Der katholischen Kirche laufen die Mitglieder scharenweise davon
In vielen katholischen Kirchen der Schweiz werden vermehrt Kirchenaustritte verzeichnet. Grund dafür sind die Missbrauchsvorwürfe gegen die Kirche.
Der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz laufen die Mitglieder seit der Veröffentlichung der Studie über Missbräuche scharenweise davon. Das zeigt eine Umfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA drei Monate nach der Publikation des Missbrauchsberichts.
In Luzern, Schwyz und Basel-Stadt dürfte es besonders viele Kirchenaustritte geben. So schnellten in Schwyz die Austritte seit September um über 500 Prozent auf durchschnittlich 76 Austritte pro Monat hoch. Zuvor waren es durchschnittlich zwölf Austritte pro Monat gewesen.
Austrittszahlen haben sich seit September verdoppelt
In der 5500-Seelen-Gemeinde Adligenswil LU beispielsweise wurden seit September 45 Austritte gezählt. Kirchmeierin Mirjam Meyer spricht von einem «regelrechten Exodus». Inzwischen würden auch langjährige Mitglieder austreten.
In der Stadt Zug mit ihren rund 12'000 Katholikinnen und Katholiken dürften sich die Austritte seit September verdoppelt haben, ebenso im Pastoralraum Bern.
Auch das Schweizerische Pastoralsoziologische Institut in St. Gallen (SPI) rechnet mit einer starken Zunahme der Kirchenaustritte.