Der Kiebitz wurde im Seeland erfolgreich wieder angesiedelt
Seit Anfang der 2000er war die Vogelart Kiebitz im Seeland verschwunden. Nun konnte der Vogel erfolgreich wieder angesiedelt werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Das frühere Sumpfgebiet im Seeland war optimal für den Kiebitz.
- Durch die Landwirtschaft verschwand der Vogel jedoch ganz aus dem Gebiet.
- Ein Projekt von Bird Life Schweiz konnte nun erfolgreich wieder Brutpaare ansiedeln.
Für eine lange Zeit war der Kiebitz im Grossen Moos im Seeland verschwunden. Grund dafür war insbesondere das veränderte Habitat.
Doch durch ein Projekt von Bird Life Schweiz konnte der Vogel erfolgreich wieder angesiedelt werden, wie «TeleBärn» berichtet.
180 Vögel sollen heute im Grossen Moos neben Ins BE anzutreffen sein, davon 35 Brutpaare.
Vom Sumpf zur Landwirtschaft
Während vor ein paar hundert Jahren das Seeland noch ein Sumpfgebiet war, wandelte es sich zu einem Landwirtschafts-Gebiet.
«Man hat angefangen, mit der Jura-Gewässer-Korrektur die ganzen Felder zu entwässern», erinnert sich Lucas Lombardo. Er ist Projektleiter Artenförderung bei Bird Life Schweiz.
«Das hat klar dazu geführt, dass man landwirtschaftlich produzieren konnte», so Lombardi gegenüber «TeleBärn».
«Gleichzeitig hat es aber auch dazu geführt, dass die vernässten Felder und Wiesen verloren gingen. Und damit auch das Habitat von beispielsweise dem Kiebitz.»
Denn der Vogel mag Feuchtgebiete, Seen und Fliessgewässer.
Wieder zurück zur Sumpflandschaft
Diese Entwicklung konnte nun jedoch teilweise rückgängig gemacht werden.
«Das Wasser, das (von den Feldern) entwässert wird, leiten wir wieder drauf, damit wir eine Wiedervernässung haben», erklärt Lombardo. Diese Stellen werden dann mit Zäunen geschützt.
Ausserdem gibt es vermehrt Hochlandrinder, welche mit ihren Hufabdrücken optimale Brutplätze für den Kiebitz schaffen.
«Ein riesiger Erfolg»
Das Projekt von Bird Life Schweiz läuft nach Plan.
«Es ist natürlich ein riesiger Erfolg für den Naturschutz, dass der Kiebitz innerhalb von wenigen Jahren einerseits als Brutvogel zurückgekehrt ist und gleichzeitig innert Kürze zu einer der drei grössten Kolonien der Schweiz wachsen konnte», freut sich Lombardo.
«Gerade, wenn man bedenkt, dass der Kiebitz anfangs 2000er hier im Grossen Moos ausgestorben war.»
Nun sei das Ziel, weitere Flächen zu schaffen und bestehende aufzuwerten. So soll zusammen mit der Landwirtschaft und dem Kanton die Biodiversität wieder gesteigert werden, «damit schlussendlich auch die Produzierenden davon profitieren können», so Lombardo.