Coronavirus: Zahlen gehen zwei Wochen nach Lockerung zurück
Zwei Wochen nach dem letzten Lockerungsschritt zeigt der Fallzahlen-Trend des Coronavirus abwärts. Doch nicht alle Corona-Zahlen zeigen nach unten.
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizweit sind die Fallzahlen im Vorwochen-Vergleich um 16,5 Prozent zurückgegangen.
- Zürich verzeichnet ganze 25 Prozent weniger Infektionen als zuvor.
- Einzig auf den Intensivstationen ist die Entspannung nicht erkennbar.
Heute Montag vor zwei Wochen durften die Restaurants ihre Terrassen wieder öffnen. Der Lockerungsschritt beinhaltete ausserdem die Wiedereröffnung von Kinos und Museen. Viele sahen den Beschluss des Bundesrats damals kritisch und befürchteten ein erneutes Ansteigen der Fallzahlen.
Zwei Wochen später widersprechen die Zahlen der Befürchtung einer erneuten Fall-Zunahme: Im Vergleich zur Vorwoche sanken die Infektionszahlen schweizweit deutlich um 16,5 Prozent. Doch nicht alle Pandemie-Indikatoren zeigen den Abwärtstrend.
Abwärtstrend des Coronavirus in 23 Kantonen
Lediglich drei Kantone verzeichneten im Vergleich zur Vorwoche keinen Rückgang der registrierten Infektionen: In Luzern und Glarus blieben die Infektionszahlen stabil. Appenzell Innerrhoden vermeldet zum zweiten Mal in Folge einen deutlichen Anstieg. Im Kanton mit lediglich 16'000 Einwohnern sind die Infektionszahlen jedoch grossen Schwankungen ausgesetzt.
Besonders deutlich gingen die Infektionszahlen in Zürich zurück: Es wurden etwa 25 Prozent weniger Infektionen registriert als in der Vorwoche. Auch in Bern sank die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus um zehn Prozent. Das Tessin verzeichnete einen Rückgang von 28 Prozent. Damit ist der Südkanton wieder unter die Marke von 100 wöchentlichen Infektionen pro 100'000 Einwohner gesunken.
Uri, wo nur wenige zusätzliche Massnahmen zur Eindämmung des Ausbruchs beschlossen wurden, verzeichnet leicht sinkende Zahlen. Die 7-Tage-Inzidenz liegt jedoch weiterhin bei über 500 Fällen pro 100'000 Einwohner. Bern (105) liegt nur noch knapp über der Hunderter-Marke.
Am seit Monaten vorherrschenden Zahlen-Gefälle zwischen den Sprachregionen ändert sich wenig: Die Zahlen in der Deutschschweiz bleiben im Schnitt leicht unter den Werten der Romandie.
Intensivstations-Belegung unverändert
Die Zahlen dürften Grund für ein leichtes Aufatmen sein – zu tief Luft holen sollte man jedoch nicht: Der Rückgang der Infektionen zeigt sich noch nicht in den Spitälern. Die Intensivstationen, wo das Coronavirus als Erstes für Engpässe sorgt, sind derzeit zu 28 Prozent mit Covid-19-Patienten belegt.
Die Intensivstationen zeigen sogar noch einen leichten Aufwärtstrend: Vor einer Woche waren sie zu 27,3 Prozent mit Covid-Patienten belegt. Da die Spitaleinlieferungen den Infektionen mit einiger Verzögerung folgen, dürfte die Zahl jedoch auch bald wieder sinken.
Mit der aktuellen Zahlen-Entwicklung dürfte sich der Bundesrat in seinem Lockerungs-Kurs bestätigt fühlen. Sollte das Infektionsgeschehen weiter zurückgehen, könnte der Bundesrat schon bald weitere Lockerungsschritte bekannt geben.