Das halten Zürcher Schüler von genderneutralen WCs
In Zürich soll künftig ein Drittel aller Schul-WCs genderneutral sein. Die Schüler sehen das positiv.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Drittel aller WCs in den Schulen im Kanton Zürich sind künftig genderneutral.
- Die Änderung kommt bei den Schülern mehrheitlich gut an.
- Auch die Lehrer sehen das positiv.
Zürich nimmt eine Vorreiterrolle ein. Ein Drittel aller Schul-Toiletten soll künftig genderneutral sein. Damit reagiert die Stadt auf die steigende Zahl von Trans-Schülerinnen und -Schülern. Das Vorhaben betrifft vor allem Neubauten.
In schon bestehenden Gebäuden sollen diese nach Möglichkeit umgesetzt werden. Das sorgt für Gesprächsstoff.
Ob und wie die neuen Toiletten funktionieren, sieht man aber schon heute. An der Kantonsschule Enge sind schon seit März 2021 zwei WCs zu genderneutralen Toiletten umfunktioniert worden.
Schüler positiv eingestellt
Bei den Enge-Schülern kommt die Neuerung gut an. «Ich find's gut, dass alle einen Ort haben, um aufs WC zu gehen», sagt Ruben. Und zwinkert: «Wenn ich bei den Männern lange anstehen muss und richtig dringend muss, würde ich vielleicht auch kurz sagen, ich sei genderneutral.»
Auch Schüler, die nicht hier zur Schule gehen, finden die neuen Toiletten einfach nur zeitgemäss. «Für gewisse Personen ist es sicher besser, wenn es das gibt», sagt Rahel. Für sie seien die neuen Stillen Örtchen nicht wichtig – «für andere aber schon. Darum finde ich das cool.»
Ins gleiche Horn bläst auch Diane. «Mich stört das gar nicht. Wenn es für Leute wichtig ist, warum nicht?», sagt sie.
Lehrer erhalten kaum negatives Feedback
Lehrerin Cheyenne sieht für die Lehrpersonen noch einen anderen Vorteil: «So hat man auch mal ein WC für sich alleine.»
Denn in den Kabinen hat es auch ein Brünneli mit Spiegel. Da die normalen Kabinen bestehen bleiben, sieht sie keinen Nachteil.
Gymnasien-WCs auch genderneutral
Zahlen dazu, wie viele Kinder oder Jugendliche sich im Kanton nicht dem zugewiesenen Geschlecht zugehörig fühlen, gibt es nicht.
Die Stadt Zürich zieht mit der neuen Verordnung mit den Gymnasien im Kanton Zürich gleich. Diese hatten bereits zuvor bei Neubauten vorgeschrieben, Toiletten zu erstellen, die von allen Geschlechtern benutzt werden können.