Credit Suisse: Nur 1 Prozent der Vermögensbasis verloren
Die Credit Suisse hat nach dem Geldabzug nur 1 Prozent der Vermögensbasis verloren. Für Betroffene des Stellenabbaus gäbe es gute Entschädigungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Gemäss Schweiz-Chef Helfenstein ist die Credit Suisse in der Schweiz profitabel.
- Die Bank habe nach dem Geldabzug nur 1 Prozent der Vermögensbasis verloren.
- Die Angestellten seien nicht demotiviert, sondern nach dem schwierigen Jahr teils müde.
Laut Schweiz-Chef André Helfenstein hat die Credit Suisse nur wenig seiner Vermögensbasis verloren. Eine geringe Anzahl Kundinnen und Kunden der Credit Suisse (CS) hätten ihre Konten nach dem Geldabzug auch wirklich geschlossen. «Wir haben insgesamt 1 Prozent unserer Vermögensbasis verloren», so Helfenstein im Interview mit der «SonntagsZeitung».
Die CS sei in der Schweiz profitabel. Nach den ersten neun Monaten dieses Jahres liege ein Vorsteuergewinn von über 1,2 Milliarden Franken vor, so Helfenstein. Weder eine Aufteilung der Bank in einen Schweizer und einen internationalen Teil noch der Verkauf des Privatkundengeschäfts und des Asset-Managements stünden zur Debatte.
Er verstehe, dass nach dem Einstieg der Saudi National Bank als neuer Grossaktionärin manche die «kulturelle Übereinstimmung» infrage stellten, sagte Helfenstein. «Wir müssen jedoch mit unserer vermeintlichen moralischen Überlegenheit vorsichtig sein.» Ein Grossteil der Wirtschaft basiere auf Öl. «Unser Wohlstand ist also insgesamt eng mit diesen Ländern verknüpft», so Helfenstein.
Credit Suisse: Entlassene sollen bis 12 Monate Lohn erhalten
Bei den 2000 Stellen, die in der Schweiz wegfallen sollen, spiele das Alter keine Rolle. «Wir diskriminieren nicht, und wenn es um Stellenabbau geht, spielt nur die Art der Arbeitsplätze eine Rolle», so Helfenstein. «Die Stellen, die in der Schweiz abgebaut werden, betreffen weniger das Kundengeschäft, das heisst die Vermögensverwaltung, das Retailbanking, die Firmenkunden und das institutionelle Kundengeschäft.»
Je nach Mitarbeiter sollen die Betroffenen sieben bis zwölf Monate ihren Lohn erhalten. Frühpensionierungen seien ab 58 Jahren möglich, sagte Helfenstein.
Bei den Mitarbeitenden will er nichts von Demotivation wissen, «sondern eher von einem gewissen Grad an Müdigkeit und manchmal auch von Frustration.» Die Bank habe ein sehr schwieriges Jahr hinter sich.