Dank Spenden den Teufelskreis der Kinderarbeit durchbrechen
Bereits vor der Corona-Pandemie waren Millionen Kinder gezwungen, zu arbeiten. Nun wird diese Zahl stark steigen, durch Spenden soll dem Einhalt geboten werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Bereits vor der Corona-Krise verrichteten 152 Millionen Kinder teils schwere Arbeiten.
- Diese Zahl steigt aufgrund der Krise und den finanziellen Problemen, die sie mitbringt.
- Durch Spenden soll den betroffenen Familien die Hilfe zur Selbsthilfe geboten werden.
Bereits vor Ausbruch des Coronavirus waren weltweit rund 152 Millionen Kinder gezwungen, Kinderarbeit zu verrichten. Diesen Kindern wird nicht nur die Chance auf Bildung verwehrt, vielmehr müssen sie helfen, ihre Familien finanziell zu unterstützen. Laut UN-Prognosen zum Thema Kinderarbeit dürfte sich die Zahl der Kinder, die Arbeiten zu verrichten haben, weiter drastisch erhöhen.
Fehlende Bildung ist ein Einfallstor für Kinderarbeit
Die UN spricht von 80 bis 420 Millionen Menschen, die aufgrund der Corona-Krise neu in Armut leben werden. Diese Armut ist einer der Hauptfaktoren, weshalb Kinder zum Arbeiten gezwungen werden. «Am Ursprung von Kinderarbeit steht immer eine verzweifelte Familie am Existenzminimum», erklärt Erika Dittli, Programmleiterin bei SOS-Kinderdorf Schweiz.
Aufgrund der weltweit stattfindenden Ausgangssperren und Schliessungen von Unternehmen haben viele Familien ihre Einkommen verloren. Wegen der weltweiten Rezession droht dieses Schicksal nun zudem vielen weiteren Personen. Sobald das Einkommen einer Familie nicht mehr genügt, werden dann oftmals die Kinder zum Arbeiten gezwungen.
Erschwerend kommt hinzu, dass viele Kinder aufgrund der Corona-Krise ihre jeweilige schulische Ausbildung bereits unterbrechen mussten. «Das ist ein Einfallstor für Kinderarbeit», warnt Dittli. Die Wahrscheinlichkeit, dass Arbeit verrichtende Kinder ihre Schulbildung später wieder aufnehmen, sei zudem sehr gering. Somit bildet sich ein Teufelskreis, aus dem die Kinder kaum mehr selbstständig ausbrechen können.
73 Millionen Kinder gehen schweren Arbeiten nach
Laut den Zielen der Vereinten Nationen soll die weltweite Kinderarbeit bis ins Jahr 2025 vollkommen unterbunden werden. Die bisherige Angst, sich diesem Ziel in zu kleinen Schritten zu nähern, wurde aufgrund der Corona-Krise um ein Vielfaches verstärkt. Nun befürchtet SOS-Kinderdorf, in diesem Vorhaben gar um mehrere Jahre zurückgeworfen zu werden.
Bereits vor der Pandemie lag die Zahl der Kinder, die Arbeit zu verrichten hatten, bei rund 152 Millionen. Ungefähr 73 Millionen davon gingen besonders schweren, körperlichen Arbeiten nach. Viele Kinder müssen betteln, auf dem Feld schuften oder gar in Minen arbeiten, um ihre Familien finanziell zu unterstützen.
«Um Kinder vor Ausbeutung zu schützen, braucht es soziale Absicherung, Bildungsprogramme und Unterstützung für Familien», betont Erika Dittli. In wirtschaftlich schwachen Ländern jedoch können Familien kaum auf Unterstützung zählen. Aufgrund der schwierigen, wirtschaftlichen Lage werden Unterstützungsangebote vielmehr gekürzt anstatt ausgebaut.
Spenden für die Hilfe zur Selbsthilfe
SOS-Kinderdorf bekämpft die weltweite Kinderarbeit auf mehreren Ebenen. Dank Spenden an die Hilfsorganisationen können Schulmaterialien, sowie Aus- und Weiterbildungen finanziert werden. Eltern von armen Familien erhalten zudem die Chance auf Mikrokredite, um sich eine Lebensgrundlage aufbauen zu können.
Weiter werden Tagesstätten gegründet und betrieben, dieses Angebot richtet sich an Kinder, deren Eltern beide einer Arbeit nachgehen. So soll verhindert werden, dass diese Kinder verwahrlosen oder selbst einer gefährlichen Arbeit nachgehen müssen. Zudem bietet SOS-Kinderdorf Rechtsberatung und Aufklärungsarbeit für betroffene Kinder und Familien an.
Dank Spenden bietet SOS-Kinderdorf in vielen Ländern der Welt die Hilfe zur Selbsthilfe. Besonders die Kindheit und die Bildung der Kinder ist wichtig, damit sie sich später eine erfolgreiche Zukunft aufbauen können. Die Hilfsorganisation sammelt im Rahmen ihrer Septemberkampagne Spenden, um solche Ziele erreichen zu können.