Das Spenden von Samen ist kein Nebenberuf
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Samenspende ist weniger lukrativ, als viele denken.
- Für eine erfolgreiche Spende müssen viele Tests und Untersuchungen gemacht werden.
- Spermien werden bis zu fünf Jahren eingefroren, somit sind nicht viele Spender notwendig.
Zwischen 2001 und 2019 erblickten 4126 Kinder durch eine Samenspende das Licht der Welt. Gerade mal 895 registrierte Samenspender verhalfen somit kinderlosen Paaren zu einer Schwangerschaft. An das Spenden von Samen sind tatsächlich viele Kriterien gebunden.
Krankheitsgeschichte und Spermaqualität sind entscheidend
Um offiziell und erfolgreich Samen zu spenden, wendet sich ein Spender vorrangig an eine der Samenbanken der Schweiz. Hier werden dann diverse medizinische Tests mit dem potenziellen Spender durchgeführt. Er wird auf mögliche Erb- und Geschlechtskrankheiten getestet und seine Spermien auf ihre Qualität untersucht.
Zudem wird der Spender durch ein Blutbild auf Krankheiten wie Gelbsucht, Syphilis und Chlamydien untersucht. Er wird ebenfalls zu seiner Krankheitsgeschichte befragt. Auch häufige Probleme im familiären Umfeld können einen negativen Entscheid zum Spenden von Sperma zur Folge haben.
Aufgrund dieser Tests kommt schlussendlich nur ungefähr einer von zehn Schweizern zwischen 20 und 40 Jahren als Spender infrage. Spermien von Spendern dieser Altersklasse eignen sich am besten für eine spätere Befruchtung. Ausserdem darf jeder Spender nur acht Kinder durch seine gespendeten Spermien zeugen.
Spenden sollte aus Hilfsbereitschaft geschehen
Die klein anmutende Zahl der potenziellen Spender stellt in der Schweiz aber kein Problem dar. Da die Samenspenden bis zu fünf Jahren eingefroren werden, ist stets ein genügend grosser Vorrat vorhanden. Somit ist es für ein Paar möglich, mehrere Kinder desselben Spenders zu empfangen.
Ein lukratives Nebeneinkommen bietet das Spenden von Spermien nicht. Die Spender werden entlöhnt, allerdings nur für die Untersuchungen. Die eigenen Samen können also nicht wirklich verkauft werden, die Hilfsbereitschaft für kinderlose Paare steht im Zentrum.
Die Entlöhnung umfasst bei den meisten Anbietern ungefähr 2000 Franken. Allerdings müssen von potenziellen Spendern bis zu zehn Termine für Untersuchungen wahrgenommen werden. Wer also seine Spermien spenden möchte, sollte dies aus Hilfsbereitschaft tun. Schweizer Samenbanken informieren potenzielle Spender über die Untersuchungen und die Folgen einer solchen Spende.