeit betroffen. - Keystone

Obwohl sich der Ertragsrückgang noch nicht exakt beziffern lasse, geht die SRG von Einbussen im zweistelligen Millionenbereich aus.

Von der Kurzarbeit betroffen sind die Bereiche Operationen von SRF, RTS und RSI sowie die Bereiche Access Services und Service Technologies von Swiss TXT. Trotz teilweise bereichsübergreifender Einsätze sind in diesen Bereichen rund 600 SRG-Mitarbeitende vom Arbeitsausfall betroffen.

10.56: Der Lockdown in der Schweiz setzt den Arbeitsmarkt unter einen bisher nicht dagewesenen Druck. Nach Einschätzung des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) könnten Unternehmen für jeden zweiten Job in der Schweiz Kurzarbeit einreichen.

Selbst die grosse Finanzkrise der Jahre 2008/09 ist mit der heutigen Situation nicht vergleichbar, erklärte Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit im Seco, am Dienstag an einer Telefonkonferenz.

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In vielen Gastro-Betrieben läuft es nicht ganz rund. - Keystone

Bis zum gestrigen Montag habe das Seco Gesuche von 131'000 Unternehmen für insgesamt 1,45 Millionen Erwerbstätige entgegengenommen. Das entspreche etwa 29 Prozent aller Erwerbstätigen in der Schweiz. Die Gesuche stammten vor allem aus Branchen Gastgewerbe, Hotellerie, Kunst und Unterhaltung.

Und der Trend weise weiter nach oben. Im schlimmsten Fall könnten Gesuche für bis zu 50 Prozent aller Erwerbstätigen eingehen. Wichtig sei dabei, dass es nicht bei allen Gesuchen automatisch zur Auszahlung komme, schränkte Zürcher ein.

Zürcher rechnet damit, dass die Arbeitslosigkeit noch weiter ansteigen wird. - Keystone

«Ich gehe davon aus, dass die Arbeitslosigkeit noch weiter steigen wird», kündigte Zürcher an. Im März lag die Arbeitslosenquote in der Schweiz bei 2,9 Prozent nach 2,5 Prozent im Vormonat. «Allerdings gehen wir auch davon aus, dass die Schweiz durch das Instrument Kurzarbeit eine grosse Entlassungswelle abwenden kann.»

10.46: Im Kanton Tessin sind in den letzten 24 Stunden erneut 9 Personen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. 53 Personen sind neu positiv auf das Virus getestet worden.

Coronavirus Tessin
Das Tessin war besonders vom Coronavirus betroffen. - Keystone

Insgesamt wurden bis Montagvormittag im Kanton Tessin 2599 Personen positiv auf das Virus getestet. 198 Menschen verloren aufgrund des Coronavirus ihr Leben.

09.22: Husten, Fieber, Halsschmerzen. Das sind die Symptome des Coronavirus, die wir mittlerweile alle kennen. Doch immer mehr hört man auch von Erkrankten, die plötzlich ihren Geruchs- und Geschmackssinn verlieren. Zu ihnen gehört Andrea Fischli Roth.

Fischli Roth hat das Lungenvirus Covid-19 überstanden – aber schmeckt seither nichts mehr. In der gestrigen SRF-«Puls»-Sendung erklärt sie, normalerweise esse sie Zwiebeln nur, wenn sie gekocht in einer Sauce seien. Umso mehr erstaunt es daher, dass sie sich daraufhin einen Löffel mit rohen Zwiebeln in den Mund steckt.

Fischli Roth Coronavirus
Rohe Zwiebeln sind für sie normalerweise ein No-Go. Jetzt, nachdem sie am Coronavirus erkrankt war, sagt Fischli Roth: «Es ist zum Aushalten.» - Screenshot SRF

«Es ist immer noch zum Aushalten», sagt sie. «Das Scharfe, Eklige ist zwar da. Aber fein und ich kann es problemlos essen.»

Bei Coronavirus heftiger als bei normaler Erkältung

Es sei anders, als bei einer normalen Erkältung, so Fischli Roth. «Man hat ja immer wieder eine verstopfte Nase und schmeckt nichts. Aber das ist ein Dreck dagegen! Bei dem, was ich jetzt hatte, da war wirklich die komplette Empfindung weg!»

