Coronavirus: Viele Clubbesitzer hoffen auf Tages-Partys
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer Nachtclubs dürfen am 6. Juni wieder öffnen.
- Viele Vorgaben und vor allem erforderliche Präsenzlisten machen ihnen das Leben schwer.
- Gewisse setzen deshalb nun auf Partys und Konzerte im Freien, andere verzichten ganz.
Am 6. Juni kehrt nach dem Coronavirus langsam wieder Normalität in der Schweiz ein. Kinos, Zoos, Theater und auch Nachtclubs dürfen wieder öffnen.
Was toll klingt, ist gar nicht so einfach umzusetzen. Denn: Vorgabe ist, dass die Clubs Anwesenheitslisten führen. Dies, weil Abstandhalten beim Tanzen nur schwer einzuhalten ist.
Wegen Coronavirus vier Quadratmeter pro Person
Grundsätzlich sollten laut Bundesamt für Gesundheit BAG bei Stehveranstaltungen pro Person mindestens vier Quadratmeter zur Verfügung stehen. Schliessen müssen die Discos wegen des Coronavirus ausserdem – wie auch Bars und Pubs – vorläufig um Mitternacht.
Pro Abend sind zudem nicht mehr als 300 Einritte erlaubt. «Die neue Regelung des Bundesrats ist im Bezug auf Partys aus meiner Sicht recht schwammig.» Das sagt Camil Schmid vom Berner Kollektiv Mosaik. «Die 300-Personen-Regel ist aktuell wahrscheinlich eher für Bankette, welche sitzend stattfinden, ausgelegt.»
Man sei daran, gewisse Konzepte zu verfeinern und Projekte aufzugleisen. Immerhin: «Personalisierte Tickets könnten wir rein theoretisch ausstellen.»
Könnte es deshalb auch sein, dass dieser Sommer als Day-Dance-Sommer in die Geschichte eingeht? «Hoffen wirs!», so Schmid.
Für spezielle Tanzerlebnisse ist auch Fraktion Tanz bekannt. Das Kollektiv aus der Bundesstadt wird unter den momentanen Bedingungen keine Partys durchführen. «Sie sind nicht attraktiv für uns. Normalerweise organisieren wir Anlässe ab 1500 Personen», sagt Kollektiv-Mitglied Max Fischer.
Die Nachfrage an Day Dances wäre aus seiner Sicht aber sicher riesig. «Wir haben die Hoffnung, dass es vor Ende August weitere Lockerungen gibt. Dann analysieren wir die Situation neu.»
Luzerner Schüür erachtet Partys mit 300 Leuten wegen Coronavirus als zu früh
Das Luzerner Konzerthaus Schüür, das normalerweise auch rauschende Partys anbietet, setzte auch in der Vergangenheit schon auf Partys am Tag. «Anlässe mit 300 Personen drinnen, wobei der Konsum nur sitzend geschehen darf, erachten wir als zu früh.» Das sagt Geschäftsleiter Marco Liembd.
Aber: «Ab dem 6. Juni legen wir los mit Konzerten im Garten.»
Auch draussen ist zurzeit im Berner Bierhübeli der Biergarten offen. Genaueres über Partys wurde soll demnächst kommuniziert werden. Wie der Club am Mittwoch auf Facebook schrieb, begrüsst er die Absichten des Bundesrates zur schrittweisen Rückkehr in die Normalität. Normalerweise ist das Bierhübeli eine der schweizweit bekanntesten Lokale für Konzerte und Partys.
Fest steht: Diskutiert werden, muss punkto Nachtleben wohl noch viel. In Zürich beabsichtigen die Clubs nun, dies gemeinsam mit der Bar & Club Kommission Zürich zu diskutieren. «So, dass für alle genau dasselbe gilt und niemand aus der Reihe tanzt», lässt ein Club auf Anfrage verlauten.