Das bedeutet die anhaltende Dürre für unsere Wälder und Tiere

Redaktion
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Bern,

Seit Wochen hat es in der Schweiz nicht mehr richtig geregnet. Ein Förster erklärt, was die längere Trockenheit für unsere Wälder bedeutet.

Wald Sonne Trockenheit
Die Sonne scheint ein einem Wald durch zwei Stämme eines Ahorns hindurch. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wochenlang hat es in der Schweiz nicht mehr richtig geregnet.
  • Längere Trockenheitsphasen können zu einer Veränderungen in der Vegetation führen.
  • Für Bäume dramatisch – für Tierarten offenbar eher weniger ein Problem.

Seit Wochen herrscht in der Schweiz bestes Wetter. Richtig geregnet hat es schon lange nicht mehr. Das mag die Stimmung während des Lockdowns aufheitern. Doch was bedeutet eine so lange Dürrephase für die Flora und Fauna hierzulande?

«Das Waldbild verändert sich im Laufe der Zeit. Andere, trockenheitsresistentere Pflanzen werden sich durchsetzen», erklärt Patrik Hofer, Geschäftsführer Verband Schweizer Forstpersonal, auf Anfrage.

Wälder Trockenheit
Sonnenlicht strahlt durch Blätter einer Kastanie, die von einem nahegelegenen Bewässerungssystem Wasser abbekommt. - Keystone

Bei einer länger anhaltenden Klimaveränderung könnte sich die Vegetation in der Nordschweiz (ozeanisches Klima) derjenigen im Tessin (mediterranes Klima) anpassen. «Sprich: Baumarten wie Kastanie, Eichen- oder Mehlbeerarten könnten sich vermehrt natürlich ansiedeln und verbreiten.»

Fehlender Regen für die meisten Tiere kein Problem

Samuel Furrer, Zoologe vom Schweizer Tierschutz (STS), sieht trotz der aktuell längeren Dürrephase kein Problem für die meisten Tierarten. Der Zugang zum Wasser sei durch Flüsse, Bäche, Tümpel und andere Gewässer noch immer gewährleistet. «Solange die Vegetation nicht leidet, geht es den meisten Tieren gut.»

Je nachdem sei es für Amphibien in temporär bestehenden Brutgewässern derzeit zu trocken. Zudem könnten viele Kleingewässer austrocknen, was zu Verlusten von Amphibien- und Insektenlarven führen könne.

Trockenheit Tiere
Zwei Frösche in einem Tümpel. - Keystone

«In Zeiten von knappen Ressourcen ist es immer wichtig, die Wildtiere möglichst nicht zu stören», führt Furrer aus. Die Menschen sollten Schutzgebiete und Wildruhezonen respektieren und nicht oder nur sehr bedacht begehen. Dazu gehört auch, keine lauten Aktivitäten im Wald durchzuführen.

Waldnatur indirekt von Corona-Krise betroffen

Die aktuelle Corona-Krise habe laut Hofer jedoch keinen direkten Einfluss auf die Waldnatur. Indirekt seien aber die Waldwirtschaft und die Leute, welche im und mit dem Wald arbeiten, betroffen. So etwa durch Absatzschwierigkeiten in der Holzproduktion. «Zudem beanspruchen Waldbesucher den Wald als Tummel- und Erholungsfläche stärker als vor der Krise», so Hofer.

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