Damit ist sie eben längst nicht die einzige. Das Coronavirus kann Geruchs- und Geschmacksnerven beeinträchtigen. Seit einer halben Woche führt das Bundesamt für Gesundheit BAG dies auch unter seinen auf der Website aufgeschalteten Krankheitssymptomen auf.

HNO-Ärztin Antje Welge-Lüssen arbeitet am Universitätsspital Basel. Sie sagt zu «Puls»: «Es ist sehr wichtig, dass diese Information gestreut wird. Somit sehen Betroffene einen akuten Riechverlust als mögliches Zeichen einer Infektion. Dann können sie sich isolieren.»

Antje Welge-Lüssen Coronavirus
HNO-Ärztin Antje Welge-Lüssen vom Universitätsspital Basel. - Screenshot SRF

Warum genau der Geschmackssinn beim Coronavirus genau in Mitleidenschaft gezogen wird, weiss man noch nicht, hat aber einen Erklärungsansatz. Durch die Nasengänge gelangen beim Einatmen Duftmoleküle bis zur Nasendecke.

Dort befinden sich zehn Millionen Riechzellen mit Riechhärchen. Diese fangen die Duftinformationen auf und leiten sie ans Gehirn weiter. Somit wissen wir, was wir riechen.

Riechhärchen Coronavirus
Die Riechhärchen fangen die Duftinformationen auf und leiten sie ans Gehirn weiter. So wissen wir, was wir riechen. - Screenshot SRF

Bei einigen Covid-19-Patienten können die Coronaviren bis in den Riechkolben gelangen. Dann entzünden sich die Riechnerven. Das Geruchssignal kann nicht mehr an das Gehirn weitergeleitet werden.

Coronavirus Geruchssinn
Wenn die Coronaviren bis in den Riechkolben gelangen, entzünden sich die Riechnerven. Das Geruchssignal kann dann nicht mehr an das Gehirn weitergeleitet werden. - Screenshot SRF

Immerhin: Meistens gehen diese Riechstörungen nach dem Abklingen der Corona-Symptome wieder weg.

07.52: Der Schweizer Arbeitsmarkt trägt im März die Spuren der Coronakrise. Die Arbeitslosenquote stieg von 2,5 Prozent im Februar auf 2,9 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag mitteilte. Gleichzeitig sank die Zahl der offenen Stellen.

Insgesamt waren Ende März 135'624 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) arbeitslos gemeldet. Das waren 17'802 mehr als noch im Vormonat.

Arbeitslosenquote
Die Arbeitsosenquote ist von 2,5 auf 2,9 Prozent angestiegen. - Keystone

Derweil beziffert das Seco die Arbeitslosenquote bei den Jugendlichen (15 bis 24 Jahre) auf 2,8 Prozent, was über den 2,3 Prozent des Vormonats liegt. Bei den älteren Arbeitslosen stieg sie leicht auf 2,7 von 2,5 Prozent an. Die Quote bei den Ausländern erhöhte sich im März auf 5,2 Prozent (4,6%), bei den Schweizerinnen und Schweizern auf 2,1 Prozent (1,8%).

07.31: Der Aufruf des Bundesrates, zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie, zu Hause zu bleiben hat grossen Einfluss auf das Verkehrsaufkommen. Gemäss Viasuisse ist der Prozentsatz der Staumeldungen in der ersten Woche des Lockdowns um mehr als 60% gesunken.

Diese Entwicklung könnte sich in den nächsten Wochen noch weiter verstärken. Denn ein Viertel der Verkehrsmeldungen von Viasuisse betreffen derzeit noch den Grenzverkehr. Der TCS ruft dazu auf über Ostern möglichst auf Fahrten im Süden der Schweiz zu verzichten.

Die Verhaltensweisen der Schweizer Bevölkerung haben sich mit der Verbreitung des Corona-Virus verändert. Der hohe Anteil an Personen, die Home Office betreiben, hat zu einem deutlichen Rückgang des Strassenverkehrs geführt. So wurden bei Viasuisse in der ersten Woche des Lockdowns nur 251 Zwischenfälle verzeichnet, in derselben Woche im Vorjahr waren es noch 732 und vor einem Monat 657.

