Der Tasten-Teufel in der Pfarrkirche
Im Südtiroler Ort Kaltern stieg am Wochenende das «Kaltern Pop Festival» mit Schweizer Beteiligung.
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Das Wichtigste in Kürze
- Der Berner Musiker Mario Batkovic spielte am Kaltern Pop Festival in Südtirol.
- Seine Mission ist es, das Akkordeon von den Vorurteilen zu befreien.
Mario Batkovic hat eine Mission: Das Akkordeon von seinen Vorurteilen befreien. Der Berner Musiker war dieses Jahr am «Kaltern Pop» in Südtirol zu Gast. Das noch junge Festival findet erst zum dritten Mal statt. Batkovic trat in der imposanten Pfarrkirche auf. Für einen Song erhielt er gar Unterstützung vom Berliner Chor «Cantus Domus».
Es sind Kompositionen, die einen schaudern lassen. Als sei Gottes Zorn in das Instrument gefahren und nun durch die Hände des Kotletten tragenden, tätowierten Mannes entfesselt worden. Schliesst man die Augen, kann man sich kaum vorstellen, dass diese Lieder von einer einzigen Person erzeugt werden. Mit jeder Bewegung hebt Batkovic ganze Kontinente aus dem Ozean. Vulkane brechen mit zerstörerischer Kraft aus. Frevler, die meinen, das Akkordeon sei nur Gedudel für Pariser Cafés, werden vom Tasten-Teufel bekehrt.
Allerdings: Keine Stuckatur, kein Marmor und kein Gold vermag dem Pathos das Wasser zu reichen, das Batkovic seinem Instrument entlockt.