Coronavirus: Schweizer Ärzte fordern vom Bund sofortigen Lockdown

Benedikt Theiler
Benedikt Theiler

Bern,

Die blosse Hoffnung auf eine rettende Impfung reiche nicht, warnen Ärzte und Pflegende. Sie fordern im Kampf gegen das Coronavirus den sofortigen Lockdown.

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Coronavirus: Pflegende verlegen einen Covid-19 Patienten in die Abteilung Intensivpflege im HFR Freiburg Kantonsspital, am Donnerstag, 26. November 2020 in Fribourg. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ärzte und Pflegende fordern den sofortigen Lockdown in der Schweiz.
  • Weiteres Zuwarten des Bundesrates sei «unverständlich und unverantwortlich».
  • Ohne Handeln würden Wirtschaft und Gesellschaft einen zu hohen Preis zahlen.

«Es ist nicht fünf vor zwölf – es ist zwölf.» Schweizer Ärzte und Pflegende fordern mit diesem dringenden Appell an den Bundesrat den sofortigen Lockdown.

Immer mehr Spitäler seien wegen der Krise um das Coronavirus am Limit oder schon darüber hinaus. Dies schreiben der Verband Schweizerischer Assistenz- und Oberärzte und der Schweizer Berufsverband der Pflegefachkräfte in einer gemeinsamen Mitteilung. Weiteres Zuwarten sei «unverständlich und unverantwortlich».

Der Rüffel an den Bund ist heftig: Am Montag habe der Bundesrat betont, wie ernst er die Appelle von Spitälern und Gesundheitspersonal nehme. Nur, um danach «nichts zu entscheiden». Zwar habe der Bund angekündigt, bei der Pandemiebekämpfung das Heft wieder in die Hand nehmen. Aber davon würden die Gesundheitseinrichtungen immer noch zu wenig spüren.

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Gesundheitsminister Alain Berset besucht in der Coronavirus-Krise ein Spital in Neuenburg am 16. Dezember. - Keystone

Das sei «fatal». Wenn die Fallzahlen des Coronavirus nicht rasch durch harte Massnahmen sinken würden, drohe der Zusammenbruch der Vorsorge.

Coronavirus: Pflegende und Ärzte laufen auf dem Zahnfleisch

Die Pflegenden und Ärzte haben sich kaum von der ersten Welle erholt. Nun stecke man mitten in der zweiten Welle. «Seither laufen sie noch mehr auf dem Zahnfleisch, und auch bei ihnen häufen sich Erkrankungen und Ausfälle. Sei es wegen Corona oder Erschöpfung.»

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Ein Luftröhrenschnitt wird bei einem COVID-19-Patienten auf der Intensivstation des Regionalspitals Lugano durchgeführt. - Keystone

Ohne Gesundheitspersonal werden alle zusätzlichen Betten und technischen Einrichtungen nichts nützen, warnen die beiden Verbände. Und sie appellieren nochmals eindringlich: «Der Bundesrat muss jetzt handeln! Jetzt ist der letzte Moment, um die dringend notwendige Trendwende zu schaffen.»

Werde dies nicht getan, würden Gesellschaft und Wirtschaft bald einen viel höheren Preis bezahlen. Die blosse Hoffnung auf eine rettende Impfung reiche nicht.

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