Coronavirus: Trychler belagern Haus vom Gemeindepräsident Gommiswald

Antun Boskovic
Antun Boskovic

Gaster,

Die Wirtin des Gommiswalder Restaurants Älpli hatte mehrfach gegen Auflagen zum Coronavirus verstossen. Trychler demonstrierten nun gegen ihren Patent-Entzug.

Freiheitstrychler Coronavirus
Freiheitstrychler an einer Demonstration gegen die Corona-Massnahmen in Zürich am Samstag, 8. Januar 2022. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Gommiswald SG wurde einer Wirtin das Patent wegen Corona-Verstössen entzogen.
  • Am Samstag demonstrierten deswegen Freiheitstrychler und Corona-Skeptiker vor Ort.
  • Beim Haus des Gemeindepräsidenten legten sie eine Grabkerze vor die Tür.

Vor rund einem Jahr fand im Restaurant Älpli in Gommiswald SG während des Corona-Lockdowns ein Fest statt. Gut 90 Gegner der Massnahmen gegen das Coronavirus nahmen damals daran teil. Obwohl die Polizei Bussen verteilte, löste sie das Fest wegen der Verhältnismässigkeit nicht auf.

Seither kam es zu etlichen Gerichtsprozessen sowie erneuten Verstössen gegen die Auflagen zum Coronavirus durch die Restaurantbetreiber. Ende März entzog dann der Gemeinderat als Konsequenz der «Älpli»-Wirtin das Patent.

Als Reaktion darauf marschierten letzten Samstag rund 250 Corona-Skeptiker zum Haus des Gemeindepräsidenten Peter Hüppi. Angeführt wurde der Demonstrationszug von einer Gruppe Freiheitstrychler. Eigentlich wollten sie dabei Hüppi wegen des «Älpli»-Entscheids zur Rede stellen. Doch dieser war zu diesem Zeitpunkt gar nicht zu Hause.

Coronavirus: Demonstranten legen Grabkerze vors Haus

Die Demonstrierenden sollen zudem eine Grabkerze vor Hüppis Haus gelegt haben. «Die Aktion macht betroffen, wegen meiner Familie und meines privaten Umfelds. Das hat letztlich nichts mit meinem Amt als Gemeindepräsident zu tun», sagt Hüppi am Montag im Interview mit TVO. Zudem sei der Entzug des Patents fürs «Älpli» ja nicht sein Entscheid, sondern ein «demokratischer Entscheid des Gemeinderats» gewesen.

Wie finden Sie die Aktion vom Samstag?

Die Wirtin selbst habe beim Demonstrationszug am Samstag nicht mitgemacht, wie sie sagt. Sie hatte bereits angekündigt, gegen den Entscheid Einspruch erheben zu wollen. Laut dem TV-Sender sollen vor allem Menschen, die nicht aus Gommiswald sind, an der Kundgebung teilgenommen haben.

Hüppi mache sich keine Sorgen wegen der Demonstranten, auch wenn es eine «radikale Gruppierung» sei: «Ich glaube an unsere Demokratie und unser System in der Schweiz.» Er glaube, dass sich die Verhältnismässigkeit am Ende durchsetzen werde. Auf rechtliche Schritte wolle er verzichten.

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