Coronavirus: Spätfolgen laut Task Force erst in Jahren ersichtlich
Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstag veröffentlichte die Task Force ihren aktuellen Wissensstand zur Pandemie.
- Die Langzeitfolgen von Corona-Erkrankten werden erst in mehreren Jahren aufgedeckt.
Am Donnerstag veröffentlichte die Task Force ihren Policy Brief zum aktuellen Wissensstand über das Coronavirus. Wie gross die Wahrscheinlichkeit ist, als Covid-19-Erkrankter Intensivpflege zu benötigen oder gar zu streben, hänge mit folgenden Faktoren zusammen.
«Das Alter ist ein konsistent nachgewiesener Prognosefaktor für schwere Erkrankungen», schreibt die Task Force in ihrem Brief. Die Sterbewahrscheinlichkeit von unter 20-Jährigen liegt bei 0,001 Prozent. Bei über 80-Jährigen ist die Sterbewahrscheinlichkeit grösser als 10 Prozent.
Nicht nur Alter ausschlaggebend
Auffällig ist, dass Männer eine 25 prozentige höhere Chance haben ins Spital eingeliefert zu werden als Frauen. Zudem hat das männliche Geschlecht eine 60 prozentige höhere Chance, Intensivpflege zu benötigen oder an einer Infektion zu sterben.
Neben dem Alter spielt zudem noch der Faktor Vorerkrankungen eine Rolle. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht sowie chronische Atemwegserkrankungen sind alle mit einer höheren Wahrscheinlichkeit von Intensivpflege verbunden.
Weiter erwähnt die Task Force folgendes: «Medikamente wie Dexamethason und Remdesivir könnten sich auf Anzahl der Einweisungen auf die Intensivstation und der Todesfälle auswirken.» Bei diesen heterogenen Studienergebnissen bestehe jedoch eine wesentliche Unsicherheit, da sie in vielen Ländern mit sehr unterschiedlichen Gesundheitssystemen durchgeführt wurden.
Langzeitfolgen bei Infektion mit Coronavirus
61 Prozent aller schwer an Corona erkrankten Patienten berichten rund einen Monat nach Spital-Austritt noch immer von einem eingeschränkten Gesundheitszustand. Die meistgenannten Beschwerden sind Atemnot und übermässige Erschöpfung.
Die Task Force hält aber fest, dass Defizite nach der Spital-Entlassung den Erwartungen der Erkrankten entsprechen. Diese Defizite dürfen nicht den Langzeitfolgen zugeschrieben werden.
Bisher ist bekannt, dass Coronaviren Spätfolgen verursachen können. Überlebende der SARS-1 und MERS-Epidemie litten ein Jahr nach Ablauf der Krankheit an Einschränkungen ihrer Lungenfunktion. Diese betrug zwischen 11 und 45 Prozent, nebenbei klagten sie über eine eingeschränkte Lebensqualität.
Prinzipiell hängen die Spätfolgen des Coronavirus mit dem Schweregrad der Krankheit und Begleitkrankheiten zusammen. Die Task Force ist sich aber bewusst, dass sich viele Fragen bezüglich der Langzeitfolgen erst in den nächsten Jahren klären lassen.