Datenrettung von «meineimpfungen.ch» ist einen Schritt weiter
Jetzt steht es fest: Eine Rettung der Daten von «meineimpfungen.ch» ist machbar. Nutzer werden drei Monate Zeit haben, um Ihre Daten zu beziehen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Datenrettung von «meineimpfungen.ch» ist technisch und wirtschaftlich machbar.
- Die Freigabe für das Hauptprojekt wurde erteilt.
- Nutzer werden drei Monate Zeit haben, um ihre Impfdaten zu löschen oder zu beziehen.
Die Stammgemeinschaft eHealth Aargau (Stehag) hat das Vorprojekt zur Rettung der Daten von 300'000 Nutzerinnen und Nutzern der ehemaligen Plattform Meineimpfungen abgeschlossen. Die Datenrettung sei «technisch und wirtschaftlich machbar», teilte Stehag am Montag mit.
Im Vorprojekt habe sich gezeigt, dass die Daten «mit vertretbarem Aufwand den Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung gestellt werden können», wie es in einer gemeinsamen Medienmitteilung der Stehag und des Aargauer Departements für Gesundheit und Soziales (DGS) heisst.
Die überwiegende Mehrheit der Datensätze sei für ein anschliessendes Hauptprojekt verwendbar. Letzte offene Punkte zur Datenintegrität würden noch mit der Beauftragten für Öffentlichkeit und Datenschutz (ÖDB) des Kantons Aargau geklärt.
Nachdem die Plattform Meineimpfungen im März 2021 wegen schwerwiegender Sicherheitsmängel vom Netz genommen worden war, hatte der Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten (Edöb) dazu geraten, die dort gespeicherten Impfdaten zu vernichten. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) sah vorerst keine Möglichkeit, die Daten zu retten, weil keine gesetzliche Grundlage für die Rückgabe der Daten bestehe.
Im Juni 2022 kam es dann zu einer Vereinbarung des BAG mit den Aargauer Behörden. Nach den Vorarbeiten von Stehag und DGS hat nun der Projektausschuss entschieden, die Freigabe für das Hauptprojekt zu erteilen. Im Projektausschuss vertreten sind das BAG, die Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) und die Konferenz der Stammgemeinschaften (KSG).
In den nächsten Monaten wird laut der Medienmitteilung eine Plattform aufgebaut, um den betroffenen Personen die Ausübung ihrer Datenschutzrechte zu ermöglichen. Auf der neuen Plattform werden die rund 300'000 Nutzerinnen und Nutzer voraussichtlich drei Monate Zeit haben um selbstständig ihre Impfdaten zu löschen oder zu beziehen. Eine Möglichkeit ist, die Daten in ein Elektronisches Patientendossier EPD zu überführen.