Coronavirus: Wie vertragen sich Medikamente mit der Impfung?
Medikamente kurz vor oder nach der Impfung gegen das Coronavirus einnehmen. Wie verträgt sich das? Nau.ch frägt nach.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer wieder gibt es Personen, die kurz vor oder nach der Corona-Impfung Medis einnehmen.
- Angeblich könne dies gewisse Gefahren mit sich bringen.
- Eine Ärztin vom Inselspital Bern gibt Entwarnung.
Die Schweizer Impfkampagne gegen das Coronavirus nimmt Fahrt auf: In vielen Kantonen können sich mittlerweile alle erwachsenen Personen für die Impfung anmelden.
Der immer grösser werdende Zugang bringt auch viele Fragen mit sich. So gibt es vereinzelt Personen, die aus Angst vor Nebenwirkungen kurz vor oder nach der Impfung Medikamente einnehmen.
Angeblich soll dies in bestimmten Fällen nicht unproblematisch sein. So empfiehlt beispielsweise die US-amerikanische Gesundheitsbehörde keine Einnahme von fiebersenkenden Mitteln unmittelbar vor und nach der Impfung.
Schmerzmedis bei Corona-Impfung kein Problem
Was hat es damit auf sich? Kann die Einnahme von bestimmten Medikamenten kurz vor oder nach der Corona-Impfung tatsächlich zu Komplikationen führen? Eine Ärztin vom Berner Inselspital klärt auf.
«Grundsätzlich gibt es keine Kontraindikationen gegen die Covid-19-Impfung – auch keine medikamentösen», sagt Dr. med. Cornelia Staehelin, stellvertretende ärztliche Leiterin des Impfzentrums auf dem Inselcampus.
Ausgenommen seien Personen, die eine schwere Allergie gegen eine Substanz im Impfstoff haben. «Das sind Personen, die jemals eine Anaphylaxie erlitten haben oder einen sogenannten EpiPen besitzen, ein Autoinjektor, der zur Notfallbehandlung dient. Diese sollen sich vorabklären lassen», meint Staehelin.
Impfung gegen das Coronavirus: Paracetamol bei starken Nebenwirkungen
Zudem empfiehlt die Ärztin, dass Kortison nicht eingenommen werden sollte, sofern es nicht zwingend gebraucht wird. Wenn möglich sollte das Hormon mindestens zwei Wochen vor bis zwei Wochen nach der Impfung gemieden werden.
Aber Staehelin mahnt auch: «Es soll niemand Medikamente absetzten, die wegen einer Grundkrankheit zwingend gebraucht werden. Wir können sie trotzdem impfen», so die Ärztin für Infektiologie.
Wer nach der Impfung gegen das Coronavirus starke Nebenwirkungen spürt, könne allenfalls Paracetamol einnehmen. Dabei sollte aber darauf geachtet werden, dass die maximale Dosierung von zwei Gramm in 24 Stunden nicht überschritten wird.
Aber Achtung: Leichte Nebenwirkungen sind in der Regel nach wenigen Tagen vorbei und müssen nicht mit Medikamenten behandelt werden. Falls die Nebenwirkungen nach einigen Tagen schlimmer werden sollten, empfiehlt das BAG, einen Arzt aufzusuchen.