Coronavirus Strassen
Die verkehrsfreie Autobahn A1 während der Coronavirus (COVID-19) Pandemie, am Sonntag, 29. März 2020, im Grauholz bei Bern. - Keystone

Die Abnahme der Verkehrsmeldungen beträgt somit über 60%, wobei der Gesamtverkehr in dieser Zeit um 30 bis 40% zurückging, wie Zahlen des ASTRA zeigen, über welche die SDA am 27. März berichtete.

Kapp ein Viertel der Verkehrsmeldung betrafen in der ersten Woche des Lockdowns Stau oder stockenden Verkehr in den Grenzgebieten, wo die Grenzkontrollen verstärkt worden sind. Gemäss Abgaben des ASTRA hat der Verkehr aus Frankreich, Deutschland und Österreich in Richtung Schweiz um 70 bis 75% abgenommen, jener aus Italien, das erste europäische Land, das eine Ausgangssperre verfügt hat, um 80 bis 90%.

05.00: Das seit Donnerstag auf dem Berner BEA-Expo-Gelände eingerichtete Coronavirus-Drive-in-Testzentrum ist für die kommenden drei Wochen gut gerüstet. Dies sagte der Projektleiter und frühere Berner Kantonsarzt Jan von Overbeck in einem Interview mit «La Liberté» und den Partnerzeitungen vom Dienstag.

Test-Kits für das Coronavirus gebe es ausreichend, betonte er. Wahrscheinlich sei eher die Verfügbarkeit von Schutzausrüstung ein Problem, hiess es.

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Das Coronavirus Drive-In Testzentrum auf dem BEA Expo Gelände in Bern. - Keystone

Während der ersten Tage seien 124 Test durchgeführt worden, von denen sechs ein positives Testresultat ergeben hätten, erklärte er. Dies ergebe eine Infektionsrate zwischen vier bis sechs Prozent - wobei die Stichprobe zugegebenermassen eher als klein zu beurteilen sei. Von Overbeck betonte gleichzeitig, dass die Untersuchung gleich gut wie eine Laboranalyse sei.

Die Online-Registrierung sei gleich von Beginn an stark gefragt gewesen. So seien am Donnerstag die 50 Termine innerhalb von einer Stunde ausgebucht gewesen. Am Freitagmorgen war die gesamte Buchungskapazität bereits um 7.30 Uhr belegt gewesen, erklärte der Experte.

drive-in coronavirus bern
Das seit Donnerstag auf dem Berner BEA-Expo-Gelände eingerichtete Coronavirus-Drive-in-Testzentrum ist für die kommenden drei Wochen gut gerüstet. - Keystone

Seither wurde die Testkapazität laut dem Projektleiter auf 500 Plätze pro Tag ausgebaut. Die Testzeit sei zudem um fünf Minuten reduziert worden. Allerdings kämen zwischen zehn bis 15 Prozent der Personen, die grünes Licht für eine Untersuchung erhalten hätten, nicht zu ihrem Termin, mahnte von Overbeck.

02.00: Würde eine Maskenpflicht bei einer allfälligen Lockerung der Corona-Massnahmen gegen den erneuten Anstieg der Fallzahlen helfen? Diese Frage musste Daniel Koch, Leiter übertragbare Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit, schon einige Male beantworten – und einmal mehr im SRF-Puls vom Montagabend.

Koch machte klar: «Masken sind kein Allheilmittel, ansonsten hätten wir diese schon längst verteilt.» Laut dem Experten würden Masken «wohl keinen oder nur sehr geringen Schutz bieten». Das Tragen würde zudem eher dazu verleiten, dass Personen weniger Abstand hätten, da man sich fälschlicherweise geschützt fühle. «Das wäre kontraproduktiv.»

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Die Eindämmung des Virus hat das Vertrauen in das Gesundheitswesen gestärkt. Bundesrat Alain Berset, rechts, und Daniel Koch im April. - keystone

Man werde sicherlich schauen, wie sich die Situation weiterentwickle, so Koch weiter. «Aber zu sagen, wir können mit Masken das Problem lösen stimmt nicht. Es gilt nach wie vor Abstand zu halten – und jetzt auch über Ostern daheim zu bleiben.»

Man solle seine Turn-Übungen auf dem Balkon machen, so Koch und betont: «Risikopatienten sollen sich von Menschenansammlungen fernhalten und eine Ansteckung unbedingt verhindern.» Wie man mit den Massnahmen weiter umgehe, hänge schliesslich von diesen Umständen ab.

Daniel Koch: Wenn verantwortbar, schrittweise lockern

Daniel Koch äusserte sich in der SRF-Sendung auch noch zu Österreich. Unsere Nachbarn hatten zu Beginn der Pandemie früher und rigoroser durchgegriffen – und wollen nun am 14. April die Massnahmen lockern. Der Schweizer Corona-Chef erklärt den Unterschied zwischen den zwei Ländern: «Wir haben viel früher begonnen, aber die Massnahmen schrittweise eingeführt.»

Das habe der Bevölkerung die Chance gegeben, «viel besser mitzukommen» und zu verstehen, was wichtig sei, so Koch. «Die Bevölkerung hat sich sehr gut an die Empfehlungen gehalten, die dann zu Massnahmen wurden.»

Coronavirus Alain Berset
Team Corona: Bundesrat Alain Berset und BAG-Leiter Daniel Koch vor einer Pressekonferenz in Bern. - Keystone

Deshalb werde in der Schweiz auch bei der Lockerung eine ähnliche Strategie verfolgt werden. «Wir werden nicht von einem Tag auf den anderen alle Massnahmen ausser Kraft setzen, sondern sicherlich wieder schrittweise vorgehen. Diese Schritte werden eingeleitet, sobald wir sehen, dass es verantwortbar ist», so Koch.

19.30: Das Coronavirus und die Pandemie stellen eine bisher nie dagewesene Belastungssituation für die Menschen dar. Da ist nicht nur die Angst vor dem Coronavirus, sondern auch die Angst vor Kündigungen und Jobverlust.

Coronavirus - Schweiz
Ein Musiklehrer gibt am Bildschirm per Videokonferenz Musikunterricht für einen jungen Trompeten spielenden Schüler, der während der Coronavirus-Pandemie zu Hause bleiben muss. - dpa

Schüler wissen nicht, wie es weitergeht, wann sie den Unterricht wieder regulär besuchen können. Das Spitalpersonal gelangt an seine psychischen und physischen Grenzen. Und: Jegliche direkten sozialen Kontakte fallen flach.

Dominique de Quervain, Neurowissenschaftler an der Universität Basel, und sein Team starten deshalb die Swiss Corona Stress Study. Diese will die Auswirkungen der Krise auf das psychische Befinden in der Schweiz eruieren.

Uni Basel Coronavirus
Dominique de Quervain erforscht unter anderem, wie Stress das Gedächtnis beeinflusst. In seiner neuen Studie will er die Auswirkungen des psychischen Stresses aufgrund des Coronavirus eruieren. - Uni Basel

Coronavirus Studie: Hoffnung auf Ergebnisse in zwei Wochen

«Die Studie ist eine grossangelegte, schweizweite Umfrage. Teilnehmen kann, wer 14 Jahre und älter ist», so de Quervain. Tendenzen zu den Ergebnissen liessen sich derzeit noch keine ausmachen.

Tatsache ist: «Stress kann sich unter anderem in Schlafproblemen, Ängsten oder deprimierter Stimmung bemerkbar machen.» Deshalb gibt es am Ende für die Teilnehmenden individuelle Tipps zur Stressreduktion.

schlafen coronavirus schlafstörungen
Der psychische Stress durch das Coronavirus führt bei vielen Menschen auch zu Schlafstörungen. - Keystone

Die unterschieden sich je nach Person und Bereich. So beispielsweise das eingeschränkte Sozialleben, die beruflichen Kontakte, Freizeit, Existenzängste oder Konsumverhalten.

«Je mehr Teilnehmende um so besser. Wir hoffen, dass wir in zwei Wochen einen aussagekräftigen Datensatz zusammen haben», so de Quervain. Die Ergebnisse sollten dann in rund vier Wochen vorliegen.

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