Demo gegen Rassismus in Bern
Im Zuge der Protestbewegung «Black Lives Matter» gingen heute erneut zahlreiche Bernerinnen und Berner auf die Strasse. Sieben Forderungen wurden proklamiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute fand in Bern erneut eine grosse Demo gegen Rassismus statt.
- Auslöser ist der gewaltsame Tod des Afroamerikaners George Floyd.
Im Rahmen der «Black Lives Matter»-Bewegung fand heute Nachmittag in Bern eine Demonstrationen gegen Rassismus statt. Auslöser für die Proteste ist der Tod des Afroamerikaners George Floyd Mitte Mai. Er kam im Mai bei einem Polizeieinsatz durch übermässige Polizeigewalt ums Leben. Seither kommt es weltweit wiederholt zu Kundgebungen – so auch in der Schweiz.
Ort des Geschehens war der Bundesplatz. Dort versammelten sich um 14 Uhr schätzungsweise 200 Menschen, um sich gemeinsam für genau 8 Minuten und 46 Sekunden auf den Boden zu legen.
So lange wurde dem Afroamerikaner George Floyd bei einem Polizeieinsatz am 25. Mai in Minneapolis von einem weissen Beamten die Luft abgedrückt, als er auf dem Boden lag. Kurze Zeit später starb er.
Nach dem Gedenken an Floyd verlasen die Organisatoren mehrere Forderungen an die Schweizer Behörden, etwa dass eine unabhängige Beschwerdestelle bei Polizei- und Behördengewalt eingerichtet wird. Auch solle sich die Schweiz offiziell zur eigenen Beteiligung am Kolonialismus und der Apartheid äussern.
Zu Beginn der Demonstration war es noch zu einem Zwischenfall gekommen. Eine kleine Gruppe von Corona-Verschwörungstheoretikern mischte sich in die Demonstration ein. Die Polizei verwies sie vom Platz.
Heute #existracism in #Bern auf dem #Bundesplatz. Eine kleine versprengte Gruppe von Corona Verschwörungstheoretiker*innen erhält Platzverweise. pic.twitter.com/r1AofX8W50
— edi schwarzwasser (@edi_schwarz) July 11, 2020
Nicht erste Schweizer Demo gegen Rassismus
Bereits Mitte Juni wurde in mehreren Schweizer Städten gegen Rassismus und Polizeigewalt demonstriert. Damals zogen schätzungsweise 10'000 Menschen quer durch Zürich, 2000 bis 4000 Teilnehmer versammelten sich in Bern. Auch in Lausanne, Luzern und St. Gallen gingen vorwiegend junge Menschen auf die Strasse.