Coronavirus: Schweizer sollen zum Schutz mehr Vitamine schlucken
Das Wichtigste in Kürze
- Nährstoffe helfen, eine Coronavirus-Erkrankung besser und schneller zu überstehen.
- Viele Schweizer ernähren sich jedoch zu ungesund – und die Vitamine fehlen.
- Ärzte schlagen nun Alarm und raten zu mehr Vitamin D, C, Zink oder Omega-3-Fettsäuren.
Täglich drei bis fünf Portionen Früchte und Gemüse, Fleisch maximal zweimal pro Woche und möglichst wenig Süsses. Die Grundsätze der Lebensmittelpyramide lernt jeder Schweizer früh kennen. Doch eingehalten werden sie gemäss aktuellen Daten viel zu selten.
Ärzte, Wissenschaftler und die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE schlagen nun Alarm. In einem neuen Grundlagenpapier erklären sie, wie problematisch dies ist. Vor allem in Zeiten von Corona.
Denn: «Eine mangelnde Zufuhr an wichtigen Nährstoffen kann das Immunsystem schwächen und das Risiko, die Schwere und die Dauer einer Erkrankung an Covid-19 negativ beeinflussen», schreibt die Expertengruppe.
Aktuelle Untersuchungen würden belegen, dass am Coronavirus erkrankte Patienten bei einigen Mikronährstoffen sehr niedrige Werte aufweisen. Insbesondere bei Patienten mit einem schweren Krankheitsverlauf und erhöhter Sterblichkeit wurde ein niedriger Vitamin D-Blutspiegel festgestellt.
«Ein starkes Immunsystem und somit eine gute Abwehr von Infektionen spielt in der Bekämpfung und im Umgang mit Corona eine zentrale Rolle. Um dies zu erreichen, steht eine ausgewogene Ernährung an erster Stelle», erklärt Esther Jost von der SGE auf Anfrage.
Diese Nährstoffe sollen im Kampf gegen Coronavirus helfen
Die Experten vermuten, dass vor allem bei Vitamin C, Omega-3-Fettsäuren, Selen und Zink eine Unterversorgung besteht. Klar sei, dass die Vitamin-D-Versorgung ungenügend sei. Vor allem bei der älteren Bevölkerung ab 65 Jahren.
Was kann also helfen? Die Expertengruppe plädiert während der Pandemie für eine gezielte Nahrungsergänzung mit Vitaminen und Mineralstoffen sowie Omega-3-Fettsäuren. Konkret sind die Empfehlungen folgende:
Vitamin D: Supplementierung mit 2000 IU (50 Mikrogramm) pro Person und Tag senkt nachweislich das Risiko für Atemwegsinfektionen.
Vitamin C: Supplementierung mit 200 Milligramm pro Person und Tag. Vitamin C spielt eine Schlüsselrolle bei der Immunabwehr; ein Mangel erhöht die Anfälligkeit für Infektionen, wie Lungenentzündung.
Omega-3-Fettsäuren: Supplementierung mit 500 Milligramm DHA und EPA pro Person und Tag, um Entzündungsrisiken zu reduzieren.
Selen: Supplementierung mit 50 - 100 Mikrogramm pro Person und Tag, da der Selenstatus in der Schweizer Bevölkerung, wie in anderen europäischen Bevölkerungen, teils niedrig ist.
Zink: Supplementierung mit 10 Milligramm pro Person und Tag, da der Status in der Schweizer Bevölkerung teils niedrig ist.