Der Lötschberg-Scheiteltunnel wird nicht durchgehend saniert
Wegen eines Streits mit der zuständigen Baufirma wird die BLS das Sanierungsprojekt für den Lötschberg-Basistunnel deutlich einschränken.
Das Wichtigste in Kürze
- Die BLS muss das Sanierungsprojekt für den Lötschberg-Basistunnel deutlich einschränken.
- Dem voraus geht ein Streit mit der zuständigen Baufirma.
- Durch die neue Einigung wird das Projekt deutlich teurer und dauert länger.
Das Bahnunternehmen BLS speckt die Sanierung des über hundertjährigen Lötschberg-Basistunnels ab. Hintergrund dieser Massnahme ist ein Streit mit der beauftragten Baufirma über den Werkvertrag.
Weil die beiden Parteien den Werkvertrag unterschiedlich interpretierten, wird das Sanierungsprojekt deutlich teurer als angenommen und dauert auch länger.
Nun haben sich die BLS und die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Marti mündlich geeinigt, wie das Bahnunternehmen am Freitag mitteilte.
Höhere Kosten und eine längere Bauzeit
Die BLS will der ARGE Marti 130 Millionen Franken statt den ursprünglich ausgehandelten 89 Millionen Franken für die Fahrbahnerneuerung bezahlen. Dafür soll sie den doppelspurigen Tunnel bis 1,3 Kilometer vor dem südlichen Tunnelportal mit einer Betonfahrbahn ausrüsten.
Die Gesamtkosten für die BLS belaufen sich damit inklusive interner Kosten, Honorare und Sicherheits-Kosten auf 145 statt 105 Millionen Franken. Die verbleibende 1,3 Kilometer lange Doppelspur vor dem Südportal will die BLS vorläufig bestehen lassen.
Die Änderung des Sanierungsprojektes im Lötschberg-Scheiteltunnel bedingt eine Änderung der Plangenehmigung. Die BLS wird darum ihren Vorschlag für das redimensionierte Bauprojekt und das weitere Vorgehen mit dem Bundesamt für Verkehr besprechen.
Die Bauzeit verlängert sich um ein Jahr bis 2023. Durch die zeitlichen Verzögerungen verschieben sich auch die Bauphasen: Die geplante Sperrung eines der beiden Gleise von Ende Oktober 2020 bis kurz vor Weihnachten entfällt.
Im 14,6 Kilometer langen Lötschberg-Scheiteltunnel lässt die BLS die Fahrbahn ersetzen. Das bisherige Trassee aus Holzschwellen und Schotter wird durch eine feste Fahrbahn aus Beton ersetzt.