Coronavirus: Ski-Touristen treiben Infektionszahlen in die Höhe
Die Omikron-Welle des Coronavirus hat einige Kantone fest im Griff. Auch wegen der vielen Ferienaufenthalter verzeichnet etwa das Wallis hohe Inzidenzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Vielen Kantone melden hohe Inzidenzen wegen der Omikron-Variante des Coronavirus.
- Die Zahlen sind wegen der hohen Mobilität in der Skisaison aber mit Vorsicht zu geniessen.
- So halten sich derzeit etwa mehr Leute im Wallis auf als bei der Inzidenz berücksichtigt.
Die Schweiz kämpft zurzeit mit der Omikron-Variante des Coronavirus. Bald könnte die sogenannte Superinfektionswoche, welche die Taskforce prognostiziert hatte, da sein.
Die höchsten Fallzahlen pro 100'000 Einwohner haben derzeit die Kantone Genf (18'678), Jura (17'713), Appenzell Innerhoden (17'320), und Obwalden (17'314). Darauf folgen die Bergkantone Graubünden (16'937), Uri (16'790) und Wallis (16'372). Sie alle liegen weit über dem Schweizer Durchschnitt von 13'678 Fällen pro 100'000 Einwohner.
Nun kommt die Frage auf: Treiben etwa die vielen Ski-Touristen die Inzidenzen in gewissen Kantonen in die Höhe?
Wallis sieht Zusammenhang mit hoher Mobilität
Der Kanton Wallis sieht einen klaren Zusammenhang zwischen höherer Mobilität und höheren Infektionszahlen des Coronavirus. «Zurzeit halten sich in den Skigebieten viele Touristen auf, darunter viele Junge», heisst es auf Anfrage. Da diese oft ein aktives Sozialleben pflegen würden, könne sich das Virus natürlich leichter ausbreiten.
«Die hohen Inzidenzen sind aber mit Vorsicht zu interpretieren», warnen die Behörden: «Derzeit ist die Zahl der Bevölkerung im Kanton deutlich grösser als die Einwohnerzahl, die zur Berechnung der Inzidenz verwendet wird.» Deshalb könnten die offiziellen Daten trügerisch sein.
Trotz vieler Corona-Infektionen in Kombination mit saisontypischen Unfällen auf der Piste kämen die Spitäler momentan noch klar: «Da wie gesagt die meisten Touristen eher jung und gesund sind, ist der Einfluss auf die Spitäler bislang gering.»
Impfung gegen Coronavirus beste Prävention
Falls jedoch plötzlich viel mehr Menschen einen Platz auf einer Intensivstation benötigten, könnte es schnell zu einer Überlastung kommen. Beste Prävention sei nach wie vor die Impfung, heisst es beim Kanton Wallis: «Der Impfschutz reduziert vor allem bei Geboosterten die Wahrscheinlichkeit, je einen solchen Platz zu benötigen.»
Auch im Kanton Graubünden ist es bislang noch nicht zu einer Überlastung der Spitäler wegen Corona und Skiunfällen gekommen. Seit etwa einer Woche sinken nämlich hier die Infektionszahlen mit dem Coronavirus wieder. Dasselbe gilt für die Hospitalisierungen.
«Ausserkantonale Feriengäste werden in der Regel in ihrem Wohnkanton betreut», heisst es auf Anfrage beim Kanton Graubünden. Dies sei mit ein Grund, weshalb die Spitäler trotz höherer Mobilität in der Skisaison gut mit der Lage zurechtkämen.