Das Astra will in Bern Allmend-Wald roden

Nadine Brügger
Nadine Brügger

Bern,

Der Verkehrsknotenpunkt Wankdorf in Bern ist überlastet und soll darum erweitert werden – auch auf dem Land der beiden Allmenden. Damit zerstöre man ein wichtiges Naherholungsgebiet der Stadtberner, wehrt sich Melanie Mettler (GLP).

In Bern wird der Verkehrsknoten Wankdorf ausgebaut. Das heisst: Mehr Spuren, mehr Platz, mehr Ausweichmöglichkeiten, mehr Velo- und Fussgänger-Passagen. Aber auch weniger Allmend: Zwei Drittel der aktuellen Waldfläche müssen gerodet werden (Nau berichtete).

«Naherholungsgebiet futsch»

Bei der Berner GLP kommt diese Nachricht schlecht an: «Das Naherholungsgebiet ist damit futsch», sagt die städtische Fraktionschefin Melanie Mettler zu Nau. Sie ist enttäuscht: «Der Stadt wurde eine Stadtreparatur versprochen. Bisher gibt es aber stattdessen lediglich Pläne für einen Ausbau der Kapazitäten.»

Den Frust kann Mark Siegenthaler, Sprecher des Bundesamts für Strassen (Astra) verstehen: Es werde ein grosser Eingriff in den Wald.

Alles alte Bäume

«Aber viele der betroffenen Bäume sind in einem schlechten Zustand und müssten in zehn Jahren so oder so erneuert werden», erklärt Siegegenüber Nau. So könne man das in Einem erledigen.

Ein Teil der gerodeten Allmend-Waldfläche wird auch wieder auf den beiden Allmenden aufgeforstet. Mehr als die Hälfte jedoch auf Parzellen Richtung Seeland, wo sie für die Stadtbevölkerung keinen Naherholungswert mehr hat.

Dieser allerdings werde trotzdem erhalten, wenn nicht sogar erhöht, ist Siegenthaler überzeugt: «Die Erholungsfläche wird aufgewertet.»

Melanie Mettler Wahlen 2019
Melanie Mettler. - Facebook
In der Berner Allmend wird abgeholzt: Kurzfristig werden zwei Drittel des Waldbestandes verschwinden. (Symbolbild).
In der Berner Allmend wird abgeholzt: Kurzfristig werden zwei Drittel des Waldbestandes verschwinden. (Symbolbild). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Astra will den Verkehrsknoten Bern Wankdorf ausbauen. Dazu müssen Teile der Berner Allmenden gerodet werden.
  • Dagegen wehren sich Berner Politiker, unter anderem Melanie Mettler (GLP).
  • Werde das Projekt umgesetzt, sei das Naherholungsgebiet «futsch».

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