Coronavirus: Wie reagiere ich, wenn mein Kind im Tram hustet?

Jochen Tempelmann
Jochen Tempelmann

Zürich,

Wer in Zeiten des Coronavirus im ÖV hustet, kann damit schnell anecken. Doch was sollen Eltern tun, wenn das Kind Husten hat?

Coronavirus Kinder ÖV Zug
Ein Kind in einem Tram in Zürich. Wenn es hustet, kann das für Eltern unangenehme Konsequenzen haben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein hustendes Kind kann im ÖV für unangenehme Situationen sorgen.
  • Ist der Corona-Verdacht widerlegt, ist ein einfacher Kinderhusten jedoch kein Problem.
  • Ein Kinderarzt gibt Tipps, um negative Reaktionen anderer Fahrgäste zu verhindern.

Das Coronavirus hat neue Verhaltensmuster geschaffen. Viele haben es wohl schon erlebt: Wenn in der Öffentlichkeit plötzlich ein Hustenreiz auftritt, kann das zu peinlichen Situationen führen.

Erwachsene sind mit den Verhaltensregeln bestens vertraut – und werden sich das Husten wohl meistens bis zur nächsten Haltestelle verkneifen. Schwieriger ist es für Eltern: Kinder haben häufiger Husten, der oft harmlos ist. Dennoch kann ein hustendes Kind im Zug unangenehme Blicke auf sich ziehen. Der Kinderärzte-Verband gibt Tipps.

PCR-Tests auch für Kinder

Klar ist: Ehe man nicht weiss, ob ein hustendes Kind sich mit dem Coronavirus infiziert hat, gelten die üblichen Vorsichtsmassnahmen. Eine erste Abklärung kann mit der vom BAG zur Verfügung gestellten Internetseite «coronabambini.ch» durchgeführt werden: Hier findet sich ein Fragebogen zur Beurteilung der Symptome bei Kindern.

Coronavirus Bus Tram Kind
Eine Mutter steigt mit ihrem Kind in einen Bus. - Keystone

Wenn der Kinderarzt keine andere Diagnose feststellt, sollten symptomatische Kinder auf das Coronavirus getestet werden. Bei Kindern über sechs Jahren gilt das gleiche Vorgehen wie bei Erwachsenen, es werden jedoch PCR-Speicheltests empfohlen.

Kleinere Kinder unter sechs Jahren haben oft Mühe, eine Speichelprobe abzugeben. Der Leitfaden von BAG und «Kinderärzte Schweiz» empfiehlt, das Vorgehen beim Test mit dem Kinderarzt abzuklären.

Test aufs Coronavirus negativ – was nun?

Angenommen, der Test bleibt negativ und das Kind ist abgesehen vom Husten nicht krank: Dann darf ein Kind wieder an allen Aktivitäten teilnehmen. Doch die unangenehmen Blicke in der Öffentlichkeit bleiben.

Coronavirus Maske ÖV
Ein Kind trägt eine Schutzmaske gegen das Coronavirus. (Symbolbild.) - Pixabay

Marc Sidler, Kinderarzt und Präsident des Verbands «Kinderärzte Schweiz», gibt Tipps: «Ist das Kind wirklich erkältet und hustet, sollte man versuchen, den ÖV zu meiden, auch wenn es negativ getestet ist. Wenn dies nicht geht, sind die normalen Verhaltensmassnahmen beachten.»

Maske im ÖV auch für Kinder

Das bedeutet in den meisten Fällen: Maske tragen. Zwar hat das BAG Kinder unter 12 Jahren von der Maskenpflicht ausgenommen. Der Kinderarzt wendet jedoch ein: «Es spricht nichts dagegen, dass ein Kind unter 12 eine Maske trägt; im Gegenteil.»

Coronavirus Schutzmaske Kind
Mutter und Kind mit Corona-Maske. - AFP

Kinder ab sechs Jahren hätten meist keine Probleme mit dem Tragen einer Maske, erklärt Sidler. «Unter dem Kindergartenalter ist es in der Regel nicht machbar, weil das Kind die Maske nicht gut akzeptiert.»

Des Weiteren sollten Eltern ihren Kindern beibringen, sich beim Husten von anderen Menschen abzuwenden. Hustet ein Kind so in die Maske, dürften viele Mitfahrende deutlich weniger empfindlich reagieren.

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Kommentare

User #1466 (nicht angemeldet)

Meine Eltern brachten mir sehr früh bei, in die Armbeuge zu Husten. Das kann man bereits mit 2 Jahren anfangen zu trainieren. Bis es dann gänzlich sitzt dauert es natürlich. Kinder sind lernfreudig. Ich war jeweils stolz wie ein König wenn ich ohne Hinweis an das Dankesagen gedacht habe und meine Eltern mich dafür lobten. Das wichtigste ist das Vorleben durch die Bezugspersonen. Kinder ahmen gerne Erwachsene nach.

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