Coronavirus: Walliser Ärzte erhalten Drohbriefe von Impfgegnern

Noëlle Schnegg
Noëlle Schnegg

Sion,

Walliser Ärzte, die Impfungen gegen das Coronavirus verabreichen, stehen unter Beschuss. Sie erhielten anonyme Drohbriefe von Impfgegnern.

Coronavirus
In den verschickten Briefen drohen die Impfgegner mit einer Strafanzeige gegen die Ärzte. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Neuerdings gehen Impfgegner nicht nur auf die Strasse, sie verschicken auch Drohbriefe.
  • Mehrere Walliser Ärzte, die Corona-Impfungen verabreichen, erhielten anonymen Briefe.
  • Die Behörden reagierten auf die Drohbriefe, strafrechtliche Schritte folgen aber nicht.

Seit dem 28. Dezember 2020 impft der Kanton Wallis gegen das Coronavirus. Auch Hausärzte oder Ärzte in der Region dürfen die Impfung verabreichen.

Neben der Dosen-Knappheit und den Lieferengpässen müssen sich mehrere Walliser Ärzte mit einer weiteren Unannehmlichkeit auseinandersetzen: Sie erhalten anonyme Drohbriefe von einem Kollektiv gegen Corona-Impfungen, wie der «Walliser Bote» schreibt.

Coronavirus: Verschwörer drohen mit Strafklagen

Darin droht das «Kollektiv von Gegnern gegen eine experimentelle Impfung bei Menschen» mit Strafklagen gegen die Ärzte. Gemäss der Zeitung argumentieren sie mit Verschwörungstheorien.

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Eine Frau wird in einem Impfzentrum in Sion VS gegen das Coronavirus geimpft. - keystone

Kantonsarzt Christian Ambord und die Ärztegesellschaft verurteilen die verschickten Briefe. Laut Ambord treffe die Ärzte keine Haftung, wenn sie sich an die Regeln halten.

Die Haftbarkeitsfrage bei der Impfung gegen das Coronavirus wurde in Hausarztpraxen korrekt geklärt. Das versichert auch Monique Lehky Hagen von der Ärztegesellschaft gegenüber dem «Walliser Bote». Sie findet die Drohungen gegen die Ärzte «inakzeptabel».

«Behördlich empfohlen»

In Absprache mit der Dienststelle für Gesundheit habe die Ärztegesellschaft Informations-Mails an die Walliser Ärzteschaft verschickt. Darin steht, dass es sich bei der Impfung «sehr wohl um eine behördlich empfohlene Impfung handelt». Trotzdem würden zurzeit keine weiteren Schritten gegen die anonymen Schreiber der Briefe unternommen.

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