Coronavirus: So teuer sind die Skeptiker-Demos für die Stadt Bern
In den letzten Wochen ist es in Bern immer wieder zu Demos gegen die Massnahmen des Coronavirus gekommen. Nun macht die Stadt Schätzungen, wie viel sie kosten.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei den Skeptiker-Demos in Bern ist die Polizei jeweils mit einem Grossaufgebot vor Ort.
- Der hohe Ressourcenbedarf drückt auch aufs Portemonnaie der Stadt Bern.
- Rund 360'000 Franken wurden schätzungsweise für drei Demos Anfangs September ausgegeben.
Immer wieder wird in letzter Zeit in Bern gegen die Massnahmen des Coronavirus demonstriert. Jeweils am Donnerstag treffen sich Skeptiker in der Bundesstadt, um gegen die Zertifikatspflicht Stimmung zu machen.
Dabei ist vor allem die Berner Polizei gefordert: Bei den letzten drei Demos stand sie mit einem Grossaufgebot im Einsatz. Meistens kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen mit den Demonstranten. Diverse Wegweisungen und Verzeigungen sind häufig die Folge.
Und die Grosseinsätze hinterlassen bei den Behörden Spuren: Um die Belastungsspitzen zu bewältigen, müssen während den Kundgebungen verschiedene Polizeiposten geschlossen werden.
Coronavirus: Über 350'000 Franken für drei Demos
Nebst dem grossen personellen Ressourcenbedarf drücken die Skeptiker-Demos auch aufs Portemonnaie der Behörden.
Zwar würden für solche Kundgebungen keine Polizeiressourcen eingekauft, da die Stadt Bern über einen Ressourcenvertrag mit der Kantonspolizei verfügt. «Der Polizeiaufwand ist im pauschalen Ressourcenvertrag enthalten, weshalb wir auch nicht über Zahlen einzelner Polizeieinsätze verfügen», erklärt Generalsekretär Martin Albrecht.
Trotzdem könne eine Schätzung für die Kosten der drei ersten Corona-Demos Anfang September gemacht werden: «Wir schätzen die verursachten Polizeikosten an diesen Kundgebungen auf 360'000 Franken», sagt Albrecht.
Zwei grosse Kundgebungen nicht Teil der Kosten-Schätzung
Darin einbezogen sind unter anderem die Kosten für die Mega-Demo am 16. September, als die Polizei einen möglichen «Sturm aufs Bundeshaus» verhindert hatte. Die zwei jüngsten Protestaktionen der Corona-Skeptiker sind hingegen nicht Teil der Kosten-Schätzung.
Zudem seien in den Hochrechnungen der Kosten ausschliesslich die im Einsatz gestandenen Mitarbeitenden der Kantonspolizei Bern enthalten. Der Aufwand für die Vor- und Nachbearbeitung sei indes nicht berücksichtigt.
Ausserdem wird von Seiten der Stadt betont, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch keine vollständigen Daten genannt werden können: «Die Auswertung und Abrechnung für den Monat September ist bei der Kantonspolizei noch nicht abgeschlossen», so Albrecht.