Das Kunsthaus Zürich und Hitlers «Höllentor»
1947 überliess Emil G. Bührle dem Kunsthaus Zürich Auguste Rodins «Höllentor». Doch die Skulptur hat eine dunkle Vergangenheit.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit 1947 ziert das «Höllentor» von Auguste Rodin den Eingang des Kunsthauses Zürich.
- Die Skulptur wäre für das «Führermuseum» in Nazi-Deutschland geplant gewesen.
- Sie ging nach dem Krieg an Emil G. Bührle, der Waffen nach Nazi-Deutschland exportierte.
Das «Höllentor» von Auguste Rodins gehört zu den bekanntesten Kunstwerken der Stadt Zürich. 1917 stellte Rodin die etwa sechs Meter hohe Skulptur fertig. Es steht neben dem Eingang des Kunsthaus Zürich.
Doch viele kennen die dunkle Vergangenheit der Skulptur nicht. Hitlers Kunstsachverständiger Hermann Göring hatte den Abguss des «Höllentors» 1942 bestellt. Es hätte in das geplante «Führermuseum» in Linz (Ö) gebracht werden sollen, wie die «Wochenzeitung» berichtet.
Doch bevor die Bronzeskulptur bei den Nationalsozialisten landen konnte, war der Krieg für sie verloren. Das «Höllentor» landete bei den Alliierten.
Stiftung Sammlung E.G Bührle mit kontroverser Vergangenheit
Die Alliierten gaben die Skulptur an den Schweizer Waffenfabrikanten Emil G. Bührle weiter. Dieser hatte durch Waffenexporte nach Nazi-Deutschland sein Vermögen aufgebaut.
Sein Vermögen investierte Emil G. Bührle später in Kunst. Dies berichtete die «Wochenzeitung».
1960, nach Bührles Tod, wurde von seiner Witwe und seinen Kindern die Sammlung Stiftung E.G. Bührle gegründet.
Das Kunsthaus Zürich besteht auf Bührles Werke
Das «Höllentor» ging 1947 an das Kunsthaus Zürich über. Dort kann es bis heute vor dem Eingang betrachtet werden.
Noch dieses Jahr werden weitere Werke des Kunstsammlers und ehemaligen Waffenfabrikanten E.G Bührle an das Kunsthaus Zürich gehen.