Coronavirus: So unterscheidet man es von der Grippe
Die nächste Grippe-Saison kommt bestimmt. Doch wie stellt man fest, ob man «nur» Grippe hat, oder zum Coronavirus Test sollte?
Das Wichtigste in Kürze
- Ab Herbst werden immer mehr Patienten mit Grippe in den Corona-Testzentren auftauchen.
- Die Symptome beider Erkrankungen gleichen sich stark, den Testzentren droht Überlastung.
- Ohne Test ist eine Unterscheidung nur bei bestimmten Anzeichen möglich.
Die Abkühlung der letzten Tage gemahnt uns daran, dass die Temperaturen bald noch weiter sinken. Damit steigt auch die Zahl derer wieder an, die an der «echten» Grippe erkranken, lies: statt Coronavirus ein Influenzavirus einfangen. Die Sorge der Fachleute ist, dass im Winter die Corona-Testzentren voller Grippe-Patienten sein werden. Denn die Symptome beider Krankheiten sind sehr ähnlich.
Gleiche Symptome bei Grippe und Corona
Solche «falschen» Corona-Verdachtsfälle würden aber die personellen Ressourcen und die Zahl der verfügbaren Testkits arg strapazieren. Entsprechend wird empfohlen, dass sich möglichst viele Personen im Vornherein gegen Grippe impfen lassen. Dann müsste man sich in Spitälern & Co. primär nur mit einer Krankheit rumschlagen.
Denn perfiderweise sind die Viren zwar nur sehr entfernt verwandt, haben beim Krankheitsbild aber fast nur Gemeinsamkeiten. Fieber, trockener Husten, aber auch Abgeschlagenheit und Glieder, Kopf- und Halsschmerzen können sowohl auf Corona wie auf Grippe hindeuten. Beide Erkrankungen können Lungenentzündungen zur Folge haben.
Niesen ist eher selten, deutet eher auf Grippe (oder eine Erkältung) hin, Schnupfen ist dagegen bei Corona häufiger. Magen-Darm-Probleme sind ebenfalls die Ausnahme, aber, man ahnt es: Bei beiden Viren.
Coronavirus: Der kleine Unterschied
Es gibt aber ein paar wenige Anzeichen, die Grippe und Coronavirus von einander abheben. Einerseits der Krankheitsverlauf, denn eine Grippe legt einem üblicherweise schlagartig flach. Innert Stunden entwickeln Grippe-Patienten hohes Fieber und fühlen sich sehr krank.
Das Coronavirus schleicht sich dagegen langsam an. Über mehrere Tage verteilt wird man kränker und kränker. Der Verlauf kann aber je nach Person sehr verschieden sein, mit zum Teil nur leichten Symptomen. So taugt dieses Kriterium nur bedingt als Unterscheidungsmerkmal.
Eindeutiger ist das ungewöhnlichste der Corona-Symptome: Der Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn. Typisch Corona – aber nicht bei allen Patienten vorhanden.
Entweder/Oder – oder beides gleichzeitig?
Vor allem im späteren Winter, wenn die Grippe-Welle üblicherweise auf Epidemie-Stufe ankommt, sind Kontakte mit beiden Viren nicht unwahrscheinlich. Beide besiedeln die Atemwege – stehen sie also in Konkurrenz und behindern sich gegenseitig? Leider nein. Eine sogenannte «Superinfektion» ist nicht ausgeschlossen, mit entsprechend schwererem Krankheitsverlauf.
Auch aus diesem Grund empfehlen Mediziner die Grippe-Impfung. Noch besser wäre natürlich eine Impfung gegen Covid-19. Vorläufig ist aber nur ein einziges solches Produkt zugelassen. Nicht bei uns, sondern in Russland – im Schnellverfahren, unter Protest von Fachleuten und der WHO.
