Coronavirus: Swissmedic meldet 862 Fälle von Impfnebenwirkungen

Stéphanie Hofer
Stéphanie Hofer

Bern,

Swissmedic hat erneut die Anzahl unerwünschter Nebenwirkungen von Impfungen gegen das Coronavirus ausgewertet. 862 Meldungen gab es bis zum 23. März.

Coronavirus Impfung
Der Impfstoff von Moderna wird vorbereitet, um die letzten Senioren in den Pflegeheimen des Kantons Aargau mit dem Impfstoff gegen das Coronavirus zu impfen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Swissmedic hat die Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Corona-Impfung ausgewertet.
  • 862 Meldungen kamen demnach bis zum 23. März zusammen.
  • Bis am 11. März waren 597 Fälle von unerwünschten Nebenwirkungen aufgetreten.

Bei der grössten Impfaktion der Schweizer Geschichte sind bis zum 23. März 862 Meldungen unerwünschter Nebenwirkungen im Bezug auf das Coronavirus registriert worden. 263 Fälle gelten dabei als schwer.

Dies teilt Swissmedic heute mit. Bis zum 11. März waren 597 Fälle von unerwünschten Nebenwirkungen aufgetreten.

Die Meldungen bestätigen dabei das aus den Zulassungsstudien bekannte Nebenwirkungsprofil. «Sie geben bisher keine Hinweise auf neue Sicherheitsprobleme», schreibt Swissmedic.

pfizer
Leere Biontech-Pfizer-Impfampullen. - AFP

460 Meldungen beziehen sich dabei auf den Impfstoff Pfizer/Biontech und 393 auf denjenigen von Moderna. In neun Fällen wurde der Impfstoff nicht spezifiziert.

Gemäss Informationen des BAG wurden bis einschliesslich 21. März 2021 etwa 1,25 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus in der Schweiz verabreicht. Etwa 466’000 Personen wurden vollständig geimpft, erhielten also bereits auch die zweite Dosis.

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67,9 Prozent der Meldungen bezog sich auf Frauen, in 28,2 Prozent der Fälle waren Männer betroffen. Bei weiteren 3,9 Prozent wurde das Geschlecht nicht angegeben.

Die Betroffenen waren im Mittel 64,4 Jahre alt, wobei 42,7 Prozent über 75 Jahre alt waren. In den 263 als schwerwiegend eingestuften Fällen lag das mittlere Alter bei 70,6 Jahren.

Betroffene klagten bei Impfung gegen Coronavirus oft über Fieber

Die am häufigsten gemeldeten Reaktionen waren Fieber, Luftnot, Überempfindlichkeit oder anaphylaktische Reaktionen. Weiter gab es aber auch Meldungen über Erbrechen, Schwindel, Kopfschmerzen und Herpes Zoster Reaktivierung.

Fieber Grippe Coronavirus
Die am häufigsten gemeldete Reaktion nach einer Impfung gegen das Coronavirus war Fieber. - Keystone

Bei den unerwünschten Nebenwirkungen nicht mitgezählt werden jene Reaktionen des Körpers auf die Impfung, die bereits bekannt sind.

Dazu gehören zeitweilige Schmerzen und Schwellung an der Injektionsstelle – auch Covid-Arm genannt. Ausserdem Müdigkeit, Schüttelfrost, Fieber, Kopf- sowie Muskel- und Gelenkschmerzen.

Welcher Impfstoff gegen Coronavirus genau welche Reaktionen auslöst, kann nicht ausgewertet werden

Welcher Impfstoff jedoch welche Reaktionen eher auslöst, das kann Swissmedic nicht präzisieren. «Da wir keine genauen Zahlen haben, wie viel von welchem Impfstoff tatsächlich verabreicht wurde, können dies im Moment kaum auswerten.» Das sagt Mediensprecher Lukas Jaggi zu Nau.ch.

moderna corona covid arm
Der Moderna-Impfstoff gegen das Coronavirus kann einen sogenannten «Covid-Arm» hervorrufen. - Keystone / Instagram

Aber: «‹Den Covid-Arm› gibt es tatsächlich in unseren Meldungen häufiger bei Moderna. Bei allen anderen Reaktionen können gestützt auf Pharmacovigilance-Daten bisher keine Vergleiche gezogen werden.»

In 37 der schwerwiegenden Fälle sind die Personen in unterschiedlichem zeitlichen Abstand zur Impfung gestorben. Die Verstorbenen waren im Durchschnitt 84 Jahre alt und hatten mehrheitlich schwere Vorerkrankungen. Wie Swissmedic schreibt, führten unabhängig von den Impfungen auftretende Erkrankungen zum Tod. Trotz einer zeitlichen Assoziation gibt es in keinem Fall konkrete Hinweise, dass die Impfung die Ursache für den Todesfall war.